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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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lieber norbert,
nun kann ich nachvollziehen, was du meinst. danke fürs erklären. ich sehe es vielleicht ein stück anders - hab da keinen vorwurf (oder etwa doch?) an den "himmel, der uns mir gleichmut verliert" - das wort gleichmut ist nämlich nicht gleichbedeutend mit "gleichgültigkeit". in dem "gleichmütig fallen" lassen steckt (zumindest für mich ) ein stück sicherheit und ruhe darin. wirklich mit gleichmut verlieren kann nur jemand/etwas das über / hinter / tief im innersten der dinge steht. (so würd ichs mir halt zusammenreimen). trauer/enttäuschung hat schon auch einen tieferen sinn - der kommt in diesem text nicht vor - hier wollte ich mich mehr auf den schmerz einlassen. du hast mir vielleicht meine (unbewusste) empörung widergespiegelt - die wohl auch irgendwo da ist. fakt aber ist: wir reifen nicht nur durch das glück (was angenehmer ist), wir reifen auch durch das unglück. dazu braucht man kein masochist zu sein. manche dinge geraten aber erst durch ein gewisses leiden in bewegung! und möglicherweise ist diese tatsache auch dem universum nicht ganz unbekannt.... wo du sicher recht hast , ist dieses: die sache mit "lob und preis" hat man oft und oft schon anderswo gehört! na, vielleicht fällt mir ja noch was gescheiteres ein! danke dir nochmals recht schön! liebe cyparis, lass dich berühren , lass dich verführen - wenn sogar tiefe trauer dich zum schweben bringt, dann hat es wohl seinen sinn, soll so sein, muss so sein... ich weiß deine anerkennung zu schätzen! liebe grüße an beide, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#2 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe larin,
wenn das Wehmütige eine tröstliche Botschaft enthält (und so lese ich hier), kann es mich wirklich zum Schweben bringen. Ist man in meinem Alter, werden einem die Begriffe Gleichmut, Haltung und Demut mit Sinn gefüllt. Von daher sehe ich keine wirkliche tristesse in Deinen Strophen. Lieben Gruß von cyparis |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe cyparis,
nein, ich glaube auch nicht, das tristesse darinsteckt - vielmehr eine mutprobe: den schmerz zuzulassen, in seiner vollen intensität. habs diesmal gewagt - sogar öffentlich. was sollte daran trist sein? wir sollten noch viel mutiger werden. und wenn das der weg dahin war, so nehme ich es gerne an. eine ruhige, friedvolle nacht wünsch ich dir! larin ps: lieber norbert, ich habe die von dir bemängelte textstelle geändert - ich denke, jetzt ists wohl wirklich besser!
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (07.08.2009 um 19:53 Uhr) |
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#4 |
ADäquat
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Beiträge: 13.009
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![]() Liebe larin,
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe chavali,
wobei, vom standpunkt der unendlichkeit betrachtet, es kein "lange genug" gibt. zeit spielt darin keine rolle. wesentlich ist nur, ob die jeweilige lebensaufgabe erfüllt wurde. und der, dem diese meine traurigkeit gilt, hat es getan, voll und ganz! die trauer entsteht aus der schwierigkeit, das verlorene loszulassen, zu transformieren, es als geburt von wieder neuem zu betrachten. ach, wir kennen das alle.... danke auch dir für anteilnahme und anteilgabe! larin
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#6 |
ComMODa
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Beiträge: 314
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Bonsoir Larin,
"Wir haben nie gelernt, den anderen zu halten, wenn er fällt..." So lautet eine Zeile aus dem Lied "Du siehst aus wie immer" von Janus und eigentümlicherweise klang sie in meinem Ohr, während ich deine wunderbaren Verse las. Wirklich kaum zu glauben, zu welcher Volkommenheit die Bilder in meinem Kopf gelangen und wie gekonnt du die Sprache verwendest. Die Doppelung von "fallen" in der ersten Zeile jeder Strophe passt m.E. nach herrvoragend in dieses Gedicht, weil es - ich weiss nicht genau, wie ich es ausdrücken soll - mir eine feste Struktur gibt...und während dem Lesen überkommt mich der Drang, die genannten Passagen herauszuschreien. Aber vermutlich geht es nur mir so. Wie dem auch sei, auf jeden Fall ein herrausragendes, traurig-schönes Gedicht. Liebe Grüsse, Louis Lazar |
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#7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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louis lazar,
dass du am liebsten schreien möchtest, liegt vielleicht daran , dass dieses schreien zwischen den zeilen mitschwingt ( unausgesprochen), vielleicht, weil ich den fallenden selber noch gerne beim fallen gehalten hätte -und das nicht möglich war.... das gedicht von janus kenne ich leider nicht , aber es wird wohl auch ein sehr berührendes sein. die doppelung von "fallen" wurde kaum bewusst gesetzt - es gibt gedanken, die aus großer tiefe kommen und einfach aus uns herausfließen wie harz aus den bäumen - ich hab nur darauf geachtet, sie zu variieren, damit es nicht langweilt...... liebe grüße auch an dich, larib
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#8 |
TENEBRAE
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Hi Larin!
Zufällig hierüber gestoplert, offenbar nie von mir gelesen und kommentiert - was ich nun nachholen möchte, weil mir dieses Werk so gut gefällt. Es erinnert an Rilke's berühmtes Gedicht vom Fallen - und Gottes Hand, darein wir es tun. Auch deine Zeilen tragen diese Ahnung mit dem "Einen", aber bei weitem nicht so klar - oder aufdringlich, wie man will. Sprachlich feinst elaboriert, klingend und fließend, strömen deine philosophischen Gedanken hier ins Weise, Stille: Eine wahre Sinnesweide, es zu lesen! ![]() ![]() Allergernst gelesen! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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