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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 29.10.2009, 10:05   #1
ruhelos
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hallo dana,

du hast recht. Natürlich müsste ich erst die Blüten und dann die Früchte erwähnen. Deine Vorschläge waren sehr hilfreich und inspirierend. Danke dafür. Ich hoffe, du bist nicht böse, dass ich sie dennoch nicht so übernehme, sondern selbst weiter gewerkelt habe. Ich hoffe, dass du nun überarbeitete Version dein Gefallen findet. Ich plane in Kürze noch eine lustige Version der Geschichte.

hallo chavali,

danke auch dir für deine nochmalige Rückmeldung und den Hinweis auf die Schwachstellen. Du hast recht die eine Stelle ruckelt noch etwas und bei der anderen ist die Satzstellung verdreht. Auch deine Vorschläge waren inspierend für mich. Ich hoffe, dass die Überarbeitung dir nun gefällt.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (29.10.2009 um 10:08 Uhr)
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Alt 30.10.2009, 09:39   #2
Medusa
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Guten Morgen Ruhelos,

schade, dass ich Deine erste Version nicht gelesen habe. Aus Erfahrung weiß ich, das viele gute Vorschläge am Ende zu Fehlern führen.

Zuerst mein Kompliment zu Deinem ersten Sonettversuch - meiner sah viel weniger gekonnt aus! Inzwischen habe ich eine Menge dazu gelernt und erlaube mir frech, ein wenig zu kritisieren:

  • Ein Sonett ist ein Klanggedicht, das heißt, eine Melodie ist unabdingbar, das fehlt mir bei Deinem Text.
  • Es gibt ein strenges, klassisches Korsett. Erstes Quartett: These, zweites Quartett: Antithese, Terzette: Synthese. Auch das kann ich nicht herauslesen. Selbstverständlich gibt es aus neuerer Zeit sehr viele Dichter, die sich nicht mehr an die strenge Form halten mögen, ich bin allerdings sicher, dass sie die klassische Form beherrschten, bevor sie sich Freiheiten erlaubten.
Und nun zu den (kleinen!) Fehlern, die sich bei Änderungen einschleichen:

Der fremde Strauch

Es wuchs ein fremder Strauch in meinem Garten. nicht doch besser Komma?
Er wollte leider keine Früchte tragen.
Es lag mir völlig fern sogleich zu klagen, Komma hinter "fern"
daher beschloss ich gütig abzuwarten. Komma hinter "ich" (in beiden Fällen Infinitiv mit "zu")

Ein Gärtner meinte: "Lass ihn ruhig stehen!
Der Haselstrauch gehört zur Art der Buchen.
Du musst sehr früh nach schlichten Blüten suchen.
In Kürze wirst du lauter Nüsse an ihm sehen." "lauter"? Nicht sprachlich besser viele?

Im Nu gedieh der Strauch in Höh' und Breite, kein Apostroph
von Zeit zu Zeit besah ich jede Seite,
doch alles Warten - Hoffen blieb vergeblich. ? (vergeblich), Komma hinter "Warten" wäre besser

In seinem Schatten jeder Keim erstickte.
Ich wurde zornig, wenn ich auf ihn blickte,
so fiel der faule Strauch im Morgengrauen.
? (Morgengrauen). Die letzten Zeilen der Terzette sollten sich bei Deinem Schema reimen.

Insgesamt für einen ersten Versuch durchaus gelungen!

Herzliche Grüße,
Medusa.
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Alt 30.10.2009, 11:14   #3
ruhelos
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hallo Medusa,

ich habe schon lange auf deinen Kommentar gewartet. Schließlich hast du mich zusammen mit chavali ermuntert, es mal mit einem Sonett zu versuchen und du bist ein Fachmann was das Sonett betrifft.
Ich habe die Ursprungsversion jetzt noch einmal für dich mit eingestellt. Schade, dass es kein richtiges Klanggedicht geworden ist. Ich dachte auch ich hätte das richtige Reimmuster gewählt. Deine Verbesserungsvorschläge werde ich erst mal weitgehend übernehmen. Allerdings denke ich schon, dass der Aufbau richtig ist. 1.Quartett der fremde Strauch blüten- und fruchtlos steht er da, doch das lyr. ich gibt ihm Zeit. 2. Quartett: Der Gärtner erklärt um welchen Strauch es sich handelt und rät ihn stehen zu lassen. Die Terzette: Der Strauch wächst, bleibt aber trotzdem fruchtlos und wird gefällt. Was ist daran falsch? Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen. Auf alle Fälle vielen Dank für deinen ehrlichen Kommentar.

Viele Grüße
ruhelos
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Geändert von ruhelos (30.10.2009 um 11:23 Uhr)
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Alt 30.10.2009, 11:56   #4
Medusa
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Hallo Ruhelos,

danke, dass Du Deine erste Version noch einmal eingestellt hast. Für mich ist sie in der Aussage viel klarer als die zweite Version.

Ich möchte Dir gern ein wenig Hilfestellung leisten. Allerdings befinde ich mich grad in einem dichterischen Tief, so dass ich keine Reime liefern kann.

Ich nehme das neue (alte!) Sonett mal als Grundlage:

Erste Version:

Es wuchs ein fremder Stauch in meinem Garten, Das ist eine unschöne Inversion. Wie wärs mit "ich fand oder entdeckte oder stand plötzlich vor, erblickte, sah" ...... ?
doch leider fand ich an ihm keine Blüte, Hier auch ein schlechter Satzbau. Vielleicht sowas wie: "Ich entdeckte keine Blüte" oder so ähnlich
geschweige Früchte, in meiner Güte Hier würde ich hinter "Früchte" einen Punkt setzen, "geschweige" ist auch nicht so schön.
beschloss ich eine Weile abzuwarten. Komma hinter "ich" (Infnitv mir zu)
Hier beschreibst Du Deinen Garten, in den sich eine Dir unbekannte Pflanze eingeschlichen hat = These. Das ist in Ordnung.

Ein Gärtner riet mir: "Lass ihn stehen!
Der Haselstrauch gehört zur Art der Buchen,
du musst sehr früh nach seinen Blüten suchen,
zur Ernte wirst du Nüsse an ihm sehen."
Hier hätte ich eine völlig andere Idee als Antithese: Du siehst den Strauch, wie er sich ausbreitet, weder Blüten noch Früchte trägt und Dich verärgert, weil er zu viel Platz einnimmt.

Im Nu gedieh der Strauch in Höh und Breite,
von Zeit zu Zeit besah ich jede Seite,
doch alles Warten - Hoffen war vergeblich.

In seinem Schatten jeder Keim erstickte,
so kam es, dass ich mich im Zorn anschickte
in aller Früh den Haselstrauch zu fällen.

Als Zusammenfassung in den Terzetten wäre der Gärtner gut und Dein Entschluss, ihn trotz des guten Rates zu fällen.

Eines vielleicht noch: Ein Sonett übermittelt Gefühle, Stimmungen und Klang. Das könntest Du bei dem Thema locker hin kriegen.

Vielleicht hast Du ja Lust, noch ein wenig daran zu basteln. Du hast einen ganz hervorragenden "Grundstock" .

Viel Vergnügen wünscht
Medusa.
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Alt 02.11.2009, 11:32   #5
ruhelos
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hallo Medusa,

es folgt ein neuer Versuch, in dem ich auch das Reimmuster in den Terzetten verändert habe. Ich hoffe es ist so richtig. Ich habe deine Vorschläge weitgehend eingebaut. Allerdings habe ich, wie ich mir deine Änderungsvorschläge auf Papier notierte, vergessen deinen Antithesenvorschlag einzubauen. Statt dessen findest du jenen Zeilen zum Teil in den Terzetten wieder. Wenn ich es in der Antitehese übernehme, fällt der Gärtner weg und ich kann nicht wie du vorschlägst, ihn in den Terzetten einbauen. Also müsste ich die Terzette auch noch mal umstricken, seufz. Vielleicht kann ich das noch mal umbauen. Mal sehen. Ich hoffe, die Überarbeitung findet trotzdem halbwegs dein Gefallen.

Es stand ein fremder Strauch in meinem Garten
Im Frühling fand ich an ihm keine Blüte.
er trug auch keine Frucht. In meiner Güte
beschloss ich, eine Weile abzuwarten.

Ein Gärtner meinte: "Lass ihn stehen!
Der Haselstrauch gehört zur Art der Buchen,
du musst sehr früh nach seinen Blüten suchen.
In Kürze wirst du Nüsse an ihm sehen."

Im Nu gewann der Strauch an Höh und Breite,
sein Strauchgeäst begann sich zu verzweigen,
doch fand kein Werden Platz an seiner Seite.

Dem Rat des Gärtners war wohl nicht zu trauen.
Zur Ernte trug der Strauch noch keine Früchte.
Er fiel im Herbst, im frühen Morgengrauen.
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Geändert von ruhelos (02.11.2009 um 11:47 Uhr)
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Alt 02.11.2009, 12:37   #6
Medusa
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Hallo Ruhelos,

ich sehe grad Deine Überarbeitung und werde Dir eine PN schicken. Lass mir bitte noch etwas Zeit.

Herzliche Grüße,
Medusa.
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Alt 05.11.2009, 12:07   #7
ruhelos
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hallo Medusa,

vielen Dank für deine PN. Der Groschen fällt bei mir anscheinend Pfennigweise. Schon wieder ein falsches Reimmuster. Ein Sonett zu schreiben, ist noch schwerer als ich gedacht habe. Ich habe es noch mal umgestrickt. Jetzt passt zumindest das Reimmuster. Für die Terzette hätte ich noch eine Alternative Lösung für die jeweils letzte Zeile.



Der Strauch gewann an Höh und Breite,
doch fand kein Werden Platz an seiner Seite
und seine Früchte ließ er mich vermissen.

Dem Rat des Gärtners war wohl nicht zu trauen,
so fiel der faule Strauch im Morgengrauen.
Den leeren Platz umhülen Nebelkissen.

These und Antithese sind geblieben. These der fremde Strauch und Hoffnung auf seine unbekannten Früchte, doch bleibt er die Früchte schuldig. Das lyr. ich wartet ab. Antihese: Der Gärtner erklärt, um welchen Strauch es sich handelt und macht dem lyr. ich Mut. Der Strauch wird Früchte tragen. Synthese: Der Rat des Gärtners war falsch. Der Strauch muss gefällt werden. Das lyr. ich begräbt seine Träume an dieser Stelle. Bei der zweiten Variante: Endet es so, dass die Stelle nun leer und vom Nebel umhüllt zurückbleibt.

Ich hoffe, so geht es. Irgendwann muss ja mal Schluß sein.

Viele Grüße
ruhelos
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Geändert von ruhelos (05.11.2009 um 12:15 Uhr)
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Alt 05.11.2009, 12:33   #8
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Hallo Ruhelos,

Du bist sehr erfolgreich "ruhelos" . Dein Sonett ist nun kein "Versuch" mehr, sondern schön und klangvoll, die Arbeit hat sich gelohnt .

Herzliche Grüße,
Medusa.
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Alt 09.11.2009, 13:15   #9
ruhelos
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hallo medusa,

ein solches Lob aus deinem Mund macht mich stolz. Danke, noch einmal für deine zahlreichen Hinweise, ohne sie wäre es nie ein richtiges Sonett geworden. Ich gehe mal davon aus, dass ich die Alternative für die letzten Zeile der Terzette streichen kann.

Viele Grüße
ruhelos
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