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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 11.04.2017, 04:34   #1
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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#263 ---> Wie ist es kahl im Wald...

Da hinkt er hin auf platten Dichterfüßen;
womit er punkten wollte, war Gewese
und stank wie schimmeliger Ziegenkäse;
das imponiert nur Affen, nicht der süßen

Lailany, keckem Südpazifikfratzen,
gewohnt, den Wilden Zügel anzulegen,
damit nur kriechend sie sich fortbewegen.
Sie scheut sich nicht, an deinem Lack zu kratzen.

Sahst dich als Herrscher über allen Dingen,
und deine armen Untertanen sanken
bei deinem Anblick ängstlich hin, die Hände

erhoben, um dir Ehrfurcht zu erbingen,
doch endlich fängt dein Türmchen an zu schwanken.
Der Eilandgötzenkult ist jetzt zu Ende.
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (13.04.2017 um 23:27 Uhr)
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Alt 11.04.2017, 04:57   #2
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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comme ci comme ca ---> #266

Zumindest hielt ich dich für therapierbar,
obschon auch dich ganz gern die Wildsau reitet
und deine Coolness schnell kanalwärts gleitet
im Pissoir der Eilandhafenpierbar.

Dann trötest du zwar rum, dass was im Bier war,
das dich ganz zweifelsohne irrgeleitet,
darauf warst du mitnichten vorbereitet...
dein Hemmschwelllevel scheint recht variierbar.

'Zeig mir, mit wem du umgehst und ich zeige
dir, wer du bist', sprach einst ein großer Denker;
dein Fauxpas sei verzieh'n als kleiner Schlenker

am steilen Pfad zum Thron. Der Sumpfschrat neige
sein Haupt vor dir - ihn wünschen wir zum Henker;
dann trägst du, Dichterprinz, die Fliederzweige.
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (30.05.2020 um 16:17 Uhr)
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Alt 11.04.2017, 13:30   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Hi Lai!

S'ist andersrum: Ich bin der Wildsaureiter!
Was ich in diesem Faden generiere
ist stets Kalkül, mit dem ich avisiere -
so mancher wird durch meine Kunst gescheiter!

Ich bin der bessren Lösung Wegbereiter,
und wenn ich manches Mal zum Schein verliere,
so nur, weil ich dadurch manipuliere -
ich bin hier der Zum-Besseren-Verleiter!

Ich weiß, der Umgang hier ist nicht der beste,
doch hast du selber dich ja herverirrt!
Was treibt dich an, was ist wohl deine Queste?

Du teilst gern aus. Vermagst du einzustecken?
Dann will ich gern die Hand zum Bündnis strecken,
bis dieser Falderwackelzahn gezogen wird!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (11.04.2017 um 22:46 Uhr)
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Alt 12.04.2017, 03:27   #4
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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---> Verbrüderich

Du bietest also mir die Hand zum Bündnis,
na gut, der Zweck rechtfertigt ja die Mittel
und dafür kämpfe ich mit Schwert und Knittel,
was mancher erst erkannte, als er dünn schiss.

Merkst du, dass Falder längst nicht mehr so kühn iss?
Die Wölfe schnappen schon nach seinem Kittel;
wir beide teilen Inselreich und Titel,
nachdem der grobe Höhlenschrat ins Grün biss.

Du gabst ihm ungewollt ein Weilchen Schonfrist,
da du per Öffis auf dem Weg zum Thron bist.
Auch wenn man deren Schweinsgalopp gewohnt ist,

's wird Zeit, den Rocker in dir aufzuspüren,
vergiss die Kleinstadthinterhofallüren -
leg an die Kluft zum Ritt mit den Walküren.
__________________
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (30.05.2020 um 16:32 Uhr)
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Alt 12.04.2017, 09:45   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Verzeihlany

Der Rocker wüsste nie sich auszudrücken
und würde sich nur bodenlos gebärden -
ich will der Lyrik Güte nicht gefährden
durch Seinem-Wesen-wieder-Naherücken.

Ich möchte lieber zarte Blümchen pflücken
und süße Liedchen trällern auf der Heide,
um sie den Frühlingswinden als Geschmeide
ins Haar zu werfen durch die Wolkenlücken.

Verzeih, wenn ich darob ironisch werde -
ich glaube nun mal nicht an das Gerumpel:
die "feine Klinge" ist mein bester Kumpel!

Sie ritzt die Wüteriche ins Verderben:
Ganz ohne dass ich mich wie sie gebärde,
fällt ihre Selbstdarstellerei in Scherben.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Alt 12.04.2017, 16:36   #6
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard Der Üblichen Hybris betreffend

'Nem alten Trapper an die Flinte pissen...
das wäre ganz der Lästigen Geschmack!
Ihr kleinen Niffer denkt, ihr wärt auf Zack
und gangstermäßig drauf und voll gerissen?

Doch Scheiße war's. Es macht doch den gewissen,
markanten Unterschied von Held und Wrack,
wie was an Worten ich in Verse pack!
Doch kämpft nur weiter, tapfer und verbissen!

Es sei euch jeder Kraftausdruck gegönnt,
den ihr für frontgeeignet-nötig haltet,
bis endlich ihr erkennt, dass ihr nicht könnt,

was meine Muse leise mir diktiert
und meine rohe Sprachgewalt gestaltet
in Sätzen, welche ihre Schlichtheit ziert.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (12.04.2017 um 18:16 Uhr)
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Alt 12.04.2017, 18:02   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Schau mal, wer da krabbelt ...

Er spricht von Hybris, dieser Terrapinkel,
und tönt zugleich von seiner Dichtergröße!
Was gibt er sich charakterlich die Blöße
mit solcher Narretei im schrägen Winkel!

Die Musen, die ihn leiten, sind besoffen -
wie anders wird sein Sprachgewirr erklärlich?
Vermessen ist er, aber ungefährlich,
und auf die Krone braucht er nicht zu hoffen.

Gespreizt sind seine schwurbeligen Zeilen,
wo sie sich sperrig in der Form verkeilen,
die das Sonett uns vorgibt für das Ringen.

Er muss noch sehr an seinem Dichten feilen,
will er als anerkannter Geist verweilen,
dem wahrlich große Zeilen hier gelingen.
__________________
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 12.04.2017, 20:09   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard --> Kuckuckerich (#271)



Es rieseln nach dem Blümchenkissenschwenken
vom Wolkenkuckucksheim jetzt Blütensprenkel,
Frau Holle wäre stolz auf ihren Enkel,
doch werde ich dich nicht mit Gold beschenken.

Es knackt schon laut in meinen Schreibgelenken,
dein Singsang geht mir langsam auf den Senkel,
ein echtes Weibsbild würde ihre Schenkel
bei dem Gekrächz verknoten und verrenken.

Schon grummelt es in meinem Eingeweide,
ein Frühlingswind entweicht in großer Eile
und fliegt vom Wolkenloch zur Wetterscheide.

Was tust du Glanzpoet mit jeder Zeile
dem werten Publikum hier nur zuleide,
dein Feinschnitt ist die pure Langeweile.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 12.04.2017, 20:13   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard --> Opportunlany



Was hattest du mit Worten hier geworben,
ich dachte echt, du seiest aufgeschlossen,
jetzt hast du mich von hinten angeschossen
und lauschst vergnügt den Klängen von Theorben.

Die Weltmoral war niemals unverdorben,
denn nur, wo auch die puren Säfte flossen,
ist irgendwas aus ihrem Schoß gesprossen,
sag, Kleines, bist du innerlich gestorben?

Es lebt sich freier, kennst du keine Sünden,
natürlich kannst du dich auch selber zügeln,
um dich mit Blümchendichtern zu verbünden.

So blühe weiter fort auf flachen Hügeln,
die wahren Hochgenüsse zu ergründen,
gelingt dir nur auf freien Dichterflügeln.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 12.04.2017, 20:18   #10
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Ach, Erich Kykal, dieses Schamforunkel,
das in der Sonne wie ein Pickel glänzt...
die lichte Glatze, die ein Flaum umkränzt,
noch speckig triefend blinkt es fern im Dunkel.

All seine Verse laden zum Geschunkel
und Eins und Eins des Schwächelnden ergänzt
den Blitz des Schreckens, den du nimmer nennst,
denn sein Gewitter ist nur ein Gefunkel.

O besser, dass wir Tag und Nacht doch einst
solch töricht grimme Trauer überflögen -
in allem, was du betest und dir meinst...

wie tausendfarbig goldne Regenbögen
heult jenes Lächeln, das du löschend weinst,
und dieses Todes Schweigen, das wir mögen.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (12.04.2017 um 21:59 Uhr)
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