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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 10.01.2014, 20:56   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard Passiert ist passiert

Passiert ist passiert


Er lud sie ein auf einen Tanz
zur Melodie aus Lustfrequenzen
in körperlicher Allianz,
enthemmt von allen Konsequenzen.
Doch leider machte seine Kraft
beim ersten Einsatz schon Sperenzchen,
es schaffte seine Leidenschaft
nicht mal das kleinste Liebestänzchen.
Und das passiert wohl immer dann,
wenn man es nicht gebrauchen kann.

Er wachte auf und war allein
und während noch der Morgen reifte,
da spürte er zur Seelenpein,
dass sich nicht nur sein Blick versteifte.
Es stand der kleine Kavalier
bereit für neue Lustromanzen,
als sei sein einziges Pläsier
auf dieser Welt herum zu tanzen.
Doch das passiert nicht immer dann,
wenn man es auch gebrauchen kann.


Falderwald
. .. .
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (12.01.2014 um 18:29 Uhr) Grund: auf Erichs Vorschlag
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Alt 10.01.2014, 21:33   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Faldi!

Verträumte kleine Viagrawerbung, du Schelm!

Sehr gelungen, nur in der vorletzten Zeile würde ich - der Realität zuliebe, in der das doch öfter hinhaut als eben nicht - schreiben:
"Doch das passiert nicht immer dann,"

Sehr gern gelesen und bekichert, zumal mir derlei (natürlich!) noch nie passiert ist. Nein, ehrlich - nie! ... Okay, EINmal! ... Okay, ZWEImal - das eine Mal war ich zu besoffen in einem Bordell, das andere Mal am Ende einer Beziehung. In beiden Fällen waren die Beteiligten verständnisvoll: Die Prostituierte bekam ihre Kohle so oder so, also redeten wir eben, sie über ihre kleine Tochter, die sie allein ernähren musste, ich über irgendetwas, woran ich mich gnädigerweise nicht mehr erinnern kann...
Die Ex in spe hatte anscheinend schon ebenso genug von mir wie ich von ihr, also trennten wir uns an diesem Abend ohne Tränen. Kein Stoff für Romantiker, aber so läuft es doch meistens, wenn wir ehrlich sind...

Da siehst du, wozu du mich bringst: Ich erzähle dir viel zu viel!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 12.01.2014, 18:33   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
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Servus Erich,

vorab, ich habe den Vorschlag gerne übernommen, ich war mir da selbst nicht sicher.

Lass dich von deinen Erzählungen nur nicht abhalten.
So werden deine Erfahrungen der Nachwelt auch erhalten bleiben, denn deine Beiträge sind sicherlich eine unerschöppfliche Quelle für deine Biografie, wenn die Welt erst einmal deinen Wert als Dichter erkannt hat.

Und solch kleine Begebenheiten machen sich sicherlich ganz gut.
Macht das Ganze nicht so "dröge"...


Vielen Dank für die Rückmeldung...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 14.01.2014, 07:09   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
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Lieber Falderwald,

das erinnert mich an Goethes "Das Tagebuch", (siehe: http://meister.igl.uni-freiburg.de/g.../goe_jw03.html) wo er das Thema auf die ihm eigene "moralische" Weise behandelt hat.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 14.01.2014, 17:54   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Thomas,

ja, ich danke für diesen Link, denn dieses Gedicht, eher eine kleine Ballade, kannte ich noch gar nicht und wir haben uns köstlich dabei amüsiert.
Zuerst ich allein und dann habe ich es vorgetragen.
Wir haben herzhaft über den "alten Schlingel" gelacht.

Und irgendwie gebe ich dir auch recht, bezüglich deiner Eingebung.

Das, was der alte Meister hier in 24 Stanzen besungen hat, habe ich mal eben auf 20 Zeilen verkürzt (ich wollte die Forumsdichter nicht überfordern).

Und bei beiden Texten kann man sagen: Das ist irgendwie dumm gelaufen.


Vielen Dank für Link und Kommentar...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 14.01.2014, 20:46   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Faldi,

die Frau hat angeblich zwei Gesichter und der Mann besteht demnach wohl aus zwei Meistern.
Wenn jene Vier Tagebücher in Gedichtform schreiben, dann entstehen für beide neue Welten.

Die Frau erträumt sich einen Ritter
mit wahrem Edelmut und Schwert, ()
und ist er da, dann wird es bitter,
weil sie nicht weiß, wer sie begehrt.

Nein, ich will es nicht "veremanzipieren", dafür ist zu lustig und gar lehrreich.
Es passiert eben!

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 20.01.2014, 20:40   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

wolltest du mir damit sagen, das Schwert des Ritters besäße ein gewisses Eigenleben?

So ähnlich wie Excalibur aus der Artus-Sage?

"Passiert ist passiert", sprach der Mann und umkreiste
gedanklich das Ding des moralischen Wertes,
besah es bei Licht und bekannte im Geiste:
"Der Dolch war zu klein für die Scheide des Schwertes."

Oder so ähnlich, nicht wahr?


Vielen Dank für deine Gedanken zu zwei Gesichtern und zwei Meistern. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 06.06.2014, 05:08   #8
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Falderwald,

ab einem gewissen Alter weiß man, wann man nicht mehr auf einen Ball gehen sollte, weil es mit dem Tanzen nicht mehr so richtig funktioniert. Und immer nur zuschauen mag man ja auch nicht. So kann man sich manche Enttäuschung ersparen, an die man im Vorfeld vielleicht überhaupt nicht gedacht hat, wenn die Tanzlust mal wieder Überhand nimmt.
Leider warte ich auch jeden Morgen verzweifelt auf die Möglichkeit eines neuen Tänzchens, denn das Tanzbein will sich schon lange nicht mehr schwingen lassen. So lese ich mich eben beschwingt durch deine Zeilen und amüsiere mich über diesen verpassten Tanzspaß am frühen Morgen. Das ist ja immerhin auch was.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
Narvik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2014, 12:13   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
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Moin Narvik,

das sehe ich ein, leider ist es so, dass auch ein "Nochtänzer" wohl nicht immer ganz so seine Form einschätzen kann. Und so kommt es dann auch schon mal zu einem solch ungeplanten Fiasko.

Wie gesagt, ärgerlich ist es dann schon, wenn du am nächsten Morgen feststellen musst, dass sich das Tanzbein durchaus noch schwingen lässt, aber im entscheidenden Moment eben versagt hat.
Und wenn die Tanzpartnerin weg ist, dann ist auch die Chance auf ein nettes Tänzchen dahin.

Dumm gelaufen halt...


Vielen Dank für deine nüchterne Betrachtung dieses Problems und das gleichzeitige Amüsement, was dir mein Text verschaffen konnte...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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