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Alt 06.04.2016, 16:58   #11
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Hi, Sy!

Munch ist rein handwerklich Durchschnitt, manchmal naiv geradezu in der Darstellung von Perspektive und Details, aber seine Bildwahl und Art der Darstellung haben oft eine eigene Magie. Das gefällt mir. Was mich stört sind seine oft recht unsauberen, erdigen, ja nachgerade schmutzig wirkenden Farben - seine Bilder, wiewohl in Öl gemalt, wirken bisweilen wie die eines Aquarelleurs, der nie seine Pinsel auswäscht! In diesem Bild aber hat er mal aufgepasst und die Pinsel geputzt!


Das van Gogh-Bild zeigt das Hospital in Arles, ein einfaches Landkrankenhaus, betrieben von einem Nonnenkloster, wie damals üblich. Einzelzimmer gab es nur für besonders ansteckende Fälle. Die Patenten trennte nur ein Vorhang, Toiletten gab es keine (Bettpfanne), höchstens Plumpsklo im Hof!
Vor der Entdeckung der Bakterien und Viren wusch sich kaum ein Arzt die Hände vor oder zwischen den Patienten, Bettwäsche wurde einfach weiterverwendet, solange sie nicht (zu) flohverseucht oder besudelt war.
Über viele Krankheiten wusste man nicht Bescheid, oder es gab keine Heilung, bestenfalls etwas Linderung!
Hygiene war ein Fremdwort! Schmerzmittel gab es nur aus der Natur! - Ein Graus, damals krank oder verletzt zu sein! Jeder Schnitt mit einem Werkzeug oder Messer konnte das Ende bedeuten oder den Verlust des ganzen Gliedes: Blutvergiftung (Sepsis), Entzündung (Wundbrand), Nekrose, usw...
Bei Operationen oder Amputationen gab es natürlich auch keine Narkose! Lachgas war zwar schon geläufig, wurde aber erst in den großen Kliniken der Städte eingesetzt, denn es kostete.
Krankenversicherung gab es natürlich auch noch nicht. Wer arm war, konnte nur auf Barmherzigkeit hoffen.
Soviel für die Romantiker, die dazu neigen, "gute alte Zeiten" zu verklären!

Vielen Dank für deine profunden Zeilen - wie immer sehr erfreut darüber,

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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