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TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi EV!
Anmaßend? Inwiefern? Ich hätte da keine Probleme mit, denn für mich steht immer das Gedicht selbst an erster Stelle, nie der Autor. Das Gedicht ist es, das bleiben wird, wenn wir schon längst übern Jordan sind - deshalb ist es wichtig, es in bestmögliche Form zu bringen. Die originäre Idee ist ja deine, der Schreibstil auch, und meine Vorschläge sind eigentlich genau betrachtet bloße "Kosmetik", um die Lyrik zu runden. Natürlich darfst du es aber auch so betrachten, dass die Tipps eher pädagogoisch gemeint sind, sodass du ihre Quintessenz in zukünftigen Werken verinnerlichen kannst. Dann wird DIESES GEdicht aber eher nicht der Nachwelt erhalten bleiben, weil es an gewissen Stellen nicht die nötige lyrische Qualität zu halten vermag (Immer aus meiner Sicht betrachtet!). Ich habe dies an meinen frühen Gedichten bald erkannt: sie mögen noch so gut klingen - ist nur EINE Stelle darin, die den Leser mangels sprachlicher Kompetenz des Geschriebenen aus dem "Gefühl" wirft, so wird er auch das ganze Gedicht verwerfen. Weitergetragen (was ohnehin selten passiert) werden nur Gedichte, die in sich stilistisch geschlossen und handwerklich perfekt sind, ansonsten werden sie nur das eine Mal gelesen und dann innerlich abgetan. Da reicht schon eine einzige ungünstig, weil ungeschickt formulierte Wendung! Deshalb bin ich stets so darauf erpicht, jedes Gedicht, das mir grundsätzlich gefällt, insgesamt auf den bestmöglichen lyrischen Level zu heben - natürlich aus meiner subjektiven Sicht und nach meinem Geschmack, das will ich nicht verhehlen. Das heißt nicht, dass ich den Autor geringer schätzte, sondern dass es mir immer ums Gedicht geht, nicht darum, mich mittels Schulmeisterei zu erhöhen - oder andere zu erniedrigen! Manche legen mir das leider so aus ... Ich freue mich immer, wenn jemand die innere Größe hat, meine Art des Kommentierens nicht "persönlich" zu nehmen, sondern meine Ratschläge als Möglichkeit begrüßt, sich zu erweitern - und ich sage hier bewusst nicht "erhöhen"! Dazu bedarf es eines innerlich gefestigten, reifen Geistes. Wenn ich an meinen ersten "Verriss" in den Foren denke - schauderhaft! Ich wurde sofort beleidigend und fuhr sämtliche Stacheln aus! Die volle intellektuelle Keule mit Selbstrechtfertigungslametta! Das zeigt, wie unsicher und wenig selbstbewusst ich damals (vor ca. 10 Jahren) war - und in gewissen Zügen noch heute bin! Um ehrlich zu sein, ich bewundere es immer wieder, wenn ich sehe, dass jemand mit meinen Eingriffen so gelassen umgehen kann, wie ich es in selbiger Lage nie gekonnt hätte, als ich ein "Anfänger" war. Andererseits finde ich noch heute immer wieder metrische Patzer in meinen frühen Gedichten, weil damalige Kommentatoren offenbar nie den Mut hatten (oder sich die Mühe machten), mich auf diese Lapsi aufmerksam zu machen - vielleicht auch, weil sie meine Empfindlichkeit erkannt hatten und sich den Ärger nicht antun wollten ... So sabotiert man sich letztlich selbst, wenn man allzu empfindlich ist. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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