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#6 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Lieber Galapapa ...
ein klares, schmerzendes Gedicht und doch so vielfältig interpretierbar? *** Auf einen Arm gestützt, die Brauen eng gezogen, die schmalen Lippen pressen blutleer aufeinander, der Körper, qualversunken und im Stuhl gebogen, so hält sie stumm die welken Hände aufeinander. Wie hinter festen Mauern, in der Pein gefangen, durchdringt sie starr die Wände mit den stumpfen Blicken, ist für den Augenblick dem kranken Sein entgangen, begrüßt die heile Welt im Geist mit stummem Nicken. Versunken ganz im Paradies „vergangne Zeiten“, empfindet sie ein kleines Stück von der Befreiung, entgleitet rasch in ferne, wohl gefühlte Weiten, fragt schuldig den verlassnen Körper um Verzeihung. (fragt? .. bittet den verlassnen Körper um Verzeihung...??) Nur kurz verharrt sie so in diesem stillen Glück, vergessen für den Augenblick sind alle Leiden. Die Marter bringt sie in die Wirklichkeit zurück, lässt sie die jetzt schon Toten um den Frieden neiden. (um ihr Heil beneiden...?) Mit leisem Seufzen schleppt sie in maroder Hülle ihr ungeliebtes Dasein an den alten Schrank; dort liegt Erlösung, weiß, gepresst und rund in Fülle, Sie murmelt weinend für die falsche Freiheit Dank... *** Ich habe weiß, gepreßt und rund in Fülle mit gesammelten (Schlaf-?)Tabletten assoziiert, die falsche Freiheit mit einem Suizid. Ein sehr bedrückendes Gedicht. Möge es mir einmal n i c h t so ergehen! Lieben Gruß von cyparis |
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