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#1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Servus Fee,
ich hätte das nicht besser ausdrücken können, du hast alles treffend zusammengefasst - erstaunlich. ![]() Das Problem ist natürlich oft, dass die meisten Menschen in ihren eigenen Tagesablauf eingebunden sind, der das Leben zur Routine macht. Viele Dinge geschehen - oder auch eben nicht - ganz automatisch. Daraus entstehen ebenso oft verpasste Chancen und Gelegenheiten. Man darf nur an bestimmten Punkten nicht resignieren, denn irgendwie muss es ja weiter gehen, ob man nun richtig oder falsch entschieden hat. Die Ars Vivendi ist es eben, das Beste aus allem zu machen. Wer aber kann das schon für sich behaupten? Deshalb sollte auch niemand vorschnell urteilen, wenn sich einer mal verrannt hat und den eigentlichen Weg nicht mehr erkennen kann. Und alle die, die ihre guten Ratschläge für jede Situation parat haben, unterschätzen eben diese speziellen Lagen, die eigentlich niemand wirklich nachempfinden kann. Deswegen sollte man auch bei solchen Ratschlägen möglichst allgemein bleiben, oder aber eben die eigene subjektive Sicht dieser Dinge darlegen und entsprechend deutlich kennzeichnen. Ich erfahre dies auch immer wieder durch meine jetzt schon größeren Kinder. Wenn sie um Rat bei mir ansuchen, dann versuche ich eben, weil ich ja nicht in ihrer Haut stecke, die Dinge zu analysieren und zu erörtern, damit ihnen selbst klar wird, wo der Fehler im System liegt, sie sich also einen eigenen Rat geben können, denn so gut gemeint, wie meiner auch sein könnte, genau so gut könnte er vollkommen falsch sein, weil ich eben andere Befindlichkeiten habe. Natürlich lasse ich sie nicht hängen, aber ich versuche sie zum eigenen Nachdenken über die Situation zu bringen, weil sie sich letztendlich nur selbst helfen können. Das hat schon oft prima funktioniert... ![]() Das "wahre Leben" ist, so wie du es ganz richtig schreibst, immer nur das eigene wahre Leben. Die Grenzen werden uns mit fortschreitendem Alter immer schmerzlicher bewusst. Manchmal ist es gut, dass die Jungen das noch nicht so erpüren, denn wer lässt sich schon gerne Grenzen setzen, wenn er glaubt, er könne alles erreichen. Eine Zeitlang darf man ruhig so leben und das auch genießen. ![]() Vielen Dank für deine treffende Analyse und deine Gedanken zum Thema, ich sehe damit auch den Text bestätigt. ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Falderwald,
Dein Gedicht hier finde ich sehr gelungen. Mir gefällt das Ausführliche, man kann gut folgen, Sinnen und Nachdenken. Es kurbelt so gleich ein Film im Kopf. Sehr gut. ![]() ![]() Stellen wir uns im Laufe des Lebens nicht uns selbst die Fragen, haben wir etwas versäumt. Denn ohne eine Rückschau mit dem Wissen, was man mal erreichen wollte, und was das Leben eigentlich beschert, kann man nicht innerlich wachsen. Es gibt Ziele im Leben, ich glaube die hat wohl jeder. Manche gehen in Erfüllung, und manche gehen auch total daneben. Von mir kann ich behaupten, dass ich an Überraschungen, Zufällen und nicht Geplanten gewachsen bin. Man mußte sich neu erfinden, andere Wege suchen. ![]() Wie Forrest Gump schon sagte: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt. ![]() Gerne drüber nachgedacht Bis bald Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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#3 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Moin Syranie,
ich denke, es ist unsere Aufgabe, mit bzw. an den Dingen zu wachsen, die uns im Laufe des Lebens begegnen. Nun sind alle Leben verschieden und somit gehen auch die Erfahrungen auseinander, wie schwer ist es da, einen Rat zu geben, auch wenn er vielleicht noch so dringend gebraucht würde. Das Schlimmste sind manchmal die Veränderungen, die jemanden aus dem gewohnten Rhythmus bringen und ihn zwingen, umzudenken, anders zu gestalten und sich neu zu erfinden. Ich glaube, damit hat man genug zu tun, so dass die meisten jugendlichen Träume wohl auf der Strecke bleiben. So manches davon würde ich mir heute auch gar nicht mehr zumuten wollen, das Alter fordert eben seinen Tribut. Aber so ist es nun mal... ![]() Vielen Dank für deinen zustimmenden und verstehenden Worte... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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#4 | |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Wie wahr, wie wahr! Und schön, dass deine Kinder noch im Gefühl leben, sie könnten alles erreichen, was sie wollen. Es wird einem ohnehin peu á peu zurechtgestutzt. "Übermut tut selten gut" - einer dieser doofen Glaubenssätze, die ich als Kind oft gehört habe. Heute sage ich "Übermut ist etwas, das man sich ruhig öfter gönnen sollte." Und wer weiß, welche Chancen man sich durch das Nicht-wagen schon im Ansatz selbst genommen hat. Womit wir wieder bei den verpassten Gelegenheiten und Träumen wären... ![]() |
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#5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,
Schlussendlich hat mich zutiefst beeindruckt. ![]() ![]() ![]() Schöne Stanzen und ein "fingerzeigloses", philosophisches Hinterfragen. Vers um Vers entdeckt man als Leser immer wieder sich selbst, nahestehende Personen, Mitmenschen und kehrt wieder zu sich selbst zurück - wie Kreise, die sich weiten, auflösen während in der Mitte neue entstehen. Ebenso gefällt mir die vielfältige Besprechung hier, an der die Berührung ebenso fühlbar wird. Ich denke, über das wahre Leben kann man sich nur aus einem Bedürfnis heraus austauschen, ohne die "eine Wahrheit" zu finden oder gar zu bestimmen. Der Austausch selbst kann aber bereichernd sein. Wahr sind wir nur, indem wir sind. Wenn ein Einzelner es schafft, zum Schluss in sich "zufrieden" zu resümieren, dann ist er seiner persönlichen Wahrheit sehr nahe gekommen. Der Weg dorthin ist nicht ein gerader und nicht ein einziger. Meist ist es ein Straßennetz, das dichter und verwirrender ist, als es je eine Straßenkarte aufzeigen kann. ![]() Sehr gern gelesen und gern kommentiert. Die Gedanken dazu gehen schon wieder ihre eigenen Wege. ![]() Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Servus Fee,
naja, es kommt immer darauf an, wie man Übermut definiert. Übermut gepaart mit Dummheit kann tödlich sein, und der naive Übermut ist auch nicht ungefährlich. Vielleicht reicht es manchmal auch, einfach ein wenig mehr Mut zu haben und zu zeigen. Wenn es an den richtigen Stellen geschieht, kann es sich auszahlen. Aber die Entscheidung muss stets jeder für sich selbst treffen... ![]() Liebe Dana, ich stimme dir vollkommen zu und dieses Bedürfnis entsteht aus einem Gefühl heraus. Wenn zwei solcher Gefühle aufeinander treffen, dann kann sich, wenn sie passen, eine große Schnittmenge einer gemeinsamen Wahrheit über den Austausch zustande kommen - positiv wie negativ. Eine vollkommene Zufriedenheit wird in unserem gesellschaftlichen System kaum jemand erreichen können. Aber man könnte vielleicht versuchen, hier und da in sich selbst zu ruhen, seine eigene Mitte zu finden und sich auch mit dem zu arrangieren, was nicht nach den eigenen Vorstellungen gelaufen ist. Ich weiß, dass dies oftmals schwer fällt, denn es sind ja meist auch noch andere Bindungen vorhanden, die nicht so leicht entknotet werden können, wenn etwas anderes als geplant, geschehen ist. Aber das ist dieses Straßennetz, welches du beschreibst und du musst immer selbst entscheiden, mit wem du wann und wie lange und welche Straße beschreitest. Wie du siehst, gehen nicht nur deine Gedanken schon wieder andere Wege... ![]() Vielen Dank für eure Rückmeldungen... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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