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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,
Jetzt bin ich schon bei Sonett 77, und der Titel, läßt Düsternis vermuten. Nun ja, jetzt aber drauf los.... 77) Junge mit Schädel (Magnus Enckell, 1893) Das Bild, berührt vom ersten Moment an. Es ist erschütternd, weil hier ein nackter Junge mit einem Knochenschädel abgebildet ist. Der Schädel liegt auf dem harten Boden, der Junge hat beide Hände fast an ihn gelegt. Der Junge wirkt so hilflos, durch seine Nacktheit, er schaut den Schädel an, als wenn er in einen Spiegel schaut, aber das ist meine Sichtweise, wer weiß "was er da sieht", Auf jeden Fall ist dieses Blicken intensiv und wirkt wie ein Zwiegespräch. Die Farbe des Bildes, ist in Grau - Brauntönen gehalten, das unterstreicht die Szene der Aussage. Es ist ein erschütterndes Bild! Dein Sonett, ist tief philosophisch. Der Sinn, das man schon bei der Geburt dem Ende geweiht ist, steckt da drinne. Das ganze Leben mit dem Glück, was wir empfinden können, und auch den Hindernissen, dem Unglück. Es ist egal wie lange unser Leben dauert, denn das Ende war von ersten Tag mit vorbestimmt. Mit dem Tod verlieren wir alles, und wir verschwinden für immer als Mensch von dieser Erde. Was nach uns kommt, ist reine Spekulation. Es ist ein Gedicht über das Leben und dem Tod. Sehr philosophisch! ![]() Beides zusammen macht nachdenklich, ist Philosophie und bewirkt im Inneren des Schauenden, in sein eigenes Leben zu blicken. Was bleibt, wenn wir nicht mehr da sind...Was machen wir, wenn wir noch Leben, aus unserem Leben? ![]() ![]() ![]() 78) Tänzerinnen (Edgar Degas, 1890) Das Bild, zeigt Tänzerinnen, die in grünem Tüll gekleidet sind. Sie sind im Wald? Es wirkt leicht unbeschwert, sie bereiten sich auf etwas vor, vielleicht einen bevorstehenden Tanz. Vielleicht ist es aber auch eine Kulisse, und ihr Stück soll gleich aufgeführt werden. Die Tänzerinnen sind jung und natürlich. Die Farben des Bildes sind warm, das Grün der Kleider beeindruckt mich. Sie gehen in sich. Dein Sonett, du beschreibst sie vor dem Auftritt! Es ist ein Sonett das einen Moment betrachtet. Es läßt die Vorbereitungen der Tänzerinnen ahnen, die sich dem Glanz der Aufführung hingeben. Ein wunderschönes Sonett. Beides zusammen, wirkt munter, es hat auch was Nachdenkliches, aber der Moment des Lebens zählt. Der Moment vor der Aufführung. Denn gleich können die Tänzerinnen zeigen, was sie können, sie ernten Applaus für ihre Mühen, dem harten Training. Sie sind jung und der Tanz gehört Ihnen! eky, besonders gefällt mir das Sonett 77) Junge mit Schädel (Magnus Enckell, 1893), weil es so eindringlich ist. Es hinterläßt den Leser mit vielen eigenen Fragen des Lebens. Verzeih mir meine Schreibfehler hier, sie sind wie Sand am Meer, ![]() ![]() Hier hat es heute geschneit, das gefällt mir gar nicht! Liebe Grüße sy Geändert von juli (26.04.2016 um 10:54 Uhr) |
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#2 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Sy!
Ach was, du machst kaum Fehler - hauptsächlich ein paar kleine Kommata zuviel, aber sonst ... ![]() ![]() Interessantes Detail am Rande: Das von mir gewählte Bild ist eine spätere Version, eine Kopie, die der Künstler abänderte. Auf diesem Bild "Junge mit Schädel" waren ursprünglich zwei Knaben zu sehen, die den Schädel betrachteten. Enckell retuschierte den kleineren Jungen komplett weg, entweder weil er erkannte, dass das Bild so viel eindringlicher wirken würde, während das andere eher wie eine beliebige Aktstudie rübergekommen wäre, oder weil er nicht mit Vorwürfen päderastischer Natur konfrontiert werden wollte (er war schwul). Wenn man weiß, wo man suchen muss, erkennt man die retuschierte Stelle, und der gelöschte Knabe erscheint im vagen Umriss wie ein Geist! Hier das ursprüngliche Bild: https://upload.wikimedia.org/wikiped...o_%2801%29.jpg Bei den Tänzerinnen gefiel mir dieser Eindruck des "Mitten-im Leben-Seins", der sich hier aufdrängt. Eine Momentaufnahme von Intensität, gefüllt mit vibrierender Vorfreude/Aufregung, professionellem Sichvorbereiten, in Spannung setzen usw.! Ein Moment des Überganges, wie ich sie liebe! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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