Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Verschiedenes > Verlage und Veröffentlichung unserer Mitglieder > Eiland-Künstler > Persönliches Gedichte-Archiv

Persönliches Gedichte-Archiv Alte oder bereits veröffentlichte Texte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 22.02.2009, 13:54   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard 11. Monatsgedicht - November

November


Der elfte Mond des Jahres,
das bald Geschichte schreibt;
November: klingt wie Honig
im Tee, der dampft und bleibt

schön warm durch Kerzenlicht.
Im kahlen Baum vor meinem Haus
hängen schwer die Nebeltropfen.
Es sieht so melancholisch aus.

November: klingt wie dicke Socken,
die mir wie du die Füße wärmen.
Warme Betten, die uns locken:
Komm, lass uns vom November schwärmen.


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 13:55   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard 12. Monatsgedicht - Dezember

Dezember


Der zwölfte Mond des Jahres, Dezember nennt man ihn,
legt seine weiße Schneehand auf unsre Erde hin.

Und überm Land ist Ruhe, vorbei die Melodien
der Herbstesabendlieder, der schönen Rhapsodien.

Dort im verdorrten Grase hat sich ein Nest gebaut
ein kleiner Käfervater und die ihm angetraut.

Von ferne steht im Zwielicht der Turm, in Ehr' ergraut,
er hat von seiner Höhe das Jahr schon überschaut.

Denn bald schon wird am Christbaum geschmückt das satte Grün,
die dunklen Tage wecken die Weihnachtsfantasien.

Leis klang die Mandoline, bis mir ein Traum erschien,
er zeigte mir den Garten, wo Helleborus blühn.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 14:00   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Getarnt



Fast unsichtbar liegst du
friedlich und gefährlich
träge

Die Spitze ragt
grüßt im Polarlicht
täuschend

Verderbnis Sturm
zerrt an deinem Körper
reißt los

Wer dich berührt
an deines Eises Grund
schlägt leck.


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 16:18   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Drachensteigen


Lass den Drachen steigen
in des Herbstes Wind,
ich folg dir auf die Felder,
freudig wie ein Kind.

Lass den Sturmwind wehen,
an des Herbstes Tag,
einmal sanft und einmal wild,
ganz wie ich es mag.

Lass den Drachen ruhen,
in Lüften, lau und still,
bis wieder sich der Sturm erhebt -
der Drache weiß schon, was ich will ...


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 16:21   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

...und jetzt:

Nachdenkliches und Philosophisches






__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 16:25   #6
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard


Wandlung



Im Schwarz der Polarnacht
suche ich mich,
leg mir den Mantel
der Erinnerung um.

Im Grau der Dämmerung
sehe ich mich,
lüfte den Umhang
des Suchens nur leicht.

In der Helle des Tages
finde ich mich,
werfe die Jacke ab
und friere nicht mehr.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 17:27   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Ignoranz


Du gehst deinen eignen beengten Pfad,
verlassen willst du ihn nicht.
Nicht diese Linie, den schmalen Grat,
und glaubst, das wär deine Pflicht.

Du siehst nicht die Bäume am Wegrand stehn,
nicht Wiesen und Felder um dich herum.
Da vorn wär das Ziel, wo die Fahnen wehn.
Entschuldige, ich finde das dumm.

Vielfalt und Farbheit, das ist das Leben!
Du hast es mit deinem Starrsinn umgeben.
Um dich blüht und schwirrt es bunt wie gemalt:
Du wagst nicht zu sehen, ignorierst und wirst alt.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 17:29   #8
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Ich kehre irgendwann zurück...



Hab dich verlassen, warum nur, warum,
Einst war ich glücklich durch dich -
Im Niemandsland bleibt alles Leben stumm
Meinen Sinn eine Ahnung beschlich -
Aus Liebe ging ich, aus Liebe kehr ich
Tagfremd und nachtblind einmal zurück...



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 18:27   #9
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Meine Freiheit

Mancher spannte seine Netze
straff gezogen in die Bahn
meiner eigenen Gesetze -
kam auf einem Irrweg an

zog und zerrte diesen Strick
fest und fester bis er riss,
schnitt sich dabei - welch Ungeschick -
in den Finger...[der Narziss!]

Freiheit heißt das Zauberwort
der Gedanken über's Leben.
Freiheit bleibt der Zufluchtsort
sich vom Boden zu erheben.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (22.02.2009 um 18:30 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2009, 18:29   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Große Bühne


Große Bühne für den Dichter,
für die Werke seiner Hand,
für das Publikum im Saale,
wie man sie noch nie gekannt.

Und man hört ihn rezitieren,
seine Stimme kraftvoll bebt;
und das Publikum im Saale
auf des Wortes Schwingen schwebt.

Oh! Der Dichter fasst ans Herz,
sinkt vornüber ohne Laut,
und das Publikum im Saale -
wie es spannt und wie es schaut!

Das gehört bestimmt dazu!
Keiner dachte an den Tod;
und das Publikum im Saale
applaudiert in Samt und Rot.

Auf dem Grabstein steht geschrieben:
"Meiner Kunst ergab ich mich.
Und das Publikum im Saale
huldigt mir allabendlich."



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (22.02.2009 um 18:30 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 03:43 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg