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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 09.02.2017, 12:05   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Es zeigt bei diesem Silbenkampf und Fechten
der Erich Kykal keine Gegenwehr,
die Stelle, wo er reimen soll, bleibt leer
seit vielen siechen Tagen schon und Nächten.

Er zählte nie zu jenen grottenschlechten,
doch blieb er fürderhin ein Irgendwer -
sein Leben war nicht leicht und auch nicht schwer
und dennoch zählt es zu den ungerechten.

Wie nagt das alles, was man von ihm hört,
sich selbst betrachtend, doch so heimlich quälend,
wenn es die eigene Moral empört.

Dies Wollen, alles Gute früh verfehlend,
lag schon im Werden und Entstehn zerstört,
und ist gestaltgewordnes Menschenelend.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (09.02.2017 um 13:34 Uhr)
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Alt 09.02.2017, 12:28   #2
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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All Heil Dir!

Heil Terrapin! hört man die breite Menge
des Volkes rufen voll Begeisterung.
Heil Dir, der Gott du bist und ewig jung
im Wechsellauf der kosmischen Gesänge!

Die Jubelwogen auf dem Rund der Ränge
verschmelzen zur Musik der Huldigung,
dies Jetzt und Hier wächst zur Erinnerung
von Tausenden, dass nimmer es vergänge.

Da steigt vom Erdengrund bis zum Azur
durch Bettler, Edelmann und Kind ein Schweigen
vergessner Tiefe auf, so rein und pur,

darin sich Banner wie im Windstoß neigen...
ein Staunen über die Arena fuhr,
als seine Augen sich der Sonne zeigen.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (09.02.2017 um 13:17 Uhr)
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Alt 09.02.2017, 14:07   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard @ #133 und #135

Ja ei der Daus, wie sich der Vogel plustert,
den Bürzel reckt, kaum dass der Schnabel klappert!
So ist denn auch, was er in Versen plappert,
recht ungeschlacht gewoben und geschustert!

Halt ein, o Knechter deiner armen Phrasen!
Lass Demut leiten dich in deinen Zeilen,
darin sich Stolz und Hochmut übersteilen,
und frischen Wind in deine Strophen blasen.

Verdirb ihr Wesen nicht mit groben Klängen
des Übermuts, der deine Kunst entmündigt -
nur allzu rasch hat man sich so versündigt,

und was das derb nur Protzende verkündigt,
beleidigt Poesie, wo sie in Fängen
der Eitelkeit die Welt nur will bedrängen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (12.02.2017 um 16:04 Uhr)
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Alt 24.02.2017, 10:30   #4
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 470
Standard An Falderwaldi und Erichklein! ...und wer sonst es wagt, sich keinen Gefallen zu tun!

Es startet nun Operation: Vernichtung!...
in Anbetracht der Situation!
Es hagelt Schelte, Niedertracht und Hohn
in eurer Fronten jämmerliche Richtung.

Ich seh es als gegebene Verpflichtung
und sinne nicht dafür nach einen Lohn -
ich bin der auserwählte Sonnensohn
der kunstgeübten Musen und der Dichtung.

Die Worte und die Sätze fügen sich,
die aus den Sphären meines Geistes quillen,
dem manisch-depressiven Unterich.

Sie folgen klangmelodisch meinem Willen -
akzentuiert mit Komma, Bindestrich
und Punkt, um dein Begehren sanft zu stillen.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (24.02.2017 um 13:59 Uhr)
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Alt 24.02.2017, 11:13   #5
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Es hällt ein jeder sich fürs hellste Licht
in diesen unsren kruden Breitengraden.
Ich habe euch zu mir ins Haus geladen,
doch trautet ihr euch, Schergen Orpheus, nicht!

Ihr folgt dem falschen Gott, denn wer verspricht
euch sein Geleit auf engverschlungnen Pfaden
und wendet von euch ab Gewalt und Schaden?
Ich - Ich allein seh es als meine Pflicht!

Ich rate gnädigst euch, seht lieber zu, dass
ihr nicht so endet wie zu Zeiten Judas,
der mies den Bettelkönig einst verriet.

Mir ist auch klar, ich bringe euch zum Sieden
für das Gesellschaftsultimatum: Frieden...
und Tod und Leben heißt der Unterschied!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (24.02.2017 um 11:51 Uhr)
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Alt 24.02.2017, 11:44   #6
Erich Kykal
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Standard An "Pinni den allzu Aufgeblasenen", König der Dachab-Dichter

"Und mir bedarf es ..." - das geht falscher kaum!
Und "quellen" schreibt man, wenn es mal nicht "quillt"!
"Zum Sieden" groß, wird hauptwörlich gebraucht!
Du kleines Licht träumst eines Dichters Traum,

doch nähst der Sprache einen kruden Saum,
und nichts hat deinen Ungeist je gestillt.
Selbst wenn es dir aus beiden Ohren raucht -
du schlägst der Worte Fluss zu zähem Schaum!

Und dabei dieser Anspruch: Herr der Dichter! -
bei einem jener unbedarften Lichter,
die schummrig kaum den eignen Geist erhellen!

Du solltest dich der schlichten Wahrheit stellen:
Wer so sich ausgibt hier als ein Vernichter,
ersäuft sich selber nur in seichten Wellen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 24.02.2017, 12:51   #7
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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An Kleinigkeiten sich zu echauffieren
entspricht nur allzu sehr der deinen Art...
du kennst die Mitte nicht von hart und zart,
Du meinst der Seele Wärme als Erfrieren...

und eisger Hass soll deine Zünfte zieren,
bei allem, was da schien und glücklich ward
schmückt Ängstlichkeit den Leitzug deiner Fahrt
durch das Gefild der Nacht... nie zu verlieren...

Doch alle Schwierigkeit wird dir ganz leicht,
wenn man den ferngedachten Punkt erreicht,
wo sich der Andren Lavaschmelz erkaltet...

ermittelst in der Brust du jenen Schmerz
der oszillierend sich dir zeigt als Hertz...
doch nie zwei Reime vierfach wahr gestaltet.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 24.02.2017, 18:11   #8
Erich Kykal
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Beiträge: 8.570
Standard Ach Pinni ...

Wer allzu schnell aus seiner Hüfte feuert
mit ungelenken Schüssen, wirr und misslich
nach Treffern heischend, der wird ganz gewisslich
sein Zeil verfehlen. Bist du so bescheuert?

Die Worte, wie Piraten angeheuert,
sie meutern unversehens, und dein Trachten
macht aus der Tugend, über die sie wachten,
ein Bubenstück, das seine Schuld beteuert.

Unseliger, lass ab von deinem Irren,
der Trefflichste von allen hier zu bleiben -
ein solcher Glaube muss sich selbst verwirren!

Hör auf, an meiner Größe dich zu reiben
und nur insektengleich sie zu umschwirren -
du wirst dich selbst nur in den Wahnsinn treiben!
__________________
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Alt 24.02.2017, 18:54   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Standard --> Erich



Ich finde, Pinni hat's dir gut gegeben,
vertritt er doch die Meinung, die ich neulich
schon äußerte, es ist doch sehr erfreulich
solch ungemeinen Zuspruch zu erleben.

Dein unbeholfenes Sonettbestreben
erscheint nicht mir nur immer wieder gräulich,
auch andere empfinden es abscheulich,
wenn solche Fürze deinem Hirn entschweben.

Du bist kein Pulverfass, bist nicht entzündlich,
vergeblich ist es Luft dir zuzufächeln,
dein Versgestank ist einfach nur noch sündlich.

Darüber brauchst du gar nicht erst zu lächeln,
dich kenne ich inzwischen und zwar gründlich,
ich sehe, Erich Kykal ist am Schwächeln.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2017, 19:13   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

So wird es immer gehen: Wo ein Riese
sich bettet, da verbünden sich die Zwerge,
dass so sich ihre Winzigkeit verberge
dem großen Auge. Meistens sind es miese,

zu klammer Missgunst neigende Gemüter -
so sitzen sie dem Größeren im Nacken,
ihn endlich klein, wie selbst sie sind, zu hacken:
gar tumbe Neider und vergnatzte Wüter!

Was soll ich schon auf ihr Geholze geben!?
Der hohe Baum erlaubt dem Schwein sein Schaben,
denn letztlich bleibt kein Unrat an ihm kleben!

Und wollen ihn die Ferkel untergraben,
so fasst er mit den Wurzeln tief ins Leben,
und lässt die Kleinen ihre Freude haben.
__________________
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