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#1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.013
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![]() Liebe Liara,
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#2 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.059
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Hätte der Mann wirklich Hilfe gewollt, hätte er sich sicher nicht ein Kind ausgesucht, um über seine Selbsttötung zu sprechen. Ich glaube, er war froh, jemanden gefunden zu haben, bei dem er sein Vorhaben mal artukulieren konnte, so, als ob er zu sich selbst spricht. Er hat gewusst, dass das Kind nicht begreift, was er da laut ausgesprochen hat.
LG Sid
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Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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das, was man nun durch deinen Kommi erfährt, liebe Liara, ist ja eine ganz andere Hausnummer. Angerissen hatte ich es schon , indem ich schrieb, dass der Mann unverantwortlich gehandelt hat, denn bis heute lässt dich das Geschehniss nicht los.
Kinder suchen für alles leider immer die Schuld bei sich, aber was will man von einem erwarten, der nicht mal Verantwortung für sein eigenes Leben nehmen kann. Die Lehrer hatte recht. !!! Ich denke schon, dass der Mann Halt suchte, mindestens Mitleid, Zuwendung. In einem Kind hat man auch ein Gegenüber, was keine Kritik anbringt, jedenfalls nicht so harsch wie meine oben . Drogensüchtige machen sich wie Alkis das Leben leicht und die Schuld sollen immer die anderen haben: die Eltern, die Partner, die Gesellschaft- WER AUCH IMMER: Nur sie selbst nicht. Sie sind labil und egoistisch wie alle Süchtigen. Aus dem Gedicht gälte es also einen anderen Punkt herauszuarbeiten, nämlich diesen, der ensthaft und schwer ist. Den Standpunkt des Kindes, das dort missbraucht wurde. Ja, so kann man es schon nennen. Dazu würde sich natürlich wundervoll sie Kassik als Untermalung anbieten. Sie wirkt viel stärker. Wenn dir das gelingt und du diese Traurigkeit des Kindes so rüberbringen kannst, dann hättest du ein wirklich gutes Gedicht geschrieben mit einem tiefen Thema. So liest es sich anders. Und du musst ja immer davon ausgehen: Der Leser kann nur das lesen, was da steht. Er kennt keine Hintergundgeschichte. Wenn er sie kennen soll, muss man sie schreiben ![]() lG von Koko |
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#4 |
Melody of Time
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 364
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liebe chavali,
danke für dein mitfühlen und mitgehen mit meinem gedicht. nein, schuldgefühle habe ich keine mehr, schon lange nicht mehr, dank dem sehr einfühlsamen vertrauenslehrer damals. und es belastet mich auch längst nicht mehr. aber es ist und bleibt ein erlebnis meines lebens, das ich einfach (noch)mal in worten festhalten wollte. es hat mich noch einmal für eine kleine zeit in mein elternhaus gespült. doch nun werde ich es in den nächsten monaten für immer verlassen. vermutlich wird es in den nächsten jahren verkauft und dann sind alle erinnerungen nur noch schatten im wind. darum habe ich mich dafür entschieden, die letzte zeit hier zu nutzen, um wenigstens das eine oder andere noch festzuhalten. Schau, hier ist auch eines meiner Erinnerungen, anderer Natur: Wandel und ja, es tut gut manche geschehnisse einfach niederschreiben zu können/zu dürfen. und allein dafür bin ich schon dankbar. und auch für eure anteilnahme liebe grüße liara liebe koko, missbrauch ist ein hartes wort und irgendwie trifft es auch zu. aber ich glaube auch, dass er einfach nur froh war, dass ihm überhaupt jemand zugehört hat. und auch die eigenschaft von suchtkranken ohne rücksicht auf verluste andere zu benutzen steht außer frage. was nun mein gedicht betrifft, habe ich mir gedanken gemacht, was das verklärende daran sein könnte und ich denke es ist dieser satz: "heut blüht vorm fenster der flieder und ich sing wie er meine lieder jahr für jahr" aber ich spiele nicht wegen ihm gitarre und ich singe auch nicht deswegen, wir sind viele musische leute in unserer großen familie. allerdings war es mir insofern wichtig, dass mich dieses geschehen dazu bewogen hat meinen allerersten eigenen (und befreienden) song zu schreiben und zu singen - auch wenn er für immer verschwunden ist. und ich glaub, er war gar nicht schlecht. zur gedichtform. ja, ich habe einen eigenen stil, (an dem ich auch noch arbeite und hoffentlich verbessere) der vielleicht nicht jedem gefällt, aber ich wäre mit etwas hilfe und unterstützung gerne bereit, meinem gedicht ein zweites entgegenzustellen in klassischer form und mit herausgearbeiteter traurigkeit des kindes. meines erachtens könnte da thematisch das sonett die beste form sein. ich schau mal, ob ich in der nächsten zeit etwas auf die beine stellen kann. nochmals mein herzliches dankeschön liebe grüße liara Geändert von Cheeny (18.07.2017 um 23:48 Uhr) |
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#5 | |
ADäquat
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![]() Liebe Liara,
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#6 |
Melody of Time
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 364
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ohh, danke, liebe chavali,
aber noch bleibt mir zeit für erinnerungen. es freut mich sehr, dass dir "wandel" gefallen hat. es ist doch ein unterschied, ob man autobiographisches zu papier bringt oder sonstwie ein gedicht. liebe grüße liara |
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#7 |
Slawische Seele
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Liara,
in Zusammenhang mit Kommentaren und Deinen Antworten hat Dein Gedicht einen ganz eigenen und besonderen Wert für mich. Von einer Erwachsenen erwachsen geschrieben und doch die "Kindperspektive" erhalten. Durch die Bilder, die beim Lesen entstehen, verwandelt sich "die Moderne" von selbst in Lyrik. ![]() Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#8 |
Melody of Time
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 364
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Guten Morgen, liebe Dana,
es freut mich sehr, dass mein Gedicht mit der Geschichte dahinter, bei dir Anklang findet. Manchmal passieren schon seltsame Dinge in einem Leben. Ich hätte nie erwartet dass sie eine solche Wirkung hinterlässt und war noch am Überlegen, ob ich sie überhaupt einstellen soll. Eigentlich war's schad um den, denn soweit ich das noch aus meinem Kindergedächtnis abrufen kann, war das ein ziemlich gutaussehender, begabter und sympathischer junger Mann. Aber wohl sehr labil. Auf Grund meiner Nachfragen haben wir diese Woche auch in der Familie/Verwandschaft drüber gesprochen. Wann's war, weiß keiner mehr so richtig. Ich wünsch dir einen schönen, sonnigen Tag Liara Geändert von Cheeny (21.07.2017 um 06:44 Uhr) |
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#9 |
Gesperrt
Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Liebe Liara,
ich muss Dein Gedicht hier noch einmal kopieren, damit ich mich damit beschäftigen kann. unbegreiflich als ich ein kind war stand in unserer küche ein mann der wunderschöne, traurige lieder zu seiner gitarre sang Die erste Strophe lässt offen, ob es sich bei dem Kind um ein Mädchen oder einen Jungen handelt und "ein Mann" ist auch nicht näher beschrieben. Dieser "Mann" steht in der Küche und singt zur eigenen Gitarrenbegleitung wunderschöne, traurige Lieder. In den folgenden Strophen erfahren wir, dass er nicht nur Lieder sang und Gitarre dazu spielt, sondern zu dem Kind von Sterben und Tod redet. Verstanden hat das Kind so gut wie nichts, überraschend ist, dass es aber weiß, dass der Mann sich den "goldenen Schuss" setzte und - sonst wäre es ja auch kein goldener Schuss gewesen - gestorben ist. Hier vermischst Du als Autorin die Erlebniswelt eines Kindes mit dem Wissen einer erwachsenen Person. Von der "erzählerischen" Qualität Deines Gedichts will ich nicht reden (das Kind ist geschlechtsneutral, der Mann ist eigentlich nur ein Schemen und dass der Flieder "vorm" Fenster blüht - na ja, wo denn sonst - lass ich mal außen vor. Interessant ist für mich, dass, fast als hätte ein Fremder die Feder geführt, zweimal im Gedicht der Flieder blüht. Zwar lässt Du uns auch über die Farbe des Flieders im Unklaren, aber unabhängig davon ist der Flieder durchaus ein Sinnbild für Liebe und Leben. Die Interpretation Kokochanels befriedigt mich nicht. Ein Drogenabhängiger ist ja nicht ständig "unter Strom", kann für ein Kind (vor allem, wenn er auch noch schön singen und Gitarre spielen kann) ein liebenswürdiges Wesen sein. Und versteckt (vielleicht unbewusst) signalisiert uns die Autorin, dass hier - wenn nicht die Liebe zu diesem Mann, doch vielleicht die Liebe zum Gesang und zur Gitarre aufblühte. und vorm fenster blühte der flieder doch dann redete er nur noch vom tod und vom sterben zu mir, dem kind, ewiglang ich hörte ihm zu und blieb bei ihm stehen er sagte: "es ist nun schluss, ich werd nachher gehen" ich verstand ihn nicht doch das war ihm egal und in der folgenden nacht starb er am "goldenen schuss" heut blüht vorm fenster der flieder und ich sing wie er meine lieder jahr für jahr und seine gitarre steht noch immer in meinem regal Das Gedicht, liebe Liara, bleibt für mich zu sehr im Diffusen stecken: "als ich ein Kind war" - "stand ein Mann" - "ich verstand gar nichts" (aber das Kind ist sich der Todesursache sicher). Was bleibt, ist die Überzeugung, dass das Kind ein prägendes Erlebnis hatte und nun als erwachsene Person reflektiert und das Geschehen nicht begreift (Überschrift). Mit anderen Worten: Hier muss noch Seelenarbeit geleistet werden. Interessant sind die Kommentare. Die muss man sich auf der Zunge zergehen lassen und Rückschlüsse auf die jeweiligen Verfasserinnen in recht speulativer Weise anstellen. Liebe Grüße, Felix Geändert von Felix (23.07.2017 um 19:10 Uhr) |
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#10 |
Gast
Beiträge: n/a
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@Felix
Da du von den vielen Kommentatoren gerade meinen als unbefriedigend herausspickst, möchte ich darauf anworten, um zumindest für mich deinen "Spekulationen" entgegen zu treten. Ich sehe es rein pädagogisch. Wie du schon sagst, bleibt das Gedcht im Diffusen stecken. Deine These, dass ein Drogensüchtiger durchaus Liebe geben kann, weil er nicht immer unter Strom steht, passt hier nicht, weil hier nur eine kurze Szene beschrieben wird. „Ein Mann“ ist ein Fremder aus Sicht des Kindes, zu dem es keine Beziehung hat, also geht es hier auch nicht um „Liebe geben.“ Ich selbst habe im familiären Umfeld weder Drogen noch Alkohol kennen gelernt – in keiner Generation. Sah aber im Freundeskreis drei Familien daran scheitern, einen ehemals drogensüchtigen Vater, der aber rückfällig wurde, als ihm der Stress mit dem Kind zuviel wurde und in einer anderen Familie eine alkoholabhängige Mutter, die ihre Sucht jahrelang versteckte. In der dritten zwei „trockene“ alkoholabhängige Eltern, deren Kind irgendwann nach unvorstellbaren Verhältnissen vom JA zu Pflegeeltern kam. Die Leidtragenden waren besonders in den ersten beiden Fällen die Kinder. Sie waren psychisch so geschädigt, dass sie schulisch und beruflich versagten. Man hatte ihnen eine untragbare Last aufgebürdet. Das hat mich nachhaltig berührt. Das Kind bei den Pflegeltern hat sich gut entwickelt. Ist aber auch nicht sooo toll für ein Kind, von den Eltern weggenommen zu werden. Auch in meinem beruflichen Bereich habe ich oft damit zu tun gehabt, konnte dann aber nur ans Jugendamt weiterleiten. Daraus erfolgte meine Warnung, Sucht mit dem Bild des schönen Gitarrespiels zu verklären, die ich nach wie vor für legitim halte. LG von Koko |
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