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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 08.11.2014, 19:35   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi, Dana!

Vielen Dank für eure positiven Kommis!

Was die letzte Zeile angeht, irrt ihr beide:

Der Bezug auf "Freude" und das "scheint" gilt für beide Zeilen: Die Freude scheint wie verboten // und alle Wintertage (hindurch) schwer zu finden. "Alle Wintertage" ist nur eine Zeit(dauer)angabe.

Bezöge sich das "schwer zu finden" der letzten Zeile auf die Wintertage, ich hätte zusätzlich zum "scheint" in der vorletzten Zeile in der letzten ein "scheinen" einflechten müssen, da die Freude in der Vorzeile ja Singular ist, die Wintertage hingegen Plural. Das "scheint" in der vorletzten Zeile hätte nicht gepasst.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 08.12.2014, 21:01   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ja, so ist es, das ist gut beschrieben.

Im späten Herbst, wenn sich sogar die meisten Pilze schon wieder zurückziehen, es aber noch nicht so eisig ist, dann liegt auch überall in der Natur der Geruch von Moder in der Luft. Ganz besonders stark ist diese feine Note der Fäulnis und Verwesung in Gewässernähe wahrzunehmen.

Was liegt da näher, als einen religiösen Gedanktag für alle Verstorbenen in diese Zeit zu platzieren?
Das passt genau in das Bild einer antiquierten und brutalen Religion, deren Hauptsymbol ein Hinrichtungsgerät ist, an dem ein armer Kerl unter Qualen sein Leben ausgehaucht hat.

Da ist es auch kein Wunder, wenn alle Freuden wie verboten und die Wintertage als schwer erträglich scheinen.

Ich gedenke meiner Verstorbenen lieber an einem schönen Sommertag, wenn alles im saftigen Grün steht, die Sonne scheint und ein laues Lüftchen weht.
So habe ich sie viel lieber in Erinnerung...

Davon abgesehen hat mir das Sonett mit seiner dusteren Atmosphäre in seinem Sinne gut gefallen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 09.12.2014, 20:02   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Faldi!

Interessant! so sehr ich dir in allem beipflichte - hier hatte ich nur das Herbststimmungsbild im Sinn, nicht Religionskritik.

Aber deine Deutung hat durchaus eine Berechtigung - argumentativ stimmt ja alles!

Vielen Dank für deine lobenden Worte!

LG, eKy
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