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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 12.11.2009, 19:28   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Guten Abend, Blaugold,

danke für den Eintrag. Ich habe Deinen Vorschlag umgesetzt, weil in der Tat die Sprachmelodie so besser passt, auch wenn damit die Lautmalerei des Verses etwas an Pepp verliert. Man kann nicht alles zugleich haben.

Es mag sein, daß Dir der Text nicht ganz zusagt. Er ist nicht persönlich, sondern stellt durchaus eine allgemein gültige Aussage dar: Wer nicht darauf achtet, was er sagt, wer Worte als Waffen einsetzt, muß mit Gleichem rechnen.

Lieber Gruß W.
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Alt 21.11.2009, 20:06   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Hallo Walther,
ich war schon am 9. 11. beeindruckt, wurde abgelenkt und tat danach anderes.

Dein Wortspiel gefällt mir ausgesprochen gut. Worte können tatsächlich wie Waffen eingesetzt werden - ja, sie werden es auch.
Obendrein ein Sonett - klasse.

Ganz besonders spricht mich die 1. Strophe an. Manchmal erfasst man das Ausmaß der Worte später. Man hat über Nacht darüber sinniert.
Und dann das: "Erzähl mir nicht, und dir nicht, ..." einfach genial und tief geschaut.

Es war schon gezielt. Erst wenn der andere fällt, schreit man: "Das hab ich nicht gewollt."

Nur "Zerkreischt" würde ich in "Zerreisst" ändern - wie gesagt, ich.

Für mich ein Feines mit großer Aussage.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 22.11.2009, 13:10   #3
a.c.larin
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Beiträge: 4.893
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lieber walther,

dein "wortspiel" gefällt mir! zum einen ist es die sonettform, die du gekonnt darbietest (also, soweit ich das beurteilen kann, ich bin aber kein sonett-experte), zum anderen ist es die aussage, die meinen zuspruch findet:

Zitat:
Wer zu den Waffen greift, der wird verletzt.
wenn es bloß nur das wäre! leider werden auch menschen verletzt, die nie zu den waffen gegriffen hätten! "kollateralschaden" nennt man das dann.

doch gewaltanwendung fängt immer mit einer verrohung in der sprache an.
der ton macht eben die musik.
hat schon was für sich, hin und wieder auch eine goldwaage zu benützen, auf die man wort für wort legt...

gewogen und mit 24 karat punziert,
larin
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Alt 23.11.2009, 16:34   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Hallo Dana,

danke für das Auffinden dieses kleinen Sonetts. Es ist nicht viel, es ist nicht gut, es ist ein Werk eines fleißig Übenden, der sich Gedanken über die Sprache macht, die er doch liebt. Er will einfach nicht, daß man mit ihr Gewalt antut (und ihr auch). Und er will den Sinn dafür schärfen, daß Sprache viel ist, aber kein Spiel. Sie ist ernst, auch wenn sie zum Lachen bringt, muß man sie ernst nehmen.

Das Wort "zerkreischen" bereitet die schrille falsche Terz vor. Daher möchte ich das Verb gerne beibehalten, wiewohl Dein Vorschlag viel für sich hat. Ich werde ihn in jedem Falle im Kopf behalten, weil ein Gedicht ja "lebt", also nie wirklich fertig wird.

Lieben Dank und Gruß W.

Hallo larin,

die "collateral damage" habe ich hier weitgehend ausgeblendet, da es zum personale Beziehungen, also Freund-, Partner- und Bekanntschaften ging, als ich mich dem Thema zuwandte. Aber Du hast Recht: Die Fernwirkungen von bösartig mißbrauchter Sprache durchziehen vor allem die jüngere Geschichte dramatisch und tragisch.

Danke für Deine einfühlsamen Hinweise.

LG W.
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