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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 03.09.2011, 21:27   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard An einen Baum

Fühlst du den Wind
in deinen Ästen
kühl
streichelt er meine Haut.

Hörst du den Gesang der Vögel
in deinen Zweigen
wenn ich ihnen lausche
möchte ich nur schweigen.

Siehst du das Sonnenlicht
das durch deine Blätter fällt
in ihrem Schatten
spüre ich die Wärme kaum
lasse den Blick
und die Gedanken schweifen
mich ergreifen
und versinke
in einen wachen Traum.

Unbeweglich
stark
stumm
stehst du dort
immer am selben Ort
doch mich
zieht es
schon wieder fort.
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2011, 21:57   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hallo wüstenvogel,

ich begrüße dich ganz herzlich auf dem Eiland und heiße dich willkommen.

Ja, so ein Baum ist schon eine Welt für sich.
Er bietet Lebensraum für viele andere Wesen und Platz für die Phantasie, wenn man sich auf ihn einlässt.
Es kann viel Freude machen, sich in ihm zu verlieren und gedanklich mit ihm zu kommunizieren, wie hier in diesem Gedicht.

Und ich könnte mir sogar vorstellen, daß er vieles von dem wahrnimmt, was hier beschrieben steht.
Der Wind lässt ihn kräftiger werden und die Sonnenstrahlen braucht er für seine Photosynthese.
Ob er das so bewusst wie wir Menschen wahrnimmt, wage ich allerdings zu bezweifeln, aber wir dürfen es gerne hinein denken, wenn wir sinnend und träumend unter seinem Blätterdach weilen.
Das ist die Freiheit unserer Gedanken, die wir in Anbetracht eines solch fantastischen Geschöpfes andächtig schweifen lassen können.
Die Natur ist ist einfach nur genial.

Der Baum ist ein Symbol für Kraft und steht fest verwurzelt in der Erde.
Im Gegensatz zum Menschen kann er seinen Platz nicht selbständig verlassen, so daß der Mensch nur kurz bei ihm verweilen kann.
Es zieht ihn weiter, wie beschrieben, weil er nicht an einen festen Standort gebunden ist.

Aber es spricht ja nichts gegen eine Wiederkehr.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2011, 21:08   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard An einen Baum

Hallo, Falderwald, vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Ich bin ein großer Freund von Bäumen, vor allem, wenn sie in Massen auftreten (als Wald). Es sind die größten und vielleicht stillsten Lebewesen auf diesem Planeten. Wir brauchen sie zum Atmen, sie brauchen uns nicht.
Liebe Grüße, wüstenvogel
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Alt 24.10.2011, 09:05   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo wüstenvogel,

hier finde ich einen Text von dir, den ich schon neulich kommentieren wollte.
Mir gefällt, wie deine Liebe zu Bäumen hier ein Denkmal erhält.
Ich mag Bäume auch sehr, nicht nur, wenn sie ein prächtiges Blätterkleid tragen, nein, selbst die nackten Äste lohnen sich,
zu betrachten, weil die Natur mit den Bäumen ein Wunder vollbracht hat.

Als wunderbar poetisch empfinde ich deine Hommage.
Manchmal geht es mir wie dir, wenn ich die seltenen Momente genieße, die mir die Zweisamkeit mit einem großen Baum
- oder auch mit dem Wald - verspricht.

Sehr gern gelesen!
Waldige Grüße!
Chavali


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2011, 17:10   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Hallo wüstenvogel,

auch ich liebe Bäume und Wälder und darum gefällt mir deine Betrachtung, dein Zwiegespräch.

Dein Gedicht gibt Gedanken preis, die bestimmt jeder Liebhaber zu seinem oder zu einem Baum gesandt hat.
Ich habe eine Eiche in der Feldmark (von klein auf ), die man auch aus der Ferne sehen kann, wenn man mit dem Auto vorbeifährt. Noch nie bin ich grußlos an ihr vorbei geganen, bzw. vorbei gefahren. Auch habe ich ihr viel erzählt.

Neulich habe ich mir Bäume an einem steilen Hang angeschaut. Es sind große, stattliche "Wesen", deren Wurzeln im Laufe der Zeit frei gespült worden sind.
Meine Phantasie ging mit mir durch. Ich erkannte Füße, kräftige Pranken, die zwar nicht zum Fortbewegen verhelfen, aber einen unsäglichen Halt vermitteln.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2011, 17:22   #6
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard An einen Baum

Vielen Dank, ihr Zwei, für eure Kommentare. Dieses Baum-Gedicht habe ich im Sommer auf einer Radtour geschrieben, als ich Ruhe und Kühle auf einer Bank unter einer riesigen Eiche am Waldrand gesucht habe.
Seitdem habe ich bei vielen anderen Radtouren immer was zum Schreiben mitgenommen - mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen. Das vielleicht als Anregung!
Übrigens, da fällt mir eine Spruch von Khalil Gibran ein:

"Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt."

Besser kann man es nicht ausdrücken!

LG

wüstenvogel
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