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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 30.12.2016, 10:55   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Wintermorgenspaziergang

Ein Morgen glitzert in den Eiskristallen,
der Himmel streckt sich nach des Tages Tiefe,
und lange Schatten, die aus Wäldern fallen,
als ob die Nacht in ihren Zweigen schliefe,

versickern bald im Schnee der sanften Hänge.
Ein Stillesein bemächtigt sich der Sinne,
als störten alle Laute hier und Klänge,
und nur die Seele sänge dir: Beginne!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 30.12.2016, 11:08   #2
Kokochanel
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Standard

das ist sehr poetisch, Erich und erinnert mich emotional an die vielen, stundenlangen Spaziergänge, die ich als junge Frau mit meinem Hund durch die tiefen Tannenwälder machte. Eine wunderbare, besondere Stille, nur wir beide und die Natur - kein Mensch sonst. Kein Laut. Schöne, Kraft spendende Eindrücke, die man mit ins Leben nimmt und nie vergisst.
LG von Monika
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Alt 30.12.2016, 14:25   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Koko!

Auch mir erging es so (bloß ohne Hund), und der heutige hiesige Tag - wolkenlos blauer Himmel, alles schneeweiß bezuckert - erinnerte mich daran.

Danke für deine - ähnlichen - Gedanken!

LG, eKy
__________________
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 30.12.2016, 16:01   #4
Angelika
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.11.2016
Ort: Berlin-Lichtenberg
Beiträge: 180
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Oh ja, Erich, solche Spaziergänge kenne ich auch, leider nur im Park. Wobei es natürlich hier bei uns in der Stadt nicht ganz so leise vonstatten geht, man hört immer das Stadtleben im Hintergrund mit. Aber man kriegt die Idee davon, wie es wäre, wenn. Denn nicht nur an Tannen mangelt es hier, sondern vor allem am Schnee. Aber in dem Maße, wie sich die Natur in sich selbst zurückgezogen hat, beginnt der spazierende Mensch in seinem Gefühlsleben zu kramen und kommt zu interessanten Auf- und Rückschlüssen. Es hat sich schon was für sich, auch in dieser Jahreszeit mal die Nase ins Draußen zu stecken und nicht wie ein Murmeltier die kalte Jahreszeit in der Wohnhöhle zu hocken. Dein Gedicht drückt das alles sehr gewählt aus, und diesmal gefällt mir das ein wenig Sterile sogar sehr. Hier passt es.

Angelika
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Alt 30.12.2016, 17:05   #5
Erich Kykal
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Beiträge: 8.570
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Hi Angelika!

Es berührt mich ein wenig seltsam, dass du meinen lyrischen Stil als "ein wenig steril" empfindest, denn ich empfinde das anders.
Aber gut, jeder wie er mag, und Sprache lässt sich vielseitig interpretieren. Soll sein.

LG, eKy
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Alt 30.12.2016, 18:23   #6
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Erich :)

Ein sehr schönes Naturgedicht für die Seele, das ist Poesie

Leider geht es hier nicht winterlich zu. Aber heute war die Sonne da, und ein kurzer Spaziergang mit dem Hund pustet alle grübeleien und Schatten in den Wind. Hier merkt man, dass der Dichter den Wald liebt und seine Naturverbundenheit

Sehr gerne gelesen und mitgewandert.

Liebe Grüße sy

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Alt 30.12.2016, 18:55   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi Sy!

So richtig Winter, sprich Postkartenidylle uns so, gibt es hier auch nicht, aber die ein bis zwei Zentimeter Schnee reichen zusammen mit dem nächtlichen Reif aus, um alles in Weiß zu hüllen, zumindest noch morgens.

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
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Alt 12.01.2017, 20:05   #8
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
ich weiß gar nicht, was hier "purer" ist - Poesie oder Natur.
Es gibt aber eine Antwort: Erich Kykal hat beide verschmolzen.

Jeder Vers ein Hochgenuss. Dafür muss man kein Lyrikfreund sein. Die Verse rufen Erinnerungen an Winterspaziergänge aus, bei mir ganz besonders jene aus Kindertagen. Den Zauber kann ich noch heute erspüren.
Ich "stampfte" durch knirschenden Schnee und blieb stehen, um die Stille zu hören. Dein Gedicht spricht vom Wintermorgenspaziergang. Bei mir tauchten späte Anbendgänge auf. Mein stilles altes Dorf mit spärlichen Lichtern aus den Häusern, Sterne und Mond am Himmel.
Für dieses Gedicht will ich Dir danken.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 12.01.2017, 21:10   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Dana!

Vielen Dank für deine schöne Eloge!

Mittlerweile passt das Bild vor meinem Fenster auch zum obigen Werk, den seit letzter Woche liegen hier um die 20cm Schnee.
Allerdings liege ich seit Weihnachten mit einer Grippe darnieder (eigentlich langwieriger grippaler Infekt). Besonders der Husten erweist sich als zäh und langlebig!
Deshalb schreibe ich auch wenig zur Zeit - wenn man sich mies fühlt und nicht aus dem Haus kommt, ist man eher wenig inspiriert ...

LG, eKy
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