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Alt Gestern, 11:47   #1
Taxi5013
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Standard Mettbrötchen

Mettbrötchen

Alle vier Wochen treffen sich die Skatbrüder Otto Feuerarm, Walter Stier, Gustav Saufer und ich in meinem Haus, um einmal wieder so einen richtig draufzumachen.
Ich habe dazu die Mettbrötchen beim Fleischer Stier bestellt.
Aber damit wir richtig in Stimmung kommen, habe ich von meinen heimlichen Cannabispflanzen, getrocknete Blätter zu Pulver gemahlen und sie unter das Mett gemischt.
Ich denke mal, es wird ein lustiger Abend werden.

Um 20 Uhr wollen meine Freunde hier sein, aber als es um 19 Uhr läutet, bin ich doch etwas verwundert und öffne die Tür.
Vor mir steht ein etwas verwildert aussehender Kerl, das Haar ungekämmt hing bis über seine Schulter herab, er war unrasiert und ungepflegt.

“Ja bitte, was wollen sie bei mir?”
Er drängt mich jedoch zur Seite, steht bereits im Wohnzimmer und blickt auf die große Platte mit den Brötchen.
Ungehemmt bedient er sich daran, im Nu sind drei Brötchen in seinem Mund verschwunden.
“Na und Bier?”

“Oh, entschuldigen sie mein Herr, das hatte ich doch total vergessen!”

Interessiert sah ich zu, wie er die Dose Bier in seinen weit geöffneten Mund steckte und ohne auch nur eine Hand zu benutzen, sog er gierig das Bier in sich hinein.

Dann machte er es sich auf meiner Couch bequem und schlief, laut schnarchend, ein.

Na das kann ja heiter werden.

Pünktlich um 20 Uhr erschienen meine drei Freunde.

“Nanu du hast Besuch?”

Ich erklärte ihnen die Sachlage.
Otto, von der freiwilligen Feuerwehr rüttelte den Schläfer, er rüttelte so lange, bis der erwachte.
Mit irren Blicken sah der sich um….: “Wo bin ich hier?”

Ich versuchte ihm die Lage zu erklären, aber unter der Wirkung meiner präparierten Mettbrötchen bekam er nichts auf die Reihe.
Meine drei Freunde saßen nun am Tisch und ein Brötchen nach dem Anderen verschwand vom Teller.

Der junge Mann sah ihnen zu, als aber nur noch drei Brötchen vorhanden waren, griff er blitzschnell zu und drückte sich eines nach dem anderen in seinen Mund.
Unter dem Johlen meiner Freunde begann er, sich sein Hemd auszuziehen, dann die Hose, so begann er im Zimmer herum zu Tanzen.
Aber was ist nur mit meinen Freunden los?.
Auch sie zogen sich halbnackt aus, schrien herum, lachten irr und Gustav
versuchte in die Ecke zu Pinkeln.
Der junge Bursche wankte in die Küche und kam mit einem Brotschneidemesser zurück.
“Wer möchte als Erster von mir umgebracht werden?”

Er zielte auf mich!

“Du wirst der Erste sein!”

“Ich, warum ich?”

“Gute Frage, o.K. es kann ja auch ein Anderer sein!

Otto brüllte dazwischen…: “Nimm mich, ja nimm mich!”

Die Kerle waren alle unberechenbar geworden.

Nachbarn hatten die Polizei gerufen!

“Na meine Herren, was geht denn hiervor?”

“Wir, äh wir wollen nur etwas Feiern!”

“Und dabei müssen sie ihre Möbel zerhacken?”

“Und wonach riecht es denn hier?”

“Nach Gustav, der hat in die Ecke gepinkelt!“
“Nein , das meine ich nicht, es riecht nach Cannabis!”

Der Polizist ruft einen seiner Kollegen: “Wonach riecht es hier?”

“Ganz klar nach Cannabis!”

“Also, wo lagern sie das Zeug?”

Jetzt mischt sich auch noch der junge Kerl ein …:”Wen soll ich umbringen?”

“Und wer sind sie?”

“Das müssen sie den da Fragen!” (Er zeigt auf mich!)

Jetzt beginnen sie mein Haus zu durchsuchen.
Im Keller finden sie meine Cannabis Plantage, einhundert kleine Bäumchen, durch Neonlicht erhellt, stehen in voller Blätterpracht.

Sie fordern noch einen Mannschaftsbus an und wir müssen alle mit zur Polizei Wache.

Während des Verhörs, zieht plötzlich der junge Bursche mein Brotschneidemesser aus seinem Hosengurt, sticht sich selbst damit in die Hand und brüllt laut…:”Ich verblute, ich verblute!”

Meine drei Freunde lachen sich dabei selber halbtot und brüllen nun selbst herum….”Er verblutet, er verblutet!”

Die Polizisten wissen sich nicht anders zu Helfen, als uns fünf in Einzelzellen zu stecken.

Am anderen Morgen hatten alle ihren Rausch ausgeschlafen und wurden noch nüchterner, als ein Schnellrichter jeden zu einer Geldstrafe verurteilte.
Nur ich musste wegen unerlaubten Besitz von Cannabis, den Anbau im großem Stil und die Weitergabe an Nichtwissende, zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Die einhundert Pflanzen aus meinem Keller, sollten eigentlich meine Altersversorgung sein.



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