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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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naja, wenn ich so zurückdenke an meine Kinderzeit ( 50iger) da war in dem sauerländischen Bergdorf der Pfarrer auch eine Person, vor der man selten muckte. Aber es war eine protestantische Gemeinde.
Als ich hier ins Rheinland kam, empfand ich das in den Achzigern als sehr tolerant und frei. Allerdings machte ich später die Erfahrung, als man mit Leuten mit Kindern zu tun hatte, dass die katholischen Kirchenoberen hier immer noch einen gewaltigen Einfluss hatten. Da wurde der Pastor noch zur Kommelion eingeladen und begutachtete die Geschenke, kritisch, ob sie auch heilig und anständig genug waren. Der Junge bekam nichts, was ihm wirklich Freude machte. Er hatte sich einen Gürtel gewünscht. Da wir kurz vorher im Urlaub in Mallorca waren und er ein kleiner Stenz war, kaufte ich einen marmorierten Ledergürtel mit so einer Django-Schnalle. Der Junge freute sich riesig. Der Pastor aber sagte zu mir: Das ist doch kein Kommunionsgeschenk ( hatte aber 40 E gekostet, fand ich schon GGG), da schenkt man doch etwas, was Wichtig ist fürs Leben! ( Marienbildchen z.B, Bibeln, irgendsowas halt). "Och", meine ich, wenn man mal in der Kirche dasteht und die Hose rutscht, dann kann ein Gürtel schnell mal sehr wichtig werden...".. Er fand das nicht witzig und ließ mich stehen. GGGGGG Das Gesicht wiederum fand ich extrem witzig. Da ich weder katholisch war, noch Anschluss in der Gemeinschaft suchte, betraf mich das nicht. Aber es erstaunte mich. Doch, da hast du recht. Fällt mir jetzt so ein. LG von Koko |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Koko!
G ![]() ![]() Ich werde es gewiss nicht mehr erleben, aber ich sehne den Tag herbei, da die Menschheit endlich keine Weihnachtsmänner für Erwachsene mehr nötig hat! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
ich brauchte Zeit, um hier zu kommentieren. Erdrückend und beinahe "erstickend", weil man weiß, dass es das gibt. Eigentlich heißt es, es gibt nichts, was es nicht gibt. Es gibt sogar die Meinung: "Die Kleine ist selbst Schuld, es hat ihr offensichtlich gefallen, sonst hätte sie ...." ![]() Genau das hast Du gut in Strophe 4 aufgefangen. Die Kleine brauchte Liebe und konnte nicht unterscheiden. Der Onkel aber wusste vom Verbrechen und tat es trotzdem. Es ist auch nicht immer der liebe Onkel oder Nachbar. Man schaue sich nur Dokus über Sextourismus an. Die "fetten Onkels" fliegen weit fort und protzen noch mit guten Taten. Jenes Mädchen fördert den Touristenzulauf und hilft dem Staat und der eigenen Familie über die Runden zu kommen. Da kann man nur schreien und doch verhallt es. Vermittler sind nicht selten die eigenen Mütter. Das Allerschlimmste daran ist, dass es das schon immer gab und jene, die es anprangerten, geächtet wurden. Und jetzt komme ich auf die andere Seite: Seit das Thema diskutiert wird, kommt es zum Missbrauch in umgekehrter Form. Der Missbrauch mit dem Missbrauch. Eind ebenso grausames Szenario spielt sich da ab. Es nehmen sich "Onkels" das Leben und es stellt sich heraus, das Mädel wollte sich für etwas rächen und wusste wie es am besten fuktioniert. Die Tiefen bleiben unergründlich und grausam. Dein Gedicht ist gut. Es bringt die eine schlimme Seite auf den Punkt. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Dana!
Dass das Thema ernst ist, im Augenblick aber gesellschaftlich überreagiert wird, wurde im Faden eh schon ausgiebig besprochen. Diese sich betont angewidert gebende Volksattitüde tut den Opfern überhaupt nicht gut und ist keinesfalls hilfreich - sie sorgt nur dafür, dass die Geschädigten sich noch mehr schämen als ohnehin schon! Ebenso oberflächlich und proletengerecht ist die übertriebene Dämonisierung der Täter. Dadurch kommt es, wie du schriebst, zu diesem umgekehrten Effekt, und unbescholtene Leben werden aus der Laune eines verlogenen Kindes heraus ruiniert, wenn nicht vernichtet! Es ist Unrecht, nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch rücksichtslos und gefühllos dem Kind gegenüber. Es gehört bestraft und gesühnt, und die Unbelehrbaren, sprich Wiederholungstäter, müssen in Verwahrung bleiben, die Opfer sind zu unterstützen. Das genügt. (Wie gesagt, dass gilt für den einverständlichen Missbrauch in Familien oder mit "Freunden" oder "Onkels", bei dem das Kind nie äußerlich verletzt oder innerlich genötigt wurde! Bei Entführung, Vergewaltigung und/oder Sexualmord sieht die Sache anders aus! Darüber kann man nie erbost genug sein!) Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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