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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 10.05.2009, 13:18   #1
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard gelähmt

seit jahren schon
ist in dir was zerbrochen
hast mehr und mehr
dich in dich selbst verkrochen

verharrst gelähmt dort
tief in deinem innern
versuchst dich fest
an aller anfang zu erinnern

wann gingst du fort
um in dir zu begraben
was hoffnung war
die du nicht länger wolltest haben?

nie mehr enttäuschung!
nicht noch mal ertragen!
hast aufgehört zu leben
seit über tausend jahrn und tagen



.fee ´ 09
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (11.05.2009 um 08:59 Uhr) Grund: änderung in stophe 4, zeilen 2 bis 4, siehe Danas kommentar
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Alt 11.05.2009, 00:54   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe fee,
dieses Gedicht berührt mich stark, weil ich einen mir nahen Menschen kenne, der eine herbe Enttäuschung erlebt hat - und den ich in deinen Zeilen wieder finde.
Es sind sehr sensible und gefühlsmäßig sehr entschiedene Menschen.
Mit keinem "Lebensfrohsinn" kommt man an sie heran. Ich denke man muss ihnen ihre Zeit lassen, auch dann, wenn sie uns zu lang erscheint.

Die letzten Strophen fallen ein wenig im Lesefluß ab. Ich mische mich mal unverbindlich ein - du entscheidest.

Liebe Grüße
Dana


Zitat:
Zitat von fee Beitrag anzeigen
seit jahren schon
ist in dir was zerbrochen
hast mehr und mehr
dich in dich selbst verkrochen

verharrst gelähmt dort
tief in deinem innern
versuchst dich fest
an aller anfang zu erinnern

wann gingst du fort
um in dir zu begraben
was hoffnung war
die du nicht länger wolltest haben?

nie mehr enttäuschung!
nicht mehr zu ertragen!
hast du so aufgehört zu leben
vor – weißt nicht mehr wieviel – jahrn und tagen



.fee ´ 09

wann gingst du fort
um in dir zu begraben
was hoffnung war
für dich nicht mehr zu haben

nie mehr enttäuschung!
nicht noch mal ertragen!
hast aufgehört zu leben
seit jahrn und tausend tagen.:
confused:
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 11.05.2009, 09:06   #3
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

liebe dana,


danke für deine intensive auseinandersetzung mit meinen zeilen. ich habe die letzte strophe jetzt geändert. sie ist nun eine mischung aus deinem vorschlag und meiner angewohnheit, die letzte(n) verse immer - so als ausklang und letztes anschwellen fühlbar - ein wenig in die länge zu ziehen. daher hab ich in der letzten zeile noch mal eine kleine umstellung eingefügt, die mir wichtig war.

aber ich denke auch, so ist es flüssiger. danke.

als eine, die seit ein paar jahren mit burn-out kämpft und zur zeit grad wieder so ansatzweise die (altbekannte) panik in sich hochsteigen fühlt, dass diese zahnschmerzen und komplikationen nie wieder aufhören könnten, schreib ich also auch ein wenig aus eigenerfahrung (versuche, es nie wieder so weit kommen zu lassen..). aber der von dir geschilderte fall ist auch mir schon oft bei anderen menschen untergekommen. meine mutter beispielsweise hat das so praktiziert, seit ich denken kann.

auch ein bekannter, der an einer beziehung zerbrochen ist. ich vergleiche es manchmal mit einer art totstellreflex, damit es im moment nicht so weh tut. nur leider verselbstständigt sich der ab und zu und wird zum nicht mehr wahrgenommenen dauerfeeling und zur dauer-gelähmtheit.

mit dem zeit-lassen hast du völlig recht. jeder braucht seine eigene. manchmal auch ein wenig vorgelebten lebens-frohsinn.


lieber gruß,

fee
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