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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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![]() Mysterium
Allgegenwärtig bleibst du doch verborgen, wo liegt es, das Geheimnis im Konzept? Du bist mir stets ein Rätsel, als Adept stagniere ich und trete auf der Stelle. Auch mein Versuch, mir Klarheit zu besorgen, misslingt, da niemand wirklich etwas weiß; bislang irrt jedes Denken nur im Kreis und findet sie zu hoch, die letzte Schwelle. Mit meinen Fragen bin ich nicht alleine, es wächst das Wissen, wie du funktionierst, wodurch wir dich gleichwohl nicht besser kennen. Wir suchen im Atom, im Elfenhaine, bis du erneut Gewissheit annullierst. Wer bist du, Funke, den wir Leben nennen?
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Geändert von Stimme der Zeit (12.11.2011 um 20:55 Uhr) Grund: Ein Wort geändert. |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Stimme der Zeit,
mit dem Mysterium ist dir ein ausgezeichnetes Sonett gelungen, welches meiner Meinung nach diese Form wirklich erfüllt, und nicht nur ein in diesem Reimschema geschriebenes Gedicht ist, wie man es oft sieht. Der Gedanke der ersten Strophe wird 'von der Stelle aus' in der zweiten Strophe 'im Kreis' ausgeweitet. Die dritte Strophe weitet den Standpunkt vom ich zum wir, was ganz wichtig und passend ist, weil beim Sonett an dieser Stelle etwas Derartiges geschehen muss, und das Paradox Wissen-ohne-zu Kennen wird in der vierten Strophe verstärkt und mündet ist die Schlussfrage. Die einzige Zeile, die mir nicht optimal gelungen scheint ist die vorletzte. Eigentlich wird ja nicht die Empirik annulliert, sondern unsere Konzepte und Ideen werden durch Empirik annulliert. Außerdem ist die Empirik nach den Elfenhainen etwas zu eng. Nach den Atomen könnte sie angehen. Aber auch im Raum unserer Einbildungskraft und Phantasie ist das Mysterium natürlich nicht zu fassen. Etwas Besseres oder gar eine Lösung habe ich auch nicht. Vielleicht sollte man vorsichtshalber beim 'wir' bleiben, und das 'du' gar nicht aktiv werden lassen? Vielleicht sollte man aber alles so lassen, wie es ist, bevor man das wunderschöne Gedicht vielleicht noch verschlimmbessert. Liebe Grüße Thomas |
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#3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Thomas,
Zitat:
Aber das Wort muss nicht sein. Was hältst du von "Gewissheit"? Ich ändere das entsprechend, denn ich wollte es absichtlich "überspitzen", aber so wichtig ist das nicht, so lange die "Grundaussage" erhalten bleibt. An einem Wort (zu viel gedacht) soll es nicht "hängen". Jedenfalls möchte ich mich herzlich für deine Anerkennung bedanken, denn "wunderschön" hat noch niemand eines meiner Gedichte genannt. Daher gebe ich frei und offen zu: Jetzt bin ich nicht nur extrem verlegen, sondern auch glücklich. ![]() ![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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#4 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Liebe Stimme,
heute ist so ein Tag: Erst war körperliche Schwerstarbeit ![]() Über das Sein haben Menschen, seit sie denken, viel gesagt, viel gemacht und viel geschrieben. Bis heute und ganz bestimmt noch bis übermorgen, bleibt diese Frage ohne Antwort. Das geht auch aus deinem schönen und guten Sonett hervor: Es endet mit einer Frage. ![]() Wir lesen, studieren, diskutieren und glauben manchmal, es erfasst zu haben - aber nur für kurze Zeit. Denn schon das nächste Hinterfragen wirft alles über'n Haufen. So geht es mir jedenfalls. (Ganz bestimmt nicht nur durch den Wissensstand geschehen, eher durch mein Ver- oder Unverständnis zum Wissen selbst. ![]() Zitat:
Gleichzeitig will ich mir die "Bequemlichkeit" des Abwartens nicht leisten. Selbst um den Preis, dass es doch kein Mysterium ist, sondern schlicht eine Folge aus Entwicklung und NICHTS. Das aber würde mir direkt weh tun. Dafür waren alle anderen Gedanken zu phantastisch. Ich gehe wieder ganz zu mir - darin habe ich eine Antwort, die ich noch nicht in Worte fassen kann. ![]() Fragen macht aber Spaß - wie z.B. deine schöne sonettige. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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ich versteh nicht so viel von sonetten - aber das gedicht gefällt mir!
"gewissheit" sagt mir auch mehr zu als "empirik". tja, wer bist du, leben? hoffentlich kommen wir ihm nie auf die spur! wir würden wahrscheinlich nur ( irreversiblen) blödsinn damit anstellen. gerne gelesen, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#6 | ||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, liebe Dana,
Zitat:
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![]() ![]() ![]() Zitat:
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![]() ![]() Und: Wir müssen auch nicht immer alles in Worte fassen können, manchmal genügt auch das Fühlen. Zitat:
![]() Mein Sonett lässt die Frage unbeantwortet - weil es gar nicht notwendig ist, immer eine Antwort zu haben. Liebe Grüße Stimme ![]() -------------------------------------------------------------- Hallo, larin, Zitat:
![]() Zitat:
![]() Zitat:
![]() Danke fürs "Gerne gelesen". ![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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#7 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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![]() Liebe Stimme,
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. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (14.11.2011 um 18:22 Uhr) Grund: Gruß vergessen ;) |
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#8 | |||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
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Beiträge: 1.836
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Liebe Chavi,
Zitat:
![]() Außerdem geht tatsächlich nichts "verloren", alles "wandelt" sich nur. Irgendwann, vor vielen Millionen Jahren, standen Bäume auf unserer Welt, die mit Hilfe von Sonnenenergie lebten. Sie "speicherten" also diese Energie in umgewandelter Form. Diese Bäume starben irgendwann, und im Laufe der Zeit, unter hohem Druck wurde aus Holz zunächst Braun- und dann Steinkohle. Wenn heute Steinkohle verbrannt wird, entsteht Wärmeenergie. Materie wird gerne als "gefrorene" Energie bezeichnet, das ist nicht so absurd, wie es sich im ersten Moment anhören mag. Energie wird nicht "verbraucht" und wird auch nicht zu "Nichts", alles befindet sich in einem steten Kreislauf der Veränderung. Wir auch. Das, was wir unser "Ich" nennen, ist nur die "Oberfläche" unseres Selbst, ein kleiner Teil des "Ganzen". Was wir fürchten, ist der Verlust von etwas, das gar nicht so wichtig ist. Außerdem: Wenn nichts verloren gehen kann - ? ![]() Zitat:
![]() Zitat:
![]() Aber jetzt, nachdem schon einige Kommentare da waren: Ich sprach absichtlich von einem "Funken", das sollte auf eine zweite "Lesart" hinweisen. Als sich die "Bausteine des Lebens" (organische Moleküle) bildeten - was ist der "Funke", der daraus etwas "Lebendiges" machte? Dass es geschah, ist klar. Was machte aus Molekülketten ein Lebewesen? ![]() Selbst die Theorien des "Wie" sind umstritten und nichts ist wirklich bewiesen, es gibt mehrere davon. Aber was der "Lebensfunke" denn ist, das weiß niemand. Danke für dein Interesse! ![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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