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#1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Hallo Galapapa,
noch mal ganz kurz zur Metrik in S4/Z4: Kahl und knorrig steh´n zuletzt die Holderstangen, Frost und Kälte zeugten neue Buschwerkfarben, bis die Blätter bunt im Sturme fliegend starben. Nun wird Winterstarre bis ins Holdermark gelangen. XxXxXxXxXxXx XxXxXxXxXxXx XxXxXxXxXxXx XxXxXxXxXxXxXx Nun siehst du, was ich meine. Natürlich stimmt der Trochäus, aber du hast eine Hebung, und damit zwei Silben mehr. Ist ja nichts schlimm, aber ich hab's sofort gemerkt... ![]() Übrigens, was ich vergaß. Ich bin ja eigentlich ein Colaholiker, aber neben Tee und Cola trinke ich noch eine Bio-Limonade. Geschmacksrichtung? Klar, Holunder/Cranberry. Sehr lecker und nicht so süß... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
Galapapa
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Hallo Falderwald,
nun muß ich mich nochmals bedanken für Deine Mühe und die Erklärung. Normal achte ich sehr auf die Silbenzahl, an der Stelle habe ich anscheinend geschlampt. Jetzt stimmt´s allerdings, durch eine kleine Änderung. Übrigens, falls Du kein totaler Alkoholabstinenzler bist: probier mal Holunderbeersirup mit Sekt. Nochmals lieben Gruß! Galapapa Geändert von Galapapa (11.06.2009 um 23:38 Uhr) |
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#3 |
Flaschenpost
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo Galapapa,
ein wirklich schönes Gedicht rund um den Holunder. Besonders gefällt mir das von dir gewählte Reimschema mit den umarmenden und mittenden Reimen. Nur eine Frage habe ich zu Strophe 1 Zeile 3. Meinst du wirklich: wo der Felder Vögel ihre Brut verstecken? Irgendwie verstehe ich die Zeile nicht. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
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#4 |
Gesperrt
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Hallo Galapapa,
ich mag Dein Gedicht auch sehr gern. Allerdings erinnerte ich mich beim Lesen an eine widerliche Übelkeit beim Ernten - ich hatte zu viel genascht...... Ich kaufe mir den Saft und die Marmelade lieber im Bioladen, die Schweinerei beim Einkochen ist mir allmählich zu groß. Aber die Blüten im Teig ausbacken..... köstlich! Abgesehen davon, dass Du den Hollerbusch durch die Jahreszeiten sehr bildhaft und stimmungsvoll beschreibst, empfinde ich die Verse als ziemlich gestelzt. Das kommt durch die vielen verdrehten Sätze; ich glaube das könntest Du in den Griff bekommen ![]() Ich grüße Dich herzlich ![]() Madusa |
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#5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Galapapa, ja, Holunder kann seinen besonderen Reiz haben. Genauer betrachtet können die Früchte des Holunder's wohlschmeckend, neckend, verspielt sein. Ein schönes Bild aus anderen Zeiten. Mir gefällt die Inversion gerade nach, weil sie sich zwischen dem Busch besonders gut erahnen läßt.
Gut gemacht. alles liebe, Helene |
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#6 |
Galapapa
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Hallo ruhelos,
lieben Dank für deine lobenden Worte! "Wo der Felder Vögel ihre Brut..." bedeutet ganz einfach "wo die Vögel der Felder ihre...". Das hätte metrisch natürlich nicht gepasst. Meine Sprache ist manchmal etwas altmodisch. Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: Das Schreiben habe ich sehr spät, als alter Simpel, erst im April 2008 angefangen. Sprachlich ziehe ich also (sicher öfter) ein wenig eine Art Mobilatgeruch hinter mir her. Das muß kein Nachteil sein; Goethe oder Hesse werden ja auch heute noch gern gelesen (hoffe ich jedenfalls!). Ich wollte mich jetzt aber nicht auf dieses Niveau hieven, daß Du mich nicht falsch verstehst; davon bin ich noch weit entfernt (rot werd)! Es freut mich, daß Dir mein Gedicht gefallen hat! Herzlichen Gruß! Galapapa Hallo Medusa, mit stolz geschwellter Brust bedanke ich mich für Dein Lob! Was die "gestelzte Sprache" angeht, so meinst Du sicherlich damit, daß ich in diesem Text relativ häufig den Satz nicht mit Subjekt und Verb begonnen habe. Da ich Dich als Fachfrau einstufe, bin ich Dir für diesen Hinweis besonders dankbar (hab aich doch von Fachleuten in verschiedenen Foren in den 1 1/2 Jahren, die ich schreibe, so wahnsinnig viel gelernt!!) Ich deute den Hinweis so, daß diese Schreibweise grammatikalisch (zumal im Gedicht) zumindest zulässig ist, aber einen gekünstelten Eindruck macht. Der Hinweis ist gerade deshalb so wichtig, weil ich der Meinung war, daß gerade das die Sprache schöner, gefälliger macht. Ich denke, da sind wir jetzt an einem Punkt, wo es angebracht wäre, den Begriff "Geschmacksache" einzubringen, oder bist Du da anderer Meinung? Ich glaube, das hat auch mit dem Alter zu tun. Ich bin sicher mit einer etwas anderen Sprache aufgewachsen, als die jungen Leute heute (siehe auch meine Antwort an "ruhelos" oben). Wie auch immer, ich werde künftig darauf achten. Diese Vergiftung habe ich als Knabe auch durchgemacht, grauenhaft! Man sollte die schwarzen Holunderbeeren nicht roh genießen! Abgekocht ist das Gift verschwunden. Also nochmals danke und sei ganz lieb gegrüßt! Galapapa Hallo Helene, herzlichen Dank für Deinen lobenden Kommentar! Auch Dich möchte ich warnen, die schwarzen Beeren roh zu genießen! Sie sind giftig. Ich gebe Dir recht, der Holderbusch hat etwas Besonderes, das die Gedanken irgendwie in in alte Zeiten zieht... Einen herzlichen Gruß an Dich! Galapapa Geändert von Galapapa (12.06.2009 um 18:57 Uhr) |
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#7 |
Lyrische Träumerin
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Lieber Galapapa
Ich liebe Holunder. Da keiner den Holunderlikör erwähnt, mache ich das. Mit Freunden sammeln wir Jahr um Jahr Holunder und Zaubern uns Holunderlikör. Das machen wir aber im Garten, und selbst da ist die Wiese Holunder Grünblau. Je länger er steht, um so leckerer ist er. Und das sagt jemand der kein Alkohol trinkt, außer.. ![]() Deine kleine Lebensreise gefällt mir sehr.Besonders die letzte Strophe die eine gewisse Traurigkeit hat, aber immer mit der Gewissheit, das der nächste Holunder bald wieder blüht. Sehr gerne gelesen Lena ![]()
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~ Mit lieben Gedanken ~ ©auf alle meine Werke ............ Marion Baccarra
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#8 |
Galapapa
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Hallo Lena,
danke für Dein Lob! Es hat mich sehr gefreut, daß Dir mein Text gefallen hat. Ich bin zwar auch kein Alkoholiker, aber ich möchte Dir doch noch einen Vorschlag machen: Wenn man die schwarzen Beeren mit Zucker im Entsafter auskocht, bekommt man einen Sirup, mit dem man herrliche Limonaden machen kann und der in Sekt ohne Weiteres eine zweite Ausnahme wert ist! Einen herzlichen Gruß an Dich! Galapapa Hallo Medusa, Schön, daß du Dich nochmal meldest. Ich möchte Dir sagen, daß mir nichts ferner lag, als auf Deinen Kommentar böse zu sein!! Ganz im Gegenteil, als (Zu-) Spätstarter bin ich für solche Beiträge nicht nur dankbar, sondern geradezu darauf angewiesen, um mich noch weiter zu entwickeln. Daß ich noch lernen kann und darf, verdanke nur der kompetenten Hilfe von netten Leuten, wie Du! Und, ehrlich gesagt, das Gedicht ist tatsächlich gespikt mit Inversionen. Man sollte das nicht übertreiben. Also, ich habe wieder entwas dazugelernt und bin Dir dankbar! Einen ganz lieben Gruß an Dich! Galapapa Hallo cyparis, Dank Dir für Deinen lobenden Kommentar und fürs Lesen! Gemessen am Rest klang die letzte Strophe, die ich entfernt habe, tatsächlich wie ein Zusatz aus der Apothekenrundschau. Mir gefällt's so auch besser. Was die Inversionen angeht (ich kannte den Begriff gar nicht), muß ich Medusa allerdings insofern recht geben, daß es einfach zuviel ist. Das Gedicht ist, wie oben schon gesagt, gespikt damit, und der Ausdruck "gestelzt daherkommen" passt genau. Ich finde trotzdem auch, daß solche Satzumstellungen das Lyrische eines Textes unterstreichen können aber eben gezielt und nicht breit eingesetzt. Ich laß es natürlich so, wie es ist; wenn ich da mit Ändern anfangen würde, hätte ich am Schluß einen völlig anderen Text. Aber ich lerne daraus. Im Übrigen, genau das wollte ich, daß man ihn vor sich sieht, den Holderbusch. Ich habe vor kurzem noch unter einem meiner Holunderpflanzen im Schatten gesessen. Ganz lieben Gruß! Galapapa |
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#9 |
Gesperrt
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Ich meld mich noch mal, lieber Galapapa,
weil ich was erklären möchte: Als ich vor ungefähr drei Jahren in einem anderen Gedichteforum begann, meine Gedichte einzustellen, bekam ich schlimmste Kritiken wegen der Inversionen, von denen es in meinen Werken wimmelte. Ich lernte daraus und übte fleißig. Heute habe ich kaum mehr Inversionen in meinen Gedichten. Sie wurden mit der Zeit flüssiger und sprachlich viel schöner. Es ist möglich, sie wegzukriegen, das hat mit dem Alter überhaupt nichts zu tun! Bei spaßigen Gedichten unterstreichen die Inversionen zuweilen den Blödsinn. Ein verdrehter Vers kann schon allein Gelächter hervor rufen. Bei solch schönen Naturgedichten wie Deinem Hollerbusch bremsen sie den Sprachfluss und verfälschen die Stimmung. Bitte nicht bös sein! Herzliche Abendgrüße, Medusa. |
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#10 |
gesperrte Senorissima
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Beiträge: 4.134
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Lieber Galapapa,
dadurch, daß Du die letzte Strophe herausgenommen hast, gewinnt das Gedicht ungemein. Jetzt ist eine sehr schöne und spezifische Betrachtung vor meinen Augen, die das doch eher "Häusliche" beiseite läßt. Der Felder Vögel liest sich weitaus lyrischer als "Feldvögel"! Das gefällt mir sehr. Bei den Inversionen quält mich nichts - da ich sie zuzeiten ebenso liebe (sind wir nicht Lyriker?). Fazit: Vor mir steht der Hollerbaum! Lieben Gruß von cyparis |
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