Adams Verdruss

Lieber Felix,

Das ist zum Lachen! Meine Antwort wäre, " as deen en sien Uhl, is den annern die Nachtigall"

Adams Verdruss ist Eva Genuss

Wahrscheinlich liegt die Weisheit in der Mitte. Aber wer will schon immer weise sein.

Das finde ich herausragend!

Aus meinem Leib entnahmst du heimlich eine krumme Rippe
und formtest Eva mir zu meiner Freude, meiner Lust.
Ich nenne sie, verzeih mir, Jahve, heimlich nur Xanthippe,
die tiefsten Seufzer fliehen, ach, aus meiner wehen Brust.

Deine langen Zeilen lassen das Gedicht langsam schelmisch wirken. Das Schmunzeln wird bei jeder Zeile stärker. Der Witz ist hintergründig und nicht volls aufs Auge

Ich hoffe das Gott dem Manne irgendwie hilft, aber Gott hat viel zu tun....


Sehr sehr gerne gelesen

Liebe Grüße sy

ich sehe das wie Syri, lieber Felix, das Grinsen wird mit Zeile und Zeile breiter.
Wie die langgezogenen 7 Heber...
Ja, der Mann hat es schwer- schon immer
GGG von Koko

[Erich Kykal]

Hi Felix!

Die erste Zeile liest sich, als würde Adam Gott selbst auffordern, den "losen Mund" zu verschließen - also die Klappe zu halten. Erst mit Z2 erkennt der Leser, wie es gemeint ist. Ich rate ernstlich, auf Mondmanns Tipp zu hören, was diese Stelle betrifft.


Schön auf die Schippe genommen, die christliche Lustfeindlichkeit!

Das Original setzt Asexualität (Adam alleine) ja mit Unschuld gleich - erst mit dem Weib kommen die "Sünde" der Lust, Verführung zu Gebotsverletzung, Manipulation durch sexuelle Gier usw. dazu - und Schluss mit Paradies!

Interessante Charakterstudie eines Gottes übrigens, der seiner Schöpfung ein Paradies erschafft, den Verbleib aber von Willensstärke zum Verzicht abhängig macht. Wer Kinder und Menschen kennt weiß, dass die vor der Nase baumelnde Karotte JEDEN Esel zum Traben bringt!
Warum und wozu also das so sorgsam gehegte Produkt der eignen Schöpfung mit dem "Baum der Erkenntnis" in Versuchung führen? Warum ihnen das mögliche Wissen vor die Nase setzen, wenn man sie naiv und unbeleckt halten will im Garten Eden?

Eigentlich kann es dafür nur einen Grund geben: Der Gott WOLLTE den Sündenfall seines Ebenbildes, und das Paradies dient nur dazu, den Menschen auf ewig ein schlechtes Gewissen ob ihres Versagens zu machen. Oder anders formuliert: diese Geschichte würde nur zu genau DIESEM Zweck erfunden und kolportiert: Erotik ist böse! Sex ist Pflicht, aber sündhaft! Wehe, es macht Spass! Wissen ist böse! Bildung ist Sünde! Bleib dumm und somit "unschuldig"! Gehorche dem und deinem Herrn! Denk nicht nach! Sei nicht neugierig!

Der Zweck erklärt sich von selbst.

In deinem Gedicht - abgesehen von der klischeehaften Xanthippigkeit des Weibes - geht (und das hat mich beeindruckt) Adam die Ziegen fi****, wenn ihm danach ist! Ein herrlich gelungener Seitenhieb, wie eingangs meines Kommis erwähnt. Diese Bestätigung der Existenz von Lust auch vor der Erschaffung des Weibes in diesem christlichen Paradies hinterfragt und konterkariert das ganze perverse Sittenkonstrukt in wundervoller Weise!

Von daher gern gelesen!

LG, eKy

[Felix]

Liebe Syranie,
zum Lachen findest Du also den schwer beladenen Adam? Da bricht aus ihm der ganze Jammer des Genasführten heraus und - Du lachst. Ein Tränenmeer des Mitleids mit der männlichen Kreatur habe ich erwartet und niedergeschmettert füge ich der weiblichen Natur eine weitere Nuance hinzu.
Liebe Kokochanel,
es wird nicht besser - auch Dein breiter werdendes Grinsen zeigt kein Mitleid mit uns Männern. Du heuchelst Verständnis und keine Zähre entrinnt Deinem Auge!
Lieber Eky,
danke für den Hinweis hinsichtlich des ersten Verses. Ich habe nachgebessert.
Deinen weiteren Ausführungen stimme ich weitestgehend zu.

Liebe Grüße Euch Dreien!
Felix

Verschließ, ich bitt dich, lieber Gott, den kecken, losen Mund!

Es ist dein Werk Festival und ich hoffe, du hast die Änderung von Herzen, mit Einsicht und Überzeugung durchgeführt und nicht, um eKy und mir einen Gefallen zu tun.

In anderen Foren haste die Änderung - bis jetzt - nicht übernommen.

Aus-Ende-Fertig!

[Felix]

Lieber Mondmann,
ich hoffe immer noch, dass ich zu den lernfähigen Systemen gehöre.
Änderungen nehme ich gern vor, wenn überzeugende Argumente vorliegen und ich einsehe, dass ich bei dem einen oder anderen Schnellschuss unachtsam war.
Liebe Grüße,
Felix