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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 08.05.2017, 18:54   #1
Dana
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Hallo Eisenvorhang,

mir gefällt Dein "In der Nacht" sehr gut. Die einzelnen "Nachbesserungsvorschläge" sind aber nicht von der Hand zu weisen und würden Dein Werk "aufpolieren".
Dein Gedicht transportiert Bilder, die wunderschön sind - doch sprachchlich und lyrisch ist noch viel mehr drin.
Ich würde unbedingt daran arbeiten.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 08.05.2017, 20:10   #2
Eisenvorhang
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Hallo zusammen

Vielen Dank fürs Vorbeischauen - ich werde eine Version 2 ohne Verdrehungen mal optimieren, mal sehen was dabei rum kommt!

Zu den Verdrehungen, ich verdrehe doch so gern
Einfach weil... Ja, warum auch nicht? Dümmer wird man davon nicht.
Die Neugier im Detail!


@Erich - Dein "verloren" als Vorschlag übernehme ich, weil es unmissverständlich jambisch ist. Und schön und danke, dass Dir die erste Strophe zusagt.

Warum würdest Du ein doppelt "dieses" nicht scheuen? Das würde mich interessieren.

Alabaster ist ein Calciumsulfat und wie du richtig sagtest ist es Gips, der in der Regel hell ist. Die Struktur von Alabaster ist wunderschön und erinnert mich konturenhaft an die Nacht respektive an die Formen, die sich nächtens verändern. Und Gips ist formbar, wandelbar. Wie die Dinge sich im Verlauf von Tag und Nacht wandeln - in einer Intensität, dass ich sagen könnte, es wäre fast substanzhaft. Da könnte man nun eine philosophische Frage herausformulieren, ob natürliche Veränderungen nicht nur die Wahrnehmbarkeit von Objekten und Subjekten verändert, sondern auch ihre Stofflichkeit. Was wirklichkeitshinterfragend wäre. Nunja. Ich denke, den Alabaster darf man gern im Sinne der Monadologie verstehen. (leibniz)

Alle Eigenschaften dieser Gedanken münden im Alabaster, nur das der nicht schwarz ist. Ja, Herr Gott - isser halt dunkel.

vlg

EV

Geändert von Eisenvorhang (08.05.2017 um 20:18 Uhr)
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Alt 08.05.2017, 20:31   #3
Dana
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Hallo Eisenvohang,

bin gerade dabei, abzutreten und lese Deine Antwort und die Änderung.
Super!!!

Nur das:
Zitat:
Zitat von Eisenvorhang=
den Mantel dieser dunklen Alabaster,
zu einem rubinroten sanften Morgen.
Wie schön ist dieser Anblick, dieses Laster!
Es ist ein buntes Sehnen ohne Sorgen.
den Mantel dieser dunklen Alabaster
rubinrot in den sanften, neuen Morgen.
Wie schön ist dieser Anblick, dieses Laster!
Es ist ein buntes Sehen ohne Sorgen.

xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx

Erneut gefallen mir Gedicht und die konstruktive Besprechung.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 09.05.2017, 11:19   #4
Eisenvorhang
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Huhu Dana

Deine kleine Umstellung gefällt mir!
Sei bedankt!

Dein Feedback und die Kritik gefällt mir, ist gekauft! :]]

vlg

EV
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Alt 09.05.2017, 16:09   #5
Erich Kykal
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Hi EV!

In diesem Fall dies:

Ein direktes Gleichsetzen passt nicht ins Bild, es sollte als Vergleich formuliert sein: ein "Wolken/Himmel/... wie Alabaster".

Ohne dieses "wie" denkt sich der Leser: wie kommt der Gips ins Bild, wenn von Tönung, Funken, Morgen die Rede ist?

Und zur Formulierung des Satzes: Es wird aus deinem Satz nicht ersichtlich, welche Rolle Mantel und Alabaster hier spielen.

Bleiben wir bei den wesentlichen Zeilen:

verloren tönt nun auch das letzte Funkeln, WAS tönt das Funkeln? In der weiteren Ausführung sollte das beschrieben werden. Kein Komma.
den Mantel dieser dunklen Alabaster Aha - den Mantel tönt das Funkeln also. Welchen Mantel? Und die folgende Phrase hat offenbar den falschen Fall, es sollte heißen: "tönt ... den Mantel wie aus dunklem Alabaster". Das ergäbe Sinn.
rubinrot in den sanften, neuen Morgen.

Leider erfahren wir so immer noch nicht, in welchem Sinnzusammenhang hier ein Mantel erwähnt wird. Das könnte man so logisch fundieren:

verloren tönt nun auch das letzte Funkeln
der Wolken Mantel wie aus Alabaster
rubinrot in den sanften, neuen Morgen.

Jetzt bliebe noch nachzufragen, woher das "letzte Funkeln" kommt in einem Bild der Nacht? Müsste es nicht "das erste Funkeln" (des neuen Tages) heißen? Und wäre das dann "verloren"? Wohl eher nicht. Und ob man etwas "in" etwas (hinein)"tönen" kann?

Das endgültige Konstrukt würde dann also so lauten:

erhaben hebt nun auch das erste Funkeln
der Wolken Mantel wie aus Alabaster
rubinrot in den sanften, neuen Morgen.

Für mich ergäbe es so einen Sinn und wäre stringent formuliert. Es sagt sinngemaß: Das erste Funkeln (des kommenden Tages) hebt das Alabaster der Wolken (die die Szenerie wie ein Mantel umhüllen) rubinrot in den sanften, neuen Morgen.

Ich weiß nicht, was du aussagen wolltest. Die erste Zeile deiner letzten Strophe ergibt für mich so keinen Sinn, fügt sich nicht ins Bild und scheint falsch konstruiert, zumindest mit Fallfehler.

Diese Stelle solltest du dir nochmal gut ansehen - wäre schade um so ein tolles Gedicht!

LG, eKy
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 09.05.2017, 18:40   #6
Dana
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Hallo Eisenvorhang und eKy,

ich verstand "gefühlsmäßig" unter Alabaster nichts Gipsartiges. Mir kam sofort:

Alabasterhaut – Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Alabasterhaut
Alabasterhaut bezeichnet: eine sehr helle, ebenmäßige, alabasterfarbene Haut mit samtigem Glanz, die im Barock als Schönheitsideal adliger Damen galt ...


eine ganz eigene "Schönheit" in den Sinn. Weil es Nacht ist, passte meines Erachtens "dunkler Alabaster" sehr gut. "Das Funkeln tönt den Mantel dunkler Alabster." Das Dunkle wird durch das Funkeln ebenmäßig auf die "Nachthaut" (den Mantel) verteilt.
Dieses "Verstehen" entstand schon beim ersten Lesen ohne Kommentare.

Belehrt mich, wenn ich zu frei von "Gips" kommentiere.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 09.05.2017, 19:06   #7
Erich Kykal
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Hi Dana!

Also ich wäre beim Lesen nicht drauf gekommen, dass der "Mantel dunkler Alabaster" ein Euphemismus für die Dunkelheit sein soll.

Aber du hast recht, wenn man es so versteht, liegt kein Fallfehler vor. Allerdings stört das von EV verwendete "dieser" in S3Z1 diese Auslegung.

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Alt 09.05.2017, 19:16   #8
Eisenvorhang
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Hallo Dana

"Alabasterhaut" kannte ich bisher noch nicht, ich weiß aber sehr wohl, dass die Struktur von Alabaster sehr schön ist! Optisch, sowie haptisch.
Und so war es auch gemeint - die Nacht als Alabaster... Weil es zwischen beiden "Stoffen" viele Verbindungen gibt, jedenfalls für mich.

@eky

"dieser Anblick, dieses Laster!"
Ich hatte deinen Vorschlag mit "dieses/dieser" so verstanden und habe es hinterfragt, was Du damit meinst, bist aber nicht darauf eingegangen. Offensichtlich habe ich es missverstanden.

Aber schlecht finde ich es nicht, weil es verstärkend bezeichnend wirkt.
Werde es allerdings wieder umändern, weil mir Version 1 besser gefiel.

Davon ab: ich finde deine Denke interessant und werde mir definitiv noch Gedanken darüber machen. Eine Version ist schon in Arbeit. Nur seit gestern keine Lust Aber kommt noch!

vlg

EV
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Alt 09.05.2017, 19:47   #9
Erich Kykal
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Hi EV!

Als ich ansprach, ein doppeltes "dieser" zu wagen, meinte ich durchaus diese Stelle: "dieser Anblick, dieses Laster".

Wenn du nämlich schreibst: "jener Anblick, dieses Laster" - wirkt es so, als wäre nicht mit beidem das Gleiche gemeint, da "jener/dieses" ansonsten unterschiedliche, verschiedene Beispiele differenzieren. Hier ist allerdings dasselbe gemeint, und in einer Aufzählung kann man das "dieser" durchaus wiederholen, ohne dass es gleich unlyrisch wirkt.

Das "dieser" in S3Z1 ist für mich für die erwünschte Bedeutung der Phrase an sich kontraproduktiv, wie ich bereits an Dana ausführte. Das würde ich verständlicher umformulieren, sodass die jeweiligen Bezüge klarer zu Tage treten. Sowohl Dana als auch ich davor haben Beispiele genannt.

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Alt 09.05.2017, 22:16   #10
Eisenvorhang
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Jetzt überkam es mich doch noch.

Eure Kritik und mein Empfinden und Vorstellen gemischt.
Hoffentlich eine Schnittmenge respektive ein Lernfortschritt und nun sollte auch jeder etwas davon haben. Interpunktion nach Gefühl, die jeweils letzte Zeile in einer männlichen Kadenz, was aber bewusst geschah, weils abschließen und abrunden soll.

Die Form ist etwas anders geworden. Aber ich denke jeder wird happy sein.

In der Nacht

Es scheint ein Leuchten in die Nacht hinein
und wendet Blatt für Blatt in seinem Glanze,
worauf das Lichterheer im Mondenschein
erwacht zu seinem immerschönen Tanze.
Ein süßes Rascheln dringt an meine Ohren
und Eulenblicke lugen aus dem Dunkeln,
als würden Sterne im Geäst geboren
verloren liegt darin ihr scheues Funkeln:
im Ruhen dieser dunklen Einsamkeit.

Ich will Dich sehen, liebstes Morgenahnen!
Rubinrot strahlen soll mir nächster Morgen,
entschleichen muss die Nacht in sanften Bahnen
aus diesem dunklen Schlafen ohne Sorgen -
wie schön ist dieser Anblick, dieses Laster,
erhaben zwingt das junge Licht die Nächte,
der Schönheit Mantel wie aus Alabaster,
der jedes Opfer Deinem Antlitz brächte,
Du neuen Tages wahre Heiterkeit.

Geändert von Eisenvorhang (10.05.2017 um 18:44 Uhr)
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