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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 03.07.2011, 13:37   #1
Stimme der Zeit
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Standard Irren ist menschlich

Irren ist menschlich


Wir Menschen irren leider ziemlich oft
im Glauben, jemanden zu kennen.
Doch irgendwann beginnt, meist unverhofft,
das Unverständnis uns zu trennen.

Ein Freund soll sein, wie wir ihn sehen,
verbieten ihm, zu sein, so wie er ist.
Verweigerung anstatt Verstehen
begleitet uns die ganze Lebensfrist.

Der Freiheit stutzen wir die Flügel,
aus Furcht, dass sie vielleicht entfliehen kann.
Doch sie verweigert Zucht und Zügel,
entkommt, und schreitet kriechend noch voran.

Gib Freundschaft frei, du hast nur diese Wahl,
sonst wirst du sie vertreiben.
Bedeutungslos der Differenzen Zahl:
Ein freier Freund wird bei dir bleiben!
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.

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Alt 03.07.2011, 15:13   #2
Chavali
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Standard

Hallo Stimme,

du hast dieses sensible Thema gut in Verse gepackt und verdichtet.

Freundschaft ist ein vielseitiges Thema.
Freundschaft, die echt ist, Freundschaft, die man nur glaubt zu haben, Freunde, die zu dir halten,
dich stärken und verstehen, und auch die sogenannten Frenemies .
Leider nur auf engl. in Wiki verfügbar.
Aber es gibt bei einer großen Suchmaschine auch viele andere Links.

Irren ist zwar menschlich, kann aber auch fatale Folgen haben.
Sensible Menschen können an so einem Irrtum zerbrechen.

Im Internet ist es sehr schwer, wahre Freunde zu erkennen - ich glaube fast, es gibt sie nicht.
Manchmal denkt man, dass man einen gefunden hat, was sich dann aber als Irrtum
(siehe die Zeilen deines Gedichtes) herausstellt.

Insofern stimme ich der Aussage des Textes in vollem Umfange zu - mit einer Einschränkung,
die die letzte Strophe betrifft:
Zitat:
Gib Freundschaft frei, du hast nur diese Wahl,
sonst wirst du sie vertreiben.
Das darf niemals leichtfertig geschehen, sonst möglicherweise...siehe oben.

Sehr schön dagegen die letzten Zeilen:
Zitat:
Bedeutungslos der Differenzen Zahl:
Ein freier Freund wird bei dir bleiben!
Doch DAS muss sich erst beweisen und auch dann kann man sich nicht ganz sicher sein.


Sehr gern gelesen!

LG Chavali




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© auf alle meine Texte
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Alt 03.07.2011, 16:52   #3
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Chavali,

zuerst einmal ein herzliches Dankeschön für:

Zitat:
Zitat von Chavali:
du hast dieses sensible Thema gut in Verse gepackt und verdichtet.

-------------------------
Zitat:
Zitat von Chavali:
Irren ist zwar menschlich, kann aber auch fatale Folgen haben.
Sensible Menschen können an so einem Irrtum zerbrechen.
Damit hast du leider absolut recht, deshalb bin ich meistens eher behutsam, auch beim Kommentieren. Vielleicht entstehen bei Internet-Freundschaften leichter Missverständnisse, da eben nur schriftlich miteinander in Kontakt getreten werden kann. Es gelingt mir nicht immer, meine Gedanken richtig zu vermitteln, das merke ich manchmal selbst, aber ich bemühe mich.

Zitat:
Im Internet ist es sehr schwer, wahre Freunde zu erkennen - ich glaube fast, es gibt sie nicht.
Manchmal denkt man, dass man einen gefunden hat, was sich dann aber als Irrtum
(siehe die Zeilen deines Gedichtes) herausstellt.
Tja, wem sagst du das ...

Ich bin die gleiche Person wie in "früheren" Foren, aber ein Mensch entwickelt sich nun mal weiter, auch, was das Schreiben von Gedichten betrifft. Neue Kenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten, neue Interessengebiete können gefunden werden. Dennoch, so denke ich, bleibt das "Grundlegende" erhalten. Wenn ich mich als Beispiel nehme: Heute beherrsche ich die Metrik wesentlich besser, aber mein "Stil" selbst hat sich nicht verändert. Auch wenn ich gelegentliche "Ausflüge" mache (wie z. B. in die Diskussionsfäden) ist meine Art zu schreiben (jemand nannte es mal "klar") unverändert geblieben. Das bin also nach wie vor ich - "kryptisches Schreiben" werde ich nie wirklich lernen, denn das wäre dann "nicht ich".

Auch außerhalb des Internets sind wir Menschen ständig am Lernen. Daher ist der Mensch von morgen mehr als der Mensch von heute - aber anzunehmen, er wäre dann jemand anders, das wäre falsch.

Leider geschieht es oft, dass Freundschaft sich doch als Egoismus herausstellt. So lange man nicht "besser" wird, sondern "brav am Platz bleibt", ist man ein Freund. Und so bald sich etwas ändert, oder, nun ja, ein "Benutzerfreund" z. B. als Moderator auftritt, ist die (angebliche) Freundschaft rasch passé ...

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Gib Freundschaft frei, du hast nur diese Wahl,
sonst wirst du sie vertreiben.
Zitat:
Zitat von Chavali:
Das darf niemals leichtfertig geschehen, sonst möglicherweise...siehe oben.
Liebe Chavali, das ist etwas, was ich weiter oben bereits erwähnte - "schriftliches Gedankenvermitteln". Eigentlich meine ich hiermit, dass es wichtig ist, der Freundschaft die Freiheit zu geben, um einen Freund auch dann zu akzeptieren, wenn sich an seinem "Auftritt" etwas verändern sollte. Das gilt natürlich ebenso für das "reale Leben" außerhalb des Internets.

Die sicherste Methode, einen Freund zu verlieren, ist nun mal die "Erwartungshaltung", dass er immer so ist und bleibt, wie er war - oder besser, wie man ihn haben möchte ...

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Bedeutungslos der Differenzen Zahl:
Ein freier Freund wird bei dir bleiben!
Zitat:
Zitat von Chavali:
Doch DAS muss sich erst beweisen und auch dann kann man sich nicht ganz sicher sein.
Du hast, wenn ich darauf eingehe, wie du das Vorhergehende verstanden hast, damit absolut recht.

Ich meinte damit: Lass den Freund "frei" sein, nur durch "Loslassen" bzw. das "So-sein-lassen-wie-er-ist" kann man einen Freund halten - nicht durch egoistisches "Festhalten", dem Beharren auf "Unveränderlichkeit" ...

Leider ist es nur zu häufig so, und ich erlebe es leider gerade hier im Internet immer wieder: Man ist nur ein Freund (oder eine Freundin!) so lange man so ist, wie der Andere einen haben will. Sobald man dem "Bild" nicht mehr entspricht - aus die Maus ...

Freundschaft kann nur durch Akzeptanz, Toleranz und gegenseitiges "Freilassen" bestehen. Sonst ist es keine.

Ich denke, es ist manchmal wichtig, Stellung zu beziehen, und darzulegen, wie man selbst die Dinge sieht.

Vielen Dank, dass du mein Gedicht gelesen hast, ich lasse mich gerne von dir kommentieren, denn ich schätze deine Gedanken meinerseits sehr.

Liebe Grüße

Stimme
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Alt 05.07.2011, 08:15   #4
Chavali
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Standard

Zitat:
Zitat von Stimme
ich lasse mich gerne von dir kommentieren, denn ich schätze deine Gedanken meinerseits sehr.
Nun, wenn das so ist, liebe Stimme,


dann noch einen Gedanken dazu.
Bleiben wir mal bei den sogenannten Freundschaften im Internet.
Sie sind so austauschbar. Kommt jemand, der einem besser gefällt - aus welchen Gründen auch immer - wird er zum Favoriten erklärt.
Das muss nicht immer wortwörtlich geschehen, aber man merkt es durch die Worte, die im Netz das Wichtigste sind,
da Mimik und Gestik und auch die Stimmlage fehlen.
Auch das kann leicht zu Fehleinschätzungen führen.

Anders bei "echten" Freundschaften, jene, die sich schon bewährt haben über Jahre hinweg,
Leute, die man persönlich kennt, wo die ganze Persönlichkeit einfließt,
wobei dabei aber auch Enttäuschungen nicht ausgeschlossen sind.

Man muss sich fragen, was ist eigentlich eine Freundschaft?
Gibt es dafür feste Begriffe oder Ansichten oder definiert sie sich bei jedem anders...?

Ein interessantes Thema, wie ich finde.
Zitat:
Zitat von Stimme
Leider geschieht es oft, dass Freundschaft sich doch als Egoismus herausstellt. So lange man nicht "besser" wird, sondern "brav am Platz bleibt", ist man ein Freund. [...]
Das ist wohl wahr. Man ist nur immer so lange ein "Freund", wie man (scheinbar) folgt und die gleiche Meinung vertritt.
Sobald man aber wagt, eine eigene Meinung zu haben und sie auch zu äußern, wird schnell nach anderen "Freunden" Ausschau gehalten.

Ich schrieb auch mal ein Gedicht über Freundschaft.
Irgendwo im Profil muss es zu finden sein, hier oder anderswo...


Lieben Gruß,
Chavali



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