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Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Epilog

Es gibt Gedanken, die nicht enden, sondern sich verwandeln. Dieses Gespräch ist kein Abschluss, sondern ein Übergang – von der Auseinandersetzung zur Einkehr, von der Schärfe zur Stille. Was hier gesprochen wurde, bleibt nicht in den Worten, sondern in der Haltung, die sie getragen hat.
Der Wanderer ist weitergegangen. Der Begleiter ist geblieben. Und zwischen beiden liegt ein Raum, in dem Zynismus nicht zerstört, sondern geformt wurde, und Demut nicht unterwirft, sondern trägt.
Wer diesen Dialog gelesen hat, hat nicht nur verstanden. Er hat sich selbst darin gespiegelt – in der Klarheit, die weh tut, und in der Stille, die heilt.


Persönlicher Nachklang

Ich habe mich nie als Wanderer verstanden. Und doch bin ich gegangen – nicht aus Neugier, sondern aus Notwendigkeit. Die Welt, wie sie mir begegnete, war oft zu laut, zu flach, zu schnell. Ich wollte nicht fliehen, sondern tiefer sehen. Und so wurde aus dem Gehen ein Suchen, aus dem Suchen ein Denken, und aus dem Denken ein stiller Widerstand.
Zynismus war nie mein Ziel, aber oft mein Begleiter. Nicht weil ich die Menschen verachtete, sondern weil ich ihre Gleichgültigkeit nicht ertragen konnte. Ich habe gelernt, dass Klarheit nicht immer willkommen ist, und dass Demut nicht bedeutet, sich zu beugen, sondern zu bestehen – leise, aber unbeirrbar.
Dieses Gespräch war kein literarisches Spiel. Es war ein Versuch, das Unsagbare zu formen. Die Rollen des Wanderers und des Begleiters waren nicht Masken, sondern Spiegel. Und in diesem Spiegel habe ich mich selbst erkannt – nicht als Sieger, nicht als Opfer, sondern als jemand, der weitergeht, weil das Denken ihn trägt.
Vielleicht ist das der stille Fortschritt, den kein System voraussieht – aber den man spürt, wenn man sich erlaubt, nicht zu verstummen.


Falderwald 2025



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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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