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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 09.05.2017, 19:47   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EV!

Als ich ansprach, ein doppeltes "dieser" zu wagen, meinte ich durchaus diese Stelle: "dieser Anblick, dieses Laster".

Wenn du nämlich schreibst: "jener Anblick, dieses Laster" - wirkt es so, als wäre nicht mit beidem das Gleiche gemeint, da "jener/dieses" ansonsten unterschiedliche, verschiedene Beispiele differenzieren. Hier ist allerdings dasselbe gemeint, und in einer Aufzählung kann man das "dieser" durchaus wiederholen, ohne dass es gleich unlyrisch wirkt.

Das "dieser" in S3Z1 ist für mich für die erwünschte Bedeutung der Phrase an sich kontraproduktiv, wie ich bereits an Dana ausführte. Das würde ich verständlicher umformulieren, sodass die jeweiligen Bezüge klarer zu Tage treten. Sowohl Dana als auch ich davor haben Beispiele genannt.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 09.05.2017, 22:16   #2
Eisenvorhang
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Jetzt überkam es mich doch noch.

Eure Kritik und mein Empfinden und Vorstellen gemischt.
Hoffentlich eine Schnittmenge respektive ein Lernfortschritt und nun sollte auch jeder etwas davon haben. Interpunktion nach Gefühl, die jeweils letzte Zeile in einer männlichen Kadenz, was aber bewusst geschah, weils abschließen und abrunden soll.

Die Form ist etwas anders geworden. Aber ich denke jeder wird happy sein.

In der Nacht

Es scheint ein Leuchten in die Nacht hinein
und wendet Blatt für Blatt in seinem Glanze,
worauf das Lichterheer im Mondenschein
erwacht zu seinem immerschönen Tanze.
Ein süßes Rascheln dringt an meine Ohren
und Eulenblicke lugen aus dem Dunkeln,
als würden Sterne im Geäst geboren
verloren liegt darin ihr scheues Funkeln:
im Ruhen dieser dunklen Einsamkeit.

Ich will Dich sehen, liebstes Morgenahnen!
Rubinrot strahlen soll mir nächster Morgen,
entschleichen muss die Nacht in sanften Bahnen
aus diesem dunklen Schlafen ohne Sorgen -
wie schön ist dieser Anblick, dieses Laster,
erhaben zwingt das junge Licht die Nächte,
der Schönheit Mantel wie aus Alabaster,
der jedes Opfer Deinem Antlitz brächte,
Du neuen Tages wahre Heiterkeit.

Geändert von Eisenvorhang (10.05.2017 um 18:44 Uhr)
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Alt 10.05.2017, 18:37   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EV!

Sehr gelungene Überarbeitung!

Ein paar Winzigkeiten:

Es scheint ein Leuchten in die Nacht hinein
und wendet Blatt für Blatt in seinem Glanze,
worauf das Lichterheer im Mondenschein
erwacht zu einem immerschönen Tanze. Schöner vielleicht: "zu seinem"?
Ein süßes Rascheln dringt in meine Ohren Schöner viell.: "dringt an meine"? Komma am Ende.
und Eulenblicke lugen aus dem Dunkeln Komma am Ende.
als würden Sterne im Geäst geboren Bindestrich oder Komma am Ende.
verloren liegt darin ihr scheues Funkeln:
im Ruhen dieser dunklen Einsamkeit. Es ist nicht falsch hier, aber nach Doppelpunkt beginne ich lieber groß.

Ich will Dich sehen, liebstes Morgenahnen!
Rubinrot strahlen, soll mir nächster Morgen Kein Komma nach "strahlen", dafür am Zeilenende.
entschleichen muss die Nacht in sanften Bahnen
aus diesem dunklen Schlafen ohne Sorgen -
wie schön ist dieser Anblick, dieses Laster,
erhaben zwingt das Licht sich durch die Nächte,
der Schönheit Mantel wie aus Alabaster,
der immer wieder dieses Antlitz brächte:
die nie versiegend wahre Heiterkeit. Auch hier nach Doppelpunkt groß - aber das ist Geschmackssache.
__________________


Was hältst du von diesem Ende:

"erhaben zwingt das junge Licht die Nächte,
der Schönheit Mantel wie aus Alabaster,
der jedes Opfer Deinem Antlitz brächte,
Du neuen Tages wahre Heiterkeit."

Diese letzten 4 Zeilen sind nämlich die einzigen, die mir noch nicht ganz auf demselben hohen lyrischen Niveau erscheinen wie der Rest - aber das ist mein persönliches subjektives Ermessen ...

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 10.05.2017, 18:45   #4
Eisenvorhang
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Hallo eKy

Ich habe nichts dagegen einzuwenden, mit Deinen Vorschlägen klingt es weicher und getragener.
Übernehme ich und befinde ich für sehr gut.

Und danke für Deinen Kommentar und Deine Kritik!

vlg

EV
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Alt 10.05.2017, 18:58   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EV!

Noch ein kleiner Tipp:

Du solltest solche Neufassungen ganz nach oben stellen, gleich unter den Originaltext, vielleicht mit ein paar erklärenden Worten dazwischen.
Viele lesen nämlich die ganzen Kommis gar nicht ausführlich, und der neue Text läuft so Gefahr, gar nicht groß zur Kenntnis genommen zu werden.

Eine Alternative wäre, einen gänzlich neuen Faden dafür zu eröffnen, vielleicht mit einer Erläuterung und einem Link zum Originaltext.

LG, eKy
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Alt 11.05.2017, 07:20   #6
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heimkehrerin
 
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Oh ja! Das ist richtig schön geworden, lieber Eisenvorhang!


Die Mühe der Überarbeitung hat sich echt gelohnt. Ein wirklich schönes und lyrisches Werk ist da entstanden.
Find ich cool, dass du so viel Durchhaltevermögen zeigst! Hut ab!

Lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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Alt 11.05.2017, 17:03   #7
Eisenvorhang
Gast
 
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Hallo Fee

wenn ich ein Ziel habe, dann bin ich ehrgeizig :]]
Es freut mich, dass auch Dir die Endfassung zusagt!

Künftig werde ich mir definitiv mehr Zeit nehmen und Gedichtetes vorerst ruhen lassen.

Mal sehen, was als Nächstes kommt!

Danke!

vlg

EV
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Alt 12.05.2017, 16:36   #8
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heimkehrerin
 
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Künftig werde ich mir definitiv mehr Zeit nehmen und Gedichtetes vorerst ruhen lassen.
Ja, das klingt nach einem guten Plan, lieber Eisenvorhang.

Ich habe das auch erst "gelernt", bei Gedichten nichts zu übereilen und dass es ihnen oft sehr gut tut, wenn sie ein Weilchen liegen und ich ein wenig Abstand zu ihnen gewinne. Aber anfangs, behaupte ich mal, sind so gut wie alle versucht, ihre Gedichte so rasch wie möglich mit anderen zu teilen. Man möchte ja schließlich gesehen und gelesen werden und Rückmeldung bekommen. Und wenn man dann mit ehrlicher Kritik umgehen kann, macht man ja dabei auch nichts Falsches. Viele aber sind gekränkt und verharren auf dem Standpunkt, dass die anderen alle (!) einfach nicht sehen und verstehen wollen, was ihre lyrische Botschaft und Intentionen sind. Da sind die meisten von uns durchgegangen. Ich nehme mich da nicht aus. lol

Lieber Gruß,
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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