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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 20.03.2017, 19:03   #1
Referendarius
Forum Kolosseum
 
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Standard --> an alle Kontrahenten



In diesem Battle gilt es zu beachten,
dass außer den Sonett- und Rechtschreibregeln
es keinerlei Beschränkung gibt, den Flegeln
obliegt es selbst, womit sie sich befrachten.

Skandale sind erlaubt und Niedertrachten,
mit denen sie sich gegenseitig kegeln,
denn alle reisen unter gleichen Segeln
auf diesem Battleship der tausend Schlachten.

Das Publikum will Drogen, Sex und Dramen,
und Winkelzüge aller Ränkeklassen,
da gibt es auch kein Zartgefühl für Damen.

Wer es sich wagt, sich hierauf einzulassen,
begibt sich in den vogelfreien Rahmen
von hinterwäldlerischen Dichterassen.


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Alt 20.03.2017, 20:34   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Ein Falderwaldsterben ...

Wie praktisch sind die beiden einer Meinung:
Referendarius und Falderwald!
Bei solcher Übereinkunft glaubt man bald,
die beiden wären eins! In der Erscheinung

von Sprache wie auch Stil wirkt die Verneinung
des Faktes obsolet, und darum hallt
des Schiedsgerichtes donnernde Gewalt
als Echo nur verlogener Versteinung!

Der gute Dichter ist mit sich im Reinen,
das Geifern des Ertappten geht ins Leere,
darin auch seine Fadenpuppe klappert.

Die groben Worte mögen stärker scheinen,
doch schwach und kraftlos ist das Ordinäre,
wo hohler Geist es ohne Feinsinn plappert.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 22.03.2017, 09:12   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.958
Standard --> Holzwegerich



An dieser Stelle würde ich empfehlen,
dass du nicht wie ein altes Reimgespenst
noch tiefer in den hohlen Holzweg rennst,
du willst dir doch nicht selbst die Würde stehlen.

Als Dichter kann ich meine Worte wählen,
doch dass du meine Intentionen kennst,
obwohl du sie nicht von den deinen trennst,
wem willst du das hier eigentlich erzählen?

Jetzt stehst du da wie ein begossner Pudel,
den innerlich der Schweinehund zerfetzte,
in deinen Eingeweiden bohrt die Nichtgunst.

Ich aber bin des Sektes Perlensprudel,
denn hier steh ich und weiß, ich bin der letzte
Sonettverteidiger der freien Dichtkunst.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 22.03.2017, 12:20   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Ahab und sein Falderwal

Des Sektes Perlensprudel muss vergehen,
wie es ein Wind in lauer Nachtluft tut,
sobald die Flasche offen ist, ihr Blut
in hohe Gläser gießt, die wartend stehen.

Du bist der Sprudel, ich das Blut - wir säen
uns beide aus in jene, die uns gut
und willig sind, in unsern Zeilen Mut
für das zu finden, was sie kommen sehen.

Doch du siehst nur die eigne Süße kommen,
belobigst prickelnd dich mit großer Geste!
Dem wahren Dichter will solch Drang nicht frommen,

er huldigt nicht schon lang besiegten Geistern,
und was an Stolz dereinst in ihm verweste,
ward Demut ihm, sein Ego zu bemeistern.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 22.03.2017, 18:21   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.958
Standard --> Gänserich



Du zappelst jedes Mal in meiner Tasche
bevor du es bemerkst, die Eloquenzen
in meinen Zeilen kennen keine Grenzen,
ich öffne immer eine neue Flasche.

Die eigne Süße ist nicht meine Masche,
denn meine Lyrik sendet auf Frequenzen
geschmeidig eleganter Sprachsequenzen,
sie steigen auf wie Phoenix aus der Asche.

Was soll ich machen, wenn die Musen toben,
erwartest du im Ernst, es sei mir peinlich,
wenn sie mit meinen Versen sich verloben?

Das schlechtzureden wäre äußerst kleinlich,
was gut ist, muss ich doch nicht selber loben,
das ist für jeden hier doch augenscheinlich.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 22.03.2017, 19:58   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Falderwankend

Warum du es dann tust, ist eine Frage,
die du nicht stellst, weil du dich selbst nicht siehst,
aus derbem Witz in blanke Hybris fliehst.
Du kennst dich nur perfekt, und keine Klage

erreicht dich je als Held der eignen Sage,
darin du stolz im Blut der Feinde kniest,
die deine Überheblichkeit erschießt.
Ich möchte dich erreichen, doch versage

vor soviel Blindheit, die im Engsten kreisend
sich überlegen glaubt und ohne Makel.
Sich selber über alle Maßen preisend

ergeht sie sich in Träumen wahrer Größe,
verleugnet das persönliche Debakel.
Du, werter Geist, bist deine eigne Blöße!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Alt 23.03.2017, 18:41   #7
bobo
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Beiträge: n/a
Standard

(einfach bitte Löschen, falls fehl am Platz, ich traue mich mal)

Ihr seid doch alle sonderbar, nicht weise,
und schafft mit euren Geist nur schlaffe Phrasen
die leer, nur kleine Wörter groß auf blasen
nun ist der Schein und Trug nicht meine Meise.

Das Spiel mit Wort und Vers kann mich betören
und nicht nur Reimen kann mich auch bespaßen
denn auch ich bin ein Meister leerer Blasen
nun müsst ihr euch jetzt gegen mich verschwören

Der Mensch ist klein und schwach auf seinen Reisen
sein Päckchen schwer und eine große Last
so gibt es für den Schlauen teure Preise

und heilsam tausend Tränen sich vergießen
die kaum im langen Leben so schwer wiegen
dass tiefe Trauer, kann in Freude fließen.
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Alt 26.03.2017, 09:58   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Ach Bobo ...

Wer wagt denn da, noch grün hinter den Ohren,
Sonette schon, die sich recht wacklig geben?
Wer will titanengleich das Wort erheben
und wirkt dabei so piepsig und verloren?

Ein neues Schaf! Schon bald ist es geschoren,
so spielt mit allzu Frechen meist das Leben!
Zu mutig ist mitunter unser Streben,
doch neu aus Niederlagen wird geboren,

was sich erhebt, den Lorbeer zu verlangen,
der jene schmückt, die sich ins Volle wagen!
So werden manche, die mit Sätzen rangen,

dereinst zu Dichtern, die ein Großes schaffen.
Doch manche bleiben auch - man muss es sagen -
beim Schreiben lebenslang die alten Affen.
__________________
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Alt 26.03.2017, 17:20   #9
bobo
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Im Leben kann kein Wort die Weisheit tragen,
die selig tief, in hohlen dumpfen Orten,
so lieblich streicht, durch dunkle kahle Pforten,
müde kämpft gegen elitäre Plagen.

Der Schüler findet stets des Meisters Schaffen,
kann er die Weisheit durch die Worte pflegen
versetzt die Meister stumm und starr im Regen,
der Weisheit Wunden werden blutig klaffen.

Wer urteilt und verdrängt, statt Rat zu säen,
wer andere kränkt, statt in sich zu sinnen,
wer seinen Geist nicht benutzt um zu sehen,

wird bis zum Lebensende nichts verstehen.
Drum wachet auf, ihr blinden Geisterrinnen!
So haltet ein und spendet Licht im Gehen!
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Alt 01.04.2017, 17:02   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.958
Standard --> die gezähmte Fee



Du schaust wohl gern mal ins Chamapagnergläschen
und suhlst dich in berauschter Larmoyanz,
ich kenne eine bessre Stimulanz,
die Whiteline ist gezogen, nimm ein Näschen.

Das macht selbst dich zu einem Playboyhäschen,
ich seh dich, nur mit einem Jungfernkranz
bekleidet, schon beim Tangostangentanz,
das wäre doch ein hübsches Partyspäßchen.

Wenn dich die Laserblitze irr umschnellen,
dann wird mir der Verstand just ausgehebelt,
die Schwaden wabern grauenvoll in Wellen.

Ich sitze starr, gefesselt und geknebelt,
doch ist die Sicht auf die intimen Stellen
zum Glück mir durch das Trockeneis vernebelt.

__________________


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