Thema: Novembertag
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 19.02.2009, 14:04   #10
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
Standard

Hallo liebe Supikatzi, nun haben wir uns hier auf der Insel wieder getroffen. Ich hatte dich schon vermisst.

Dein Gedicht finde ich wunderschön, die lobenden Kommentare alle gut. Dennoch:
Zitat:
Der Morgen schält sich bettenschwer
hervor aus grauen Nebelfedern,
zerpeitschte, nasse Sturmesbö
gebiert den Singsang alter Zedern.
Zu bettenschwer gehört einfach Nebelfedern. Jetzt gibt es aber den Bruch: Nebelfedern und zerpeitschte, nasse Sturmesbö passen nicht zusammen. Wenigstens ein Punkt nach Nebelfedern macht ein Vorher-Nachher daraus.

Zitat:
Wird der Orkan die Krone brechen -
zerrt an des Baumes Existenz!
Kein Erbarmen, keine Schwächen,
nur zügellose Turbulenz.
Wie schon DerKleinePrinz bemängelt, muss hier ein ? hin. Meinetwegen nach der ersten Zeile, dann würde das ! Sinn machen als Antwort.
Zitat:
Still nun des Abends Dunkel liegt
und die Ängste scheinen stumm.
Sanft rauschend eine Eule fliegt,
die Zeder bleibt, ein wenig krumm.
Sprachlich soll nun Ruhe einkehren, aber bitte nicht mit "und" sondern bitte mit Komma, denn Stille und Ängste sind ein Gegensatz.
Still nun des Abends Dunkel liegt,
die Ängste scheinen stumm.
Dass die Zeile dann weniger Silben hat verstärkt die Beklemmung, die du dann mit der sanft rauschenden Eule auflöst(, obwohl das Huhu der Eule gern als Symbol von Angst und Beklemmung genommen wird).

Wie gesagt, ein wunderschönes Gedicht trotz meiner Anmerkungen.
Gern gelesen und damit beschäftigt.
Gruß Archimedes ...der seinen Kreisen sanftes Rauschen beibringt
Archimedes ist offline   Mit Zitat antworten