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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 03.10.2009, 20:47   #1
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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ja, liebe larin, das ist der widerspruch:
als meine katze vor einigen wochen einen ziemlich großen, wild flatternden vogel im maul hielt, habe ich sie so erschreckt, dass sie kurz einhielt, sodass der vogel, obwohl bereits etlicher federn beraubt, entfliegen konnte:
obwohl zum rätselhaften plan der natur gehörig, widerstrebt uns diese offensichtliche, mörderische gewalt der schmusekatze.
(...und hinterher braten wir uns versonnen ein stück fleisch in der pfanne...)
liebe grüße
norbert
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Alt 04.10.2009, 07:54   #2
a.c.larin
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lieber norbert,

der von dir beschriebene effekt liegt wohl daran, dass wir das fleisch vorher nicht persönlich abgemurkst haben, somit unsere "täternatur" perfekt verdrängen konnten (abgeschoben auf leute, die gewissermaßen "ritualisiert" von berufs wegen damit zu tun haben)
abgesehen davon erscheinen einem die eigenen taten ja immer etwas weniger schlimm, weil die beweggründe des eigenen handelns dem akteur immer unmittelbar nachvollziehbar sind.
gängige ausrede (schon bei kindern gebräuchlich): "ich hab ja nur......"

je stärke die eigene täterschaft ausgeblendet wird, desto vehementer muss sie dann bei anderen abgestraft werden... "projektion" nennt man sowas....
und selber kann man danach wie die maus bequem im loch bleiben.....

liebe grüße,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 10.10.2009, 07:15   #3
norbert
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Beiträge: 1.011
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liebe larin,
klar, wir murksen die viecher nicht persönlich ab und kaufen ihre leichenteile in adretten, fröhlich und professionell gestylten verpackungen, sodass uns die tötung möglichst verborgen bleibt.
persönlich esse ich immer weniger fleisch, zumal ich für mich dahintergestiegen bin, dass die "attraktivität" des fleisches überwiegend durch die würzung bestimmt wird.
liebe grüße
norbert
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Alt 10.10.2009, 07:36   #4
Hans Beislschmidt
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Hey Norbert,

nachdem schon so vieles gesagt worden ist, fällt mir noch der Fluchtmechanismus des Kopulierens ein als Gegengewicht zum Tötungsautomatismus. Sind die Menschen den Mäusen da nicht ähnlich bei fast 8 Milliarden? Wo wird unsere Flucht einmal enden? Wie wird unsere Katzenkralle mal aussehen?

Tolles Gedicht ...

Gruß vom Hans
__________________
chorch chorch
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Alt 13.10.2009, 23:00   #5
norbert
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na klar, hans,
natürlich soll die maus eine metapher auf den menschen sein, der auch zum spielzeug diverser "katzen" werden kann...
liebe grüße
norbert
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