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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Lieber eKy,
Der Titel des nächsten Bildes läßt mich Abgründe ahnen. Mal sehen... 83) Die Betrunkenen (James Ensor, 1883) Das Bild, oh, ich kenne solche Szenen aus dem Leben. Ich sehe zwei Männer, der eine liegt auf dem Tisch, und der andere blickt leer in den Raum. Der Raum ist schmutzig beige, und die leere Flasche Fusel spricht für sich. Die Männer wirken gescheitert, dem Leben entflohen, es scheint so, als wenn sie kein Zuhause hätten. Ihr Inneres ist im Moment leer. Wer waren sie einst? Dein Sonett, ist ein einziger Satz! Es beschreibt die Beiden. Du richtest nicht, sprichst keine Moral sondern beschreibst wie der Jetztzustand ist, und du erinnerst an früher, wer sie einst waren. Es ist ein düsteres Gedicht, aber die Realität ist manchmal düster, deswegen finde ich dieses Gedicht auch gut. Zu allen Zeiten, wenn der Mensch zu viel Alkohol trinkt, richtet er die Persönlichkeit des einzelnen zu Grunde. Der Verfall des Körpers wird sichtbar. Beides zusammen, bereichert sich. Fragen, die beim Anschauen des Bildes auftauchen, werden im Sonett beantwortet. Es ist intensiv. ![]() 84) Salome (Franz von Stuck, 1906) Das Bild, Ich kenne Salome als Legende, und als Oper, habe diese aber nicht gesehen. Sie war eine sehr schöne Frau, die das auch wußte. Als Mann würde ich sie nur mit einer heißen Zange anfassen, denn sie brachte den Tod. Das zeigt auch das Bild. Am besten reissausnehmen, wenn man sie sieht. ![]() ![]() ![]() Dein Sonett, beschreibt die Wut und die Rache einer Frau, die verschmäht wurde, sie spielte mit ihrer Leidenschaft und mit ihrem Körper. Beides zusammen, macht neugierig auf die Oper. Ich weiß, das ist jetzt ein Gedankensprung. Und macht neugierig noch mehr Hintergründe zu erforschen. Beide Gedichte sind außergewöhnlich, wie ihre Bilder. Die Themen sind nicht alltäglich, aber es sind Menschen, die es immer wieder geben wird, weil es Menschen sind. Liebe Grüße sy |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Die Betrunkenen: In den 15 Jahren, die ich in der Rockerszene integriert war, habe ich Ähnliches oft gesehen - und teils selbst erlebt. Bloß auf "modern" eben ... Natürlich war ich nicht so kaputt wie die Männer im Bild, aber ich kannte den einen oder anderen, der wirklich nur noch kam, um zu saufen - die lagen dann schon um 4h nachmittags im Gras herum, weil sie nicht mehr stehen konnten. Dann wachten sie auf, soffen sich wieder um, schliefen ein Weilchen, kamen wieder und soffen weiter - bis zu dreimal hintereinander! Viel Gehirntätigkeit fand da nicht mehr statt ... Und das waren die harmlosen Typen! Alkohol wirkt bei jedem anders! Einen Teil macht er zu Stänkerern, einen Teil zu Schweinen, einen Teil zu Quenglern - und einige werden echt bösartig! Salome: Bei dem Bild hat mir einfach die Machart gefallen - wie sie gemalt wurde, auf den ersten Blick so blass und weich gezeichnet wie ein Abbild der Unschuld und Reinheit ... bis man ihr dann ins Gesicht schaut! ![]() Da erkennt man die irre Glut, die niedere Verderbtheit in diesen Augen, in dieser Miene des mühsam unterdrückten Wahnsinns, der noch - schon halb vergebens - versucht, verlockend lasziv und erotisch zu wirken. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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7) Bordighera (Claude Monet, 1884) http://www.artchive.com/artchive/m/monet/bordighera.jpg
Lieber eKy, für heute habe ich dieses Sonett ausgewählt. ![]() Zu viert (syranie und Faldi waren auch dabei) trafen wir uns in Hermannshöhe an der Ostsee. (Schau Dir Bilder dazu an) Bestimmte Wanderabschnitte hatten kleine Ähnlichkeiten mit dem Gemälde und das Erleben und Schauen entsprach Deinem Sonett. ![]() ![]() Wir erlebten die Stille beim Frühstück und das Meer zeigte sich von seiner sommerlichsten Seite. Das wollte ich Dir erzählen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Dana!
Ob die Ostseeküste bei Strahlewetter der Mittelmeerküste gleichen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Berufene sagen, das Licht wäre anders zwischen Süden und Norden, und im Sonett ist viel von jenem Licht die Rede, von Süden und Zikaden ... Aber schön, wenn es dennoch für einen Vergleich dienlich sein kann! Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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