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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 22.03.2017, 20:08   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Larin, Faldi!

Ihr vergleicht die gute Ehe eher mit Arbeit - nun, ich war immer schon arbeitsscheu!

Vielen Dank für eure Gedanken!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 22.03.2017, 20:44   #2
Kokochanel
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Lieber Erich,

dieses Sonett berührt und es wirkt so authentisch, dass man meinen könnte, es wäre eigenes Erleben. Da du aber schriebst, du hast es aus der Beobachtung anderer heraus geschrieben, lässt dies den Schluss zu, dass du sehr feinfühlig und empathisch bist, ganz im Gegensatz zu dem "Soziopathen", als den du dich gerne selbst bezeichnest.

Wie auch immer, ist es sehr nachhaltig - es erzählt von Verwundetsein, von Einsamkeit zu zweit, von eigentlich verpasstem Leben zweier, die sich aneinander abgearbeitet haben.
Stutzig macht mich hier das Wort "Ehrgeiz"- Konkurenzdenken? Ich denke, solche Ehen gibt es. Dazwischen gibt es viele Mischformen.
Ich denke, da eine Ehe und auch das, was man von ihr erwartet , höchst persönlich ist und dazu kommt, dass gescheiterte Ehepartner, mit denen man befreundet ist, immer jeder eine eigene Version über das Scheitern haben, macht es schwierig, diese speziell geschilderte Ehe zu beurteilen.

Allgemein denke ich, dass es eben immer zwei Persönlichkeiten sind, die sich verlieben, verheiraten. Ausgewählt wird meistens emotional, manchmal auch nach Äusserlichkeiten, erotischer Anziehung, materiellem Status- sehr unterschiedlich also.
Wichtig finde ich, dass das Lebenskonzept beider ähnlich ist, wenn einer sehr extrovertiert ist und viele Menschen braucht, und der andere nicht, ist das schon mal ein Problem, was sich sicherlich verstärkt. Ich habe also darauf geachtet, dass dieser Punkt stimmig war.
Zudem muss man dem anderen eine gewisse Freiheit lassen. Ich meine damit durchaus nicht Fremdgehen oder sowas, sondern eine Freiheit im Denken und Tun.
Die Liebe pflegen, das ist eine Worthülse. Leidenschaft nimmt irgendwann ab und wird durch eine vertraute Innigkeit ersetzt. Das ist völlig normal.

Ehepartner sollten, auch wenn sie manchmal im Clinch liegen ( was ich auch völlig normal finde) doch die sein, die sich alles erzählen können, alles versuchen zu verstehen. Zusammen stehen , wenn es dick kommt. Das erfordert Empathie und sich persönlich auch mal Zurücknehmen.

Wenn Partner sich aber plötzlich verändern, weil sie in einer Midlife-Krise stecken und meinen, sie müssten mit 45 ihr ganzes Leben umkrempeln, so wie ich es bei einer Freundin gesehen habe, dann hat das viel mit Egoismus zu tun und weniger mit dem Partner.

Ich denke auch nicht, dass mir dies in meiner Ehe passieren wird, auch wenn manchmal gepflegt die "Fetzen fliegen", da wir beide recht emotional sind und kein Blatt vor den Mund nehmen. Aber vielleicht ist das gerade das das Geheimnis- die Ehrlichkeit und die Direktheit. Hier wird nichts unter den Teppich gekehrt.

Ein Gedicht, das ich sehr gerne gelesen habe.

LG von Koko
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Alt 22.03.2017, 22:28   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Koko!

Die meisten Menschen kennen oder durchschauen sich nicht mal selbst, haben nie ihre Abgründe ausgelotet - aber glauben scheinbar, andere "genau" zu kennen, vornehmlich Partner und Vertraute.
Wenn jeder wüsste, wieviel Wunschdenken da beteiligt ist, würde Liebe zur bedrohten Emotion!

Ich erinnerte mich beim Schreiben vor allem an die sinnlosen Streite und das stille Leiden meiner Eltern, die wahrscheinlich bloß meinetwegen zusammengeblieben waren, und später aus Gewohnheit und dem Glauben, es eh nicht mehr besser haben zu können, miteinander klarkamen. Kopfmenschen waren beide, Emotionen wurden selten gezeigt, aber wenn, waren sie heftig.
Sie taten alles, um es mich nicht merken zu lassen, aber Kinder sind da sehr sensibel, auch wenn sie noch keine Möglichkeit haben, mitzureden und Dinge zu beeinflussen. Aber sie blieben zusammen und schafften es, mich nie fürchten zu lassen, sie könnten sich scheiden lassen.

Daher vielleicht die Empathie.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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