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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.05.2017, 11:06   #1
Kokochanel
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Liebe Fee,
ein schönes Stückchen mit weisem Inhalt.
Das Glück liegt immer in den kleinen Dingen und wer sich an ihnen freuen kann, der verspürt mehr Glücksmomente im Leben. Oftmals ist es die Natur, wie du es auch beschreibst, die uns diese kleinen Wunder beschert.

Ich empfinde auch so und kann darum deine Verse auch nachvollziehen.
Das Gedicht ist nun rund und schön.
Ein kleiner Mtrikfehler liegt noch bei:

"Viel lieber hört mein Ohr sanfte Gesänge"
also " viel lieber hört mein Ohr doch sanfte Klänge".


Sehr gerne bin ich deinen Gedanken und Bildern gefolgt. LG von Koko
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Alt 04.05.2017, 11:47   #2
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heimkehrerin
 
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Zitat:
Zitat von Kokochanel Beitrag anzeigen
also " viel lieber hört mein Ohr doch sanfte Klänge".

Super!!!!! Danke, danke, danke, liebe Koko,

genau das ist es!!!!
Ich hatte schon des Metrikfehlers wegen auf "Naturgesänge" geändert, war aber damit nicht ganz glücklich. Aber dein Vorschlag ist goldrichtig und den nehm ich gerne und mit Handkuss!



Da sieht man wieder mal, wie betriebsblind man manchmal werden kann, wenn man sich auf etwas unnötig versteift. Die "Gesänge" sind ja jetzt kein Muss, aber irgendwie bin ich von denen nicht mehr weggekommen.

Lieben Dank für den feinen Kommentar und die Hilfe!
Lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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Alt 04.05.2017, 12:30   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi Fee!


Nicht Glorienschein brauch ich, um zu erhellen,
nicht Paukenschlag, um Großes zu verheißen,
auch nicht der goldnen Dinge Glanz und Gleißen,
und nichts, um es in mein Regal zu stellen! "Nichts" vorne bedingt betonten Auftakt.

Für Glück mit Überhebung zu bezahlen -
wie eitel und auch dumm dies zu versuchen! Komma nach "dumm".
Das Schicksal möchte ewig den verfluchen, Runder lesbar, weniger Füllwort.
der nie erkennt, wie schöne Dinge strahlen. Inversion vermieden.


Sehr gern nochmal bearbeitet! Ich hoffe, es ist das Passende dabei.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2017, 17:23   #4
Eisenvorhang
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Hallo Fee

ich frage mich nach all den Jahren immernoch:

Was sind das für Dinge, die Du besingst und was sollen sie einen Menschen bringen, außer sagen zu können: "Mein Reichtum ist Bescheidenheit."

Wohingegen ich das Gedicht fast schon provokant finde und ich nicht weiß, ob das absichtlich ist oder nicht! Die Wege eines Künstlers sind unergründlich.

Möchtest Du damit die Ambivalenz, die in Menschensbrust wohnt besingen oder den Dünkel ansprechen, der sich in solchem Reichtum zu wissen glaubt, ihn aber nicht hat?

vlg

EV
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Alt 04.05.2017, 18:44   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe fee,
auch ich stehe aus tiefster Überzeugung zu Deinem "Wahrer Reichtum".
Wer diese "Bescheidenheit" in sich erkennt (ich denke, sie ist jedem gegeben und nur zu oft wird sie manipulativ überstrichen. Wer ihnen erliegt, verliert sie.)
wird von ihrem "Reichtum" überflutet. Jeder Spaziergang, jede noch so kleine Hilfeleistung, jedes Zulächeln, gegenseitiges Verstehen, Zufriedenheit, Freundschaften und Kinder, sind Reichtum genug. Jener Reichtum ergibt sich aus dem Leben selbst. Alles andere ist Sicherheitsdenken, nie ruhendes Streben und zuletzt mit Angst verbunden, zu verlieren.
Du beginnst auch wunderbar:
"Ich mag bescheidene Dinge, die nichts scheinen ...."

Ein wunderschönes nachdenkliches Gedicht, dass darauf deuten will, was wir uns immer erhalten können und sollten. Es spricht nicht gegen "Karrieren", nicht gegen Luxus. Es will den Zusammenhang zwischen den Dingen bewahren.
Ein Plädoyer, das daran erinnert, sich nicht zu verlieren.
Es gibt so viel wunderschöne Dinge, die durchaus "ausreichen" um ganz reich zu sein. ( Ich bin mir durchaus bewusst, dass solche Sichtweisen nicht in jeder Zeit und nicht in jedem Land genügen, um sie zu leben. Doch wenn sie es erlauben, sollten wir sie leben.)
Gefällt mir sehr und ich will meine Zeit mit diesen Bescheidenheiten genießen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 05.05.2017, 10:09   #6
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heimkehrerin
 
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Liebe Dana, lieber Erich, lieber Eisenvorhang!


Nur rasch ein erstes und herzliches Dankeschön für eure lieben Zeilen, Hilfeleistungen und die Befassung mit meinem Gedicht! (tut mir leid, Eisenvorhang, wenn mein Text für dich anscheinend nicht stimmig ist. Das ist schade, kommt aber vor und auch ich bin - wie du hier siehst - noch immer nicht gänzlich gefeit gegen den einen oder anderen Hebungsfehler ).

Ich bin zur Zeit etwas "kopflahm", weil ich mich mit einer fiesen Wurzelbehandlung herumschlage - daher werde ich die Überarbeitung mithilfe eurer Anmerkungen und ausführlichere Antworten zu euren Kommentaren erst später versuchen, wenn ich wieder klar denken kann.

Euch allen ein schönes Wochenende!
Lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes

Geändert von fee_reloaded (05.05.2017 um 11:46 Uhr)
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Alt 05.05.2017, 16:23   #7
Eisenvorhang
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Hallo Fee

Gute Besserung erstmal!

Für mich persönlich ist das Gedicht sehr schön, es bietet nur tonnenweise Stoff für philosophische Diskussionen.

Denn Bescheidenheit als Reichtum/Gut kennt keine Stimme oder besser: Bescheidenheit weiß nicht, dass sie bescheiden ist. Sie lässt sich im Grunde nur fremdwahrnehmungsgebunden reflektieren.

Wenn jemand sagen würde, aus philosophischer und ethischer Sicht, "mein reichtum ist bescheidenheit", dass wäre wie zu sagen: "ich bin die schönste, der geilste und der beste".

Fern ab von dem, nämlich zu dem, was Dein Gedicht eigentlich sagen will:

Top verdichtet Fee und sehr löblich.

Ich hoffe die Zahnfee kommt über Nacht und lindert Deine Schmerzen!

Gute Besserung

vlg

EV
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Alt 07.05.2017, 12:14   #8
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Danke für die guten Wünsche, lieber Eisenvorhang.

Im Moment bin ich wohl die "Zahnfee", wenn auch in einer anderen Bedeutung des Wortes. lol


Danke, lieber Erich!

Ich habe jetzt die letzten Fehlerchen dank deiner Hilfe ausgemerzt (und keine neuen dabei hinzugefügt, hoffe ich ).


Danke auch nochmals an dich, liebe Dana,

für den empathischen Kommentar! Zu allem, was du schreibst von mir ein lautes "Ja!"
Die Zufriedenheit wird heutzutage unterschätzt, finde ich. Alle jagen ihrem Glück hinterher - einfach deshalb, weil sie es "gezielt" zu erbeuten versuchen. Doch Glück ist eigentlich ein "Nebeneffekt", wenn man in seinem Leben nur ausreichend Erfüllung und Berührung erfährt.

Mit
Zitat:
Ein wunderschönes nachdenkliches Gedicht, dass darauf deuten will, was wir uns immer erhalten können und sollten. Es spricht nicht gegen "Karrieren", nicht gegen Luxus. Es will den Zusammenhang zwischen den Dingen bewahren.
Ein Plädoyer, das daran erinnert, sich nicht zu verlieren.
fühle ich mich mehr als verstanden!


Liebe Grüße,
fee
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Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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Alt 17.05.2017, 11:19   #9
juli
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Liebe Fee,

Das ist ganz auf meiner Welle.

Je älter man wird, desto mehr schätzt man die kleinen Geschenke für sein Leben. Es sind nicht Gold, Häuser, Autos ein neuer Schranke oder was weiß ich. Dinge bringen keine Zufriedenheit. Wir leben in einem Zeitalter des Konsums. Ich will mich nicht heilig reden, auch ich mag meinen Lieblingskaffee der besonderen Sorte. Manch einer kann es sich nicht leisten, diesen Wunsch sich zu erfüllen.

Aber darum geht es dir hier nicht nur. Ich lese eher, das Zufriedenheit mit den kleinen Freuden des Lebens beschrieben wird. Die Bilder die du verwendest erschließen sich sofort, sie sind lyrisch schlicht und weise. Es geht auch um Charaktereigenschaften, wie Bescheidenheit, Frohsinn und die Eigenschaft abzugeben. Sanfte Gesänge, ja, sie sind eine Brücke zur eigenen Zufriedenheit und lassen einen in sich ruhen.

Dieses Gedicht beschreibt einen Zustand den ich anstreben sollte, es gelingt nicht immer im Trudeln der Welt - frei „vom Haben wollen“ zu sein.

Gesundheit und Liebe, die einen erfüllt sind das Glück des Lebens.

Ein sehr schönes, schlichtes Gedicht, ich habe die Vorkommentare nicht gelesen. Es ist schwer so ein Gedicht zu schreiben.

Liebe Grüße sy

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Alt 17.05.2017, 15:46   #10
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Zitat:
Zitat von syranie Beitrag anzeigen
Wir leben in einem Zeitalter des Konsums. Ich will mich nicht heilig reden, auch ich mag meinen Lieblingskaffee der besonderen Sorte. ...

...Ich lese eher, das Zufriedenheit....beschrieben wird.

...
Dieses Gedicht beschreibt einen Zustand den ich anstreben sollte, es gelingt nicht immer im Trudeln der Welt - frei „vom Haben wollen“ zu sein.
Vielen, lieben Dank für den schönen Kommentar, liebe syranie!

Ich bin im Moment wenig online, da ich nicht nur noch immer mit einer fiesen Wurzelbehandlung (und den damit für mich üblichen Komplikationen) kämpfe, sondern es steht auch eine Wohnungsrenovierung an (iiiih!) - soviel zum frei Sein vom "Haben Wollen"...kicher. Manchmal möchte man eben auch den Lohn für harte Arbeit sichtbar machen können - sei es in der Lieblingskaffee-Sorte, einem Besuch in meiner Lieblings-K.&K.-Hofkonditorei oder einer neuen Einrichtung...Sparen muss man ja auch nicht einfach um der Bescheidenheit willen.

"Zufriedenheit" - ja, das ist es wohl, was wir alle als Zustand zu erreichen versuchen. Mal mit mehr, mal mit weniger Glück oder richtigen Mitteln.

Danke und lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
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― Peter Stamm, Agnes
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