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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Da schickt der Falder seine Dorflakaien,
um mir den purpurn Tag zu kujonieren! Wann werdens solche Plebs endlich kapieren: sie bleiben immer und auf ewig Laien. Ich sehe deine Beitragszahl, die Größe. So gingen deine Zeilen einfach weiter, an mir ganz schnell vorbei, wie süßer Eiter... Denn deine Zeilen blähen im Gekröse. Und komm mir nicht mit dieser Regelweiche: Das zeigt mir nur, was für ein Lauch du bist und in der Nacht treibst du als Wasserleiche, ganz gut im Sumpf umher, bis zu dem Teiche, in dem sich jedes Wasser formt zu Mist, wo jedes Leben schrumpft zu Froschgelaiche. |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Auf eure Verse hebe ich mein Glas.
Sie zeigen stolz mit Reim und Wort das größte, was vomitierend sich vor mir entblößte, ein unerwartet angelegter Spaß. Ich lag bei Sonnenschein im blauen Gras als ich die Verse las und etwas döste; mag sein, das es nicht hilft, wenn ich euch tröste - ihr bleibt trotz allem Aufwand Mittelmaß. Denn das Sonetteschreiben ist euch Hürde und Hindernis dank zierender Beschränkung, die schwer ihr mit euch tragt wie eine Bürde. Mit jeder satzbautechnischen Verrenkung gelangt ihr kurzerhand und ohne Würde ins uferlose Dunkel der Versenkung.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (13.10.2018 um 00:25 Uhr) |
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#3 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Ja, hoch die Gläser, lass uns einen saufen,
ein Toast auf Zeiten mit Format und Ehre! Das ist, was ich bestimmt dir nicht verwehre, wir waren einstmals schon ein toller Haufen. Es war so schön, allein im Wald zu laufen, kein Mensch, kein Dichter kam mir in die Quere, es löste sich in meiner Brust die Schwere, da hörte ich im Busch ein kläglich Schnaufen. Kaum warst du von den Toten auferstanden, begann dein übler Ruch mich zu umschleichen, das Frühstück kam mir wie von selbst abhanden. Du hobst dein Glas? Ein lächerliches Zeichen! Dein schnöder Gänsewein ist abgestanden, noch nicht mal Wasser könntest du mir reichen.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Dass Du der Größte bist, das wissen wir.
Ich werde dir auch ungern widersprechen. Du sollst im Spiel uns unsren Willen brechen. Wir stehen dir zum Sieg gefasst Spalier. Der Geist besteht entgegen dem Getier. Es braucht dafür Niemanden zu bestechen. Es liegt allein an unsren eignen Schwächen. Wir Veteranen sind dir Souvenir. Doch trittst du, Feldherr, jene Nacht, dem Weh nah, wann spitzer Ruhm den Höhepunkt verheißt, nicht einem Land, noch sturmzerwühlter See nah, wo heiß die Sonne auf dich niedergleißt, aus diesen Felsengruften der Arena, sei dir gewiss, der Zwirn des Schaffens reißt.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (24.10.2018 um 19:27 Uhr) |
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#5 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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![]() Der Größte bin ich nicht, jedoch der Beste, auf diesen Umstand kannst du einen lassen, mein Genius nährt sich aus vollen Tassen, für deine Grütze bleiben nur die Reste. Versager stellt man nicht auf die Podeste, dasselbe gilt für kleine Hintersassen, du darfst vor meinem Intellekt verblassen, da helfen keine Klagen und Proteste. Nie las ich was von dir, was mich verhexte, nie fühlte ich mich davon unterhalten, erst schleimst du und dann reimst du schlaffe Texte. Sonette musst du so wie ich gestalten, denn meine Kampfsonette sind wie Äxte geschliffen, um den Schädel dir zu spalten.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (20.10.2018 um 13:32 Uhr) Grund: Kleine stilistische Änderungen |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Von messerscharfen Hammeräxten sprichst du,
vom mittelalterlichen Schädelspalten, vom Waldspaziergang, und vom Innehalten, so manchen Liebesvers darüber flichst du. Dem Bodensatz der Dekadenten glichst du und wolltest einen Gang noch höher schalten. Wie gut das unsereins die Fäuste ballten. Du dachtest wohl, mit solcher Art bestichst du. Da schaffe in den Wirren ich komplett was erhaben Neues, das durchs Wolkentrüb riss, mit dem Konzert aus dem gewissen Etwas. Dich macht die Weil im Wettstreit nur ein Sieg froh, empor dem Sprossenlaufsteg deiner Hybris betrachte ich die Mannequin der Freakshow.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (25.10.2018 um 00:50 Uhr) |
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#7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
von einem Kind, von einem schlichten Knaben, verlassen von Talenten und von Gaben - des Burschens Potentiale sind verkürzt. Womit man dieses Bauernbrot auch würzt, es stellt ein Opferfest für Wolf und Raben, nun lasst uns diese Majestät begraben - der König des Sonetts wurd heut gestürzt. Er hat mit fettgeschriebenen Majuskeln, mit fehlendem Verstand und ohne Muskeln sein Maurerdekolleté pervers entschürzt. Und ob im >Mutigsein< er sich auch übe, ihn leiten Angst und Paranoiaschübe - der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (31.10.2018 um 19:16 Uhr) |
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Die Flammenpeitschen aus der Glut des Strohs
erlöschen am Tumult der Schnelligkeit wie eine lästige Gefälligkeit und wandeln sich in Asche, mühelos. Es schwärzt der Ruß ermangelnden Niveaus und abgebrannten Reims Geselligkeit in deinem Strophenbau, die Helligkeit, die deine Stimme hebte, wahr und groß. Vergebens suchst du Halt im Sturz des Freifalls beim Versgepräng, das meine Seele band in Freudewogen kollektiven Beifalls. Der Versfuß trampelt wie ein Elefant durchs Porzellan der Stimme unsres Schreihals und ist weit weniger als elegant.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. |
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#9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Du hattest das Talent und Potential
um Größeres zu schaffen - schwergewichtig im Ausdruck und den Feinden uneinsichtig entgegnend ohne jegliche Moral. Denn deiner Verse Silben sind ein Stahl von derben Hammerschlägen unaufrichtig geschmiedet. Uns zerstörend, die wir nichtig verleben in dem goldnen Erdental. Doch leitest du den Ruhm vom Fehl der Welt her... das einen trocknen Wortschatz du bemühst, Du wärst uns Trommelnden ein Gott und Feldherr! Der Donner geistiger Vernichtung grüßt! vom Sturm hinabgewettert auf das Weltmeer hat Vers und Reim an Tollheit eingebüßt.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (30.12.2018 um 18:52 Uhr) |
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#10 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Ach lieber Terrapin, was soll ich sagen -
so manche Fehlerchen hast du noch immer in deinen Texten, und auch immer schlimmer sind Eigenlob und Hyrbis zu beklagen, doch wär man froh, wenn sie das Schlimmste wären! Denn dieses ist, wie andere du schändest! Ein einzig Wort, das freundlich du empfändest, genügte schon, der Eitelkeiten Schwären zu heilen, die in dieser Runde gären! Doch keiner offenbar vermag zu wachsen aus diesem Reigen der Beleidigungen, vermag den Pfuhl der Schande zu entleeren, wo niederste Instinkte ihre Achsen aus Hieben recken und Verteidigungen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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