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Alt 13.02.2018, 16:21   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EVG!

Grimassen sind verzerrte Mienen, und die können durchaus bedrohlich verzerrt sein - schau nur mal einem Maori bei seinem Haka ins Gesicht!

Mit dem Komma nach "Stube" liegst du falsch, da DAVOR im Satz bereits ein "und" kam, und der Satzteil mit dem zweiten als angehängte Zusatzinfo ein eigener ist.

Dein Vorschlag mit Gemäuer macht die Zeile vierhebig: 4-4-4-5. Mein Hebungsschema für dieses Gedicht ist aber: 4-5-4-5. Bewusst so gewählt, um die aufgewühlte Unruhe der Stimmung wiederzuspiegeln.

Die "Regenwellen" finde ich nicht seltsam, dann müsste mir Hitzewelle auch komisch erscheinen. Zudem hatte ich das Wort "-wogen" schon in S2 verwendet, und ich wiederhole mich sehr ungern unwillentlich.


Hi Sy!

Auch bei mir sind die Kindheitserinnerungen an Gewitter am maßgeblichsten! Mit dem Dachfenster hattest du Glück - schon 2 Meter neben dem Blitzableiter kann der Blitz überall einschlagen, und so ein Dachfenster hält ihn schon gleich gar nicht auf!
Vor einigen Jahren hat's erst in einen Baum 10m neben meinem Haus eingeschlagen, ein Jahr später direkt ins Haus: Grillte mir alle Sicherungen, auch die Panzersicherungen außen am Haus, sowie die Telefonanlage! War beide Male ein Knall, dass man fast einen Herzstillstand hätte kriegen können!


Hi Sufnus!

In diesem Falle entstanden die Str. in der gegebenen Reihenfolge. Einzig mit der letzten Zeile bin ich nicht so ganz glücklich, da geh ich vielleicht noch mal dran. Allerdings wollte ich, sozusagen als schließende Wiederholung, das Bild von S1 nochmal am Ende anklingen lassen.

Bezüglich "schon nach S4 alles gesagt" bin ich anderer Ansicht. Diese Str. scheint mir als Conclusio inhaltlich zu wenig allgemein und griffig, als "Moral" sozusagen zu individuell. Da hängt mir der Erzählstrang noch zu sehr in der - gewittrigen - Luft!

Die "Ungeheuer" stören mich nicht, sie sind ja groß geschrieben, und ich bin keiner von den "Überkandidelten" , die diese "Bei-Gedichten-vorn-alles-groß-schreibe-Masche pflegen - ein nie endender Born vermeidbarer Missverständnisse für den genervten Leser!

Die "Ställe" sind dem Kadenzenschema geschuldet, das ich nicht durchbrechen wollte, sowie dem Reim auf "-welle". Auf Wall hätte es "Regenfall" oder "Regenwall" gegeben, aber das schien mir zu unbewegt, zu statisch.

Beim Komma nach "willenlos" folge ich deinem Gedanken.

Deine vierstrophige Version gefällt mir sehr, aber wie gesagt, ich wollte das Gedicht nicht mit der Beschreibung des Geschehens auf den Bauernhöfen beschließen.
Auch "Gebrause" klingt mir zum einen vom Wortklang her zu harmlos - und ich denke dabei eher an eine Duschkabine ... - okay, meine ganz subjektive eigene Macke!


Hi Chavi!

Dieses Gedicht ist aus Erinnerungen geschöpft - kein aktuelles Unwetter hier.

Das "Überm/-n" - ja, da gebe ich dir recht, das ist nicht so elegant. Aber ich wollte das optisch Überhängende, Erschlagende solch dräuender Wolkentürme ausdrücken, und wie sonst hätte das gehen sollen, wenn man dabei im gegebenen Takt bleiben will?

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Euch allen vielen Dank für die wertvollen Gedanken und Ideen sowie den freundlichen Zuspruch! Dieses Werk ist sicher keine von meinen "absoluten lyrischen Großtaten", soviel ist klar - aber soweit ganz okay.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (29.05.2019 um 11:38 Uhr)
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