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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 17.06.2014, 15:05   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Traumsonett

Hi! Ich melde mich aus dem Urlaub zurück, in dem ich immer wieder denselben Traum hatte:

Ich träume immer wieder diesen Traum:
Dass sich die Großverlage um mich reißen,
mich neuen Goethe oder Shakespeare heißen,
darunter nämlich mache ich es kaum.

Zwar meinen Freunde: Halte dich im Zaum,
das sind Gestalten, die im Lichte gleißen,
dich gnadenlos aus deinen Träumen reißen,
schreib doch Romane wie einst Vicki Baum.

Was soll denn so ein hinkender Vergleich!
Ich will ja nicht als unbescheiden gelten.
Von Vicki Baum, da trennen mich schon Welten!

Denn meine Dichtkunst wird sich noch erweisen,
wenn mich die Herren von Nobel bepreisen,
dann geh ich ein ins große Dichterreich!

Geändert von Friedhelm Götz (12.10.2015 um 10:24 Uhr)
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Alt 17.06.2014, 17:03   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Fridolin,

dann strenge dich mal an, mancher Traum wird ja zur Wirklichkeit! Goethe und Shakespeare sind schon ein Weilche her, es wird Zeit für einen neuen Star am Musenhimmel!

Liebe Grüße
Thomas

P.N.: Ich möchte nicht schon vorsorglich als Autogrammjäger melden, ich sammele Nobelpreisträger.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 17.06.2014, 18:03   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
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Hi Fridolin,

schön, dass du offensichtlich gesund und munter wieder da bist.

Und du hast uns sogar einen schönen Traum mitgebracht.
Einen Traum, den wahrscheinlich alle Dichter irgendwann einmal insgeheim gehegt haben und noch hegen werden.

Leider ist es nicht so leicht, nominiert zu werden, da muss man schon die Aufmerksamkeit von Nobelpreisträgern, Literatur- und Linguistikprofessoren, Mitgliedern der Schwedischen Akademie und ähnlicher Institutionen oder Präsidenten repräsentativer Schriftstellervereinigungen erregen.

Wir könnten uns allerdings auch zusammen tun und etwas Besonderes schaffen, vielleicht merkt es ja einer.
Du machst die schönen und humorvollen Texte, ich die bitterbösen und sarkastisch-zynischen, die jeweils weisen schreiben wir dann beide.

Nein, tolles Sonett, was du uns da mitgebracht hast, ohne Fehl und Tadel, der Inhalt spricht für sich und steht wie eine Eins.
Das hat mir gut gefallen.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 21.06.2014, 07:46   #4
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Fridolin,

ich hatte dich schon vermisst und dann kehrst du mit diesem traumhaften Sonett wieder zurück.
Wenn du so weiter machst, dann könntest du es zumindest ins Guinness-Buch der Rekorde schaffen, denn dir fließen ja momentan die Sonette im Fünf-Minuten-Takt aus der Feder. Und was für welche!

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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Alt 21.06.2014, 11:03   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Fridolin!

Wie trefflich geschrieben! Chapeau!

So mancher von uns - wenn nicht gar ein jeder - hat sich wohl schon bei solchen Träumen ertappt... - und wenn man schon träumt, warum dann nicht gleich so richtig, mit Literaturnobelpreis und lyrischer Lichtgestalt und allem damit einhergehenden Pipapo...!?
Die Lyrik ist zur Zeit ein Stiefkind der Literatur, und wenn uns keiner wahrnimmt oder lobt (außer wir uns untereinander, aber irgendwie zählt das nicht so recht, oder?), dann müssen wir das zwecks Aufrechterhaltung des für die Kunst nachgerade so nötigen Selbstwertgefühls eben selbst in die Hand nehmen!
Dass manche von uns dabei der Hybris verfallen, tatsächlich ein lyrisches Genie zu sein...nun, das muss wohl billigend in Kauf genommen werden, zumindest solange man nicht selbst in Gefahr ist, zu dieser illustren Runde zu gehören!
Wie dem auch sei, dein Text nimmt dies trefflich charakterisierend gekonnt auf die Schippe...es sei denn natürlich, du hättest es "ernst" gemeint...!

Scherz beiseite - sehr gern gelesen und augenzwinkernd das eigene Ego grüßend geschmunzelt!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 21.06.2014, 11:03   #6
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Hi allerseits,

den Kommis entnehme ich, dass ich allmählich besser mit der Sonettform zurecht komme, obwohl diese Gedichtform durchaus nicht meine Domäne ist und wahrscheinlich auch nie sein wird. Immerhin habe ich es inzwischen geschafft, dass die beiden Schlusszeilen sich nicht mehr reimen, (ausgenommen bei Sonetten nach Shakespeare). Allerdings stelle ich nach Lektüre von mehreren hundert Sonetten bekannter Autoren fest, dass die Reimstruktur in den Terzetten durchaus nicht so streng gehandhabt wird.

So z.B. auch bei Walther in seinem Buch "Die dunkle seite der nacht", z.B. in dem Gedicht mit dem Titel "Wenn der schwache mond", auch hier eingestellt

http://www.gedichte-eiland.de/showth...=schwache+mond

Die beiden Schlusszeilen reimen:

Im frühen Grau des Dämmerns blaue Lichter:
Sie werfen Tod und Grauen auf Gesichter.

Bei der Gelegenheit ein Hinweis: Im Buch enthält diese Passage einen unbemerkt gebliebenen Schreibfehler: im frühen gau…..

LG Fridolin

Geändert von Friedhelm Götz (21.06.2014 um 13:08 Uhr)
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Alt 21.06.2014, 11:32   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Fridoloin!

Ich persönlich habe nie so recht verstanden,was daran so "unlyrisch" sein soll, wenn die letzten beiden Zeilen sich reimen. Unter Umständen kann dies die Conclusio sogar positiv bekräftigen und hervorheben!
Daher beachte ich selbst diese m.E. überkommene Regel nicht. Ich suche zwar nicht betont nach sich riemenden Endzeilen, doch wenn sie mal passieren, habe ich auch nichts dagegen!
Sollen die Regelpharisäer doch in ihren Tempeln der Hemdsärmeligkeit versteinern - Dichtkunst ist ein ewig sich wandelnder kreativer Prozess, und manch allzu rigide oder aus subjektiven Erwägungen zeitnahen Geschmacks getroffene Einschränkungen müssen eben einem anderen Verständnis weichen!

LG, eKy
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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