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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 08.05.2017, 13:46   #1
Eisenvorhang
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Hallo Fee

Du darfst!

Ich dächte vor "zu" käme grundsätzlich ein Komma. Geirrt

Ich muss zugeben, dass ich Silben in ihrer Wichtung doch anders lese.
"Nachgiebig" besitzt für mich drei Silben mit drei verschiedenen Betonungen, wobei die erste der letzten gleich ist. Weswegen ich das Wort wie folgt lese xXx.
Begründung: die Silbe "nach" ist von der natürlichen Betonung, aufgrund des primärvokals "a" tief betont als das "ie" von Silbe 2, die viel höher betont wird.
Die metrischen Gestze besagen ja, man soll die Metrik der naturgegeben wiedergeben.
Wenn ich "nachgiebig" wie folgt betone: Xxx...
Ich müsste mich dazu zwingen es so zu betonen. Für mich absolut unnatürlich.

Das Gleiche gilt für den rubinroten Morgen, den lese ich auch jambisch.

zu einem rubinroten sanften Morgen.

Wie irre die Vorstellung, dass ein Geräusch den Ohren lauscht?
Finde ich unglaublich interessant, den Perspektivwechsel. Als würden ein Bedürfnis, um Aufmerksamkeit flehen.

Wieso gehen schallende Blicke nicht auf? Es gibt Menschen, denen wird von Jeansstoff schlecht, die sehen Farben, wenn sie Töne hören, die haben farbige Gefühle etc. pp.
Und durchaus kann man auch Blicke schallend wahrnehmen und sogar noch viel mehr als das. Betrachte es doch einfach als subjektives Stilmittel

Die Wahrnehmung ist so derart relativ, dass es kein "Müssen" und "aufgehen" gibt. Deswegen ist Kunst so schön, weil man da alles darf.

Sei bedankt fürs Beklugfummeln!
Diesmal übernehme ich nur das Komma.

vlg

EV

Geändert von Eisenvorhang (08.05.2017 um 13:52 Uhr)
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Alt 08.05.2017, 15:59   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Lieber EH,

dass Blicke schallen (Strophe 2 Zeile 2) können, ist zumindest ungewöhnlich

Dennoch gefällt mir dein Text ausgezeichnet!
Ein schönes Bild, das sich da vor meinen Augen auftut!

Sehr gern gelesen hat
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2017, 16:11   #3
fee_reloaded
heimkehrerin
 
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Das passt schon so, lieber Eisenvorhang.

Ich meine es wirklich ernst, wenn ich sage, du musst dich mit dem wohlfühlen, was letztlich aus deinem Gedicht wird. Dazu gehört auch, Anregungen nicht aufzugreifen. Ich habe damit kein Problem. Ich verweigere mich ja auch manchmal manchem Vorschlag, wenn ich spüre, es ginge durch ihn etwas verloren, das mir wichtig war (wegen Klang oder Assoziation z.Bsp.)

Klar "darf" Kunst irgendwie alles (auch, wenn das eigentlich nicht aufs Handwerkliche bezogen gemeint ist, sondern auf ihre Eigenschaft als Medium zur Gesellschaftskritik). Es kommt nur nicht nicht immer Kunst dabei heraus. lol

Klar kannst du mit gegensätzlichen Bedeutungen von Wörtern spielen und so subjektiv vorgehen bei deren Anwendung, wie es dir Spaß macht.
Objektiv kommt dann nur vieles beim Publikum nicht so an, wie man es selbst für sich als gut und richtig empfindet. Damit muss man rechnen, wenn man sich mit ungezügelter Kreativität der Welt zeigt und bewusst über seit Jahrhunderten gängige Grundstrukturen von Sprache hinwegsetzt.

Es gibt außerdem (nicht von ungefähr) so viele Leseerwartungen, wie es Leser gibt. Auch, wenn die jetzt nicht die Grammatik betreffen, sondern eher den persönlichen Geschmack und Erfahrungshorizont.
Und nicht jeder möchte einen Ratekrimi lesen, wenn er versucht, sich beim Lesen von Gedichten ein wenig Genuss zu verschaffen.

Betonungsmäßig kann ich dir, fürchte ich, ohnehin nichts in deine Ohren "singen", was du so nicht hören kannst bzw. willst. Also lass ich es.


Lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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