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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 12.06.2009, 07:40   #1
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Ist das Gewitter vorbei?

Schwarze Schatten dunkeln Wiesengrün zu Flecken,
Eilen windgepeitscht den fernen Wäldern zu.
Strahlen spielen hinter Wolkengrau Verstecken,
Unentschlossen bleibt der Fuß im Wanderschuh.

Das Gewitter, will es wieder sich erheben?
Bäumt der Sturm zu neuerlicher Wut sich auf?
Kann man seinen Hut zum Abschiedsgruße heben
Oder folgt des Wolkenrennens nächster Lauf?

Nun, ich warte ab und freue mich der Spiele,
Zeitvertreib durch wilden Wetterhexenzank.
Später komm ich auch zu meinem Wanderziele.
Statt zu hadern sag ich frohen Herzens Dank.
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
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Alt 12.06.2009, 10:31   #2
R.Haselberger
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Beiträge: n/a
Standard

Hallo Ibrahim,
fest steht, dass der, wo wandern möchte, noch zu hause ist.

Nicht übel, überzeugt mich aber an manchen Stellen noch nicht so ganz.

Zitat:
Zitat von Ibrahim Beitrag anzeigen
Schwarze Schatten dunkeln Wiesengrün zu Flecken,
Eilen windgepeitscht den fernen Wäldern zu.
Strahlen spielen hinter Wolkengrau Verstecken,
Unentschlossen bleibt der Fuß im Wanderschuh.

Könnte man auch so verstehen, dass der Fuß überlegt!?
Was hälst du von:
Hoffnung lässt geschnürt am Fuß den Wanderschuh
Trocken ruht am frischem Fuß der Wanderschuh
Füße frisch, bleibt noch geschnürt der Wanderschuh

Das Gewitter, will es wieder sich erheben?
Die Zeile ist zwar metrisch richtig, aber beinhaltet doch einen Komma-Stop!

Vielleicht:
Mag Gewitter meckernd sich noch mal erheben?

Bäumt der Sturm zu neuerlicher Wut sich auf?
Kann man seinen Hut zum Abschiedsgruße heben
Oder folgt des Wolkenrennens nächster Lauf?

Soll man...
denn dass man ihn heben kann, steht außer Frage, es sei denn beide Arme und Füße sind in Gips, Ibrahim.

Nun, ich warte ab und freue mich der Spiele,
Zeitvertreib durch wilden Wetterhexenzank.
Später komm ich auch zu meinem Wanderziele.
Statt zu hadern sag ich frohen Herzens Dank.

Gern gelesen
Gruß R.H.
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Alt 12.06.2009, 10:52   #3
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
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Hallo Ibrahim, durch alle drei Strophen fließen mir sinnvolle Gedanken. Der Aufbau wirkt schlicht und doch kann man die erlösende Dämmerung erahnen. Mir gefällt insbesondere Strophe 3. Sie hat so etwas von "lehn' dich einfach zurück" und verlangt im Innern des LyD ganze Geduld, die in einer ganz besonderen Situation eine der schwersten Prüfungen sein könnte. Diese Verse hier stehen ganz im Mittelpunkt:

Statt zu hadern sag ich frohen Herzens Dank.

und wirken fast versöhnend. Sehr gern gelesen.

alles liebe, Helene
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Alt 12.06.2009, 11:34   #4
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Lieber Ibrahim,

mir gefallen ganz besonders die langen Verse, die Dir ganz hervorragend gelungen sind, die sehr gut zum etwas verhaltenen Kreuzreim passen. Schön auch die betonten Auftakte und die wechselnden Kadenzen.

Mich stört der unentschlossene Fuß im Wanderschuh überhaupt nicht, schließlich weiß jeder Leser, was damit gemeint ist. Ich nenne das dichterische Freiheit!

Sehr stimmungsvoll, bild- und wortgewaltig. Die letzte Zeile setzt dem Werk noch ein Sahnehäubchen auf!

Sehr gerne gelesen!
Herzliche Grüße,
Medusa.
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Alt 13.06.2009, 08:38   #5
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
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Standard Hallo

@ R.H.
Ich danke dir für die Vorschläge. Dieses Mal muss ich meine Intentionen verteidigen.

Ja, ich will, dass der Fuß überlegt.
Der Kommastopp stört meiner Ansicht nicht.
Kann - kann durchaus für soll oder darf verwendet werden. Man sagt ja auch.
Kann ich jetzt gehen, ist ja auch nicht auf das Können beschränkt.

Ich schätze deine Vorschläge, heute setze ICH mich durch.

@Helene
Danke für dein Einfühlen und den Kommentar.
@Medusa
Auch herzlichen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Ich weiß, dass du für Stimmungsbilder viel übrig hast, wie halt ich auch.
LG Ingo
__________________
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Alt 14.06.2009, 19:53   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber Ibrahim,
Gewitter sind immer schön, ob im Kommen oder direkt da.
Du hast das Ankommen (soll ich, soll ich nicht) mit prächtigen Bildern verdichtet. Mir imponieren die dunklen Flecken auf dem Wiesengrün ganz besonders und vom unentschlossenen Fuß im Wanderschuh ganz zu schweigen.
Du beobachtest mit lyrischem Blick und machst alles zum wunderbaren Gedicht, die mich immer wieder hoch erfreuen.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 14.06.2009, 21:28   #7
ginTon
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hallo lieber ibrahim,,

da eben gerade hier nen gewitter kräftig in gange war, nutze ich dies gleich, um auf dieses werk zu antworten...ich denke das versmaß ist sehr gut gewählt,

du hast hier sehr schön das im hier seiende Gewitter unter die Lupe genommen und denke dies korrekt beschrieben zu haben...
ich persönlich mag auch die Ruhe vor einem Gewitter, noch bevor sich die Stürme dann erheben und finde Gewitter an sich gigantisch..ein Naturspektakel...insofern gerne gelesen...

jetzt ist jenes von eben weitergezogen, selbst mein tv war kurzzeitig aus oder besser die sender...

liebe grüße basse
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© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 17.06.2009, 07:36   #8
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Hallo Dana und basse!

Ich freue mich, dass ihr die Stimmung so wie ich empfinden konntet. Danke. LG Ingo
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Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
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