Hi Sy!
Schön geschrieben, aber ist da nicht ein inhaltlicher logischer Widerspruch in S1?
Du schreibst von einer leergeräumten Wohnung, behauptest aber in Z4, der angesprochene Dahingegangene hätte "unterm Himmelszelt" gelebt.
Am Ende von S1Z4 übrigens kein Komma, dafür eins am Ende von S1Z3.
Die Aussage dieser Zeile erschließt sich mir übrigens auch nicht: Warum sollte es wichtig sein, dass die Räume (der Wohnung und bunten Welt aus Z1 und 2?) nicht geträumt waren? Wenn die Wohnung leergeräumt werden konnte, war sie sicher real, oder?
Oder ist sogar der Begriff dieser Wohnung schon symbolisch gemeint, ähnlich wie "das Haus seines Lebens"? Falls ja, sollte dies aber irgendwie erklärt oder zumindest angedeutet werden, denn sonst geht der Leser von einer realen Wohnung aus.
Möglich wäre, den Terminus "Wohnung" durch ein allgemeineres Wort zu ersetzen, das eher symbolisch deutbar ist:
Dein Leben ist nun leergeräumt,
es blieb von deiner bunten Welt
an Räumen nichts, was hingeträumt
dich wärmte unterm Himmelszelt.
Du gingst in einer Mondennacht,
die wie geschaffen war dafür,
bist morgens nicht mehr aufgewacht -
alleine durch die letzte Tür.
Ich habe mir zudem erlaubt, Alternativen für einige andere Stellen anzubieten, die den Inhalt zugänglicher machen oder die Sprachmelodie flüssiger gestalten, zumindest nach meinem Dafürhalten; zB. den Satzbau in S1 oder die etwas für den Reim bemüht wirkende "Kür" in S2Z2.
Ich hoffe, ich bin nicht zu weit gegangen!
Sehr gern gelesen!
LG, eKy