11.11.2013, 17:11
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ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
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Verwelkter Lavendel
Die Nacht begann, sich an den Tag zu schmiegen,
da drangen leise Flötentöne an mein Ohr.
Ich sah die Birkenzweige sich im Winde wiegen,
die Welt kam mir auf einmal so verloren vor.
Im Geiste sah ich ihn an meiner Seite gehen,
ein Bündel lila Zweige in der warmen Hand.
Wir blieben oft am Rand des Feldes stehen
und atmeten Lavendelduft, der uns verband.
Die Küsse wurden mit den Jahren immer kälter,
das Feuer unsrer Liebe ist erstarrt zu Eis.
Und auch die Sträucher des Lavendels werden älter,
so schließt sich irgendwann der Lebenskreis.
An lila Zweigen bricht sich letztes Licht,
der Staub der Jahre flirrt durch Zeit und Raum.
Gebrochner Schwur, der wie mit Nadeln sticht,
er geistert jede Nacht durch meinen Traum.
Noch immer höre ich die Flöte weinen,
die Nacht ergreift Besitz vom trüben Tag.
Erinnerungen leben auf nur an den Einen,
der viel zu unentschlossen war und zag.
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Geändert von Chavali (03.02.2014 um 16:17 Uhr)
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