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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 22.11.2011, 08:04   #1
Carlino
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 04.03.2009
Beiträge: 356
Standard Mit Hängen und Würgen

Hölzerne Lippen
Die Worte
Knarrend wie Dielen
Tränende Augen
Der Sorte
Zielen und Schielen

Hängen und Würgen
Vorsicht ich treff
Treff voll ins Schwarze
Aus dem Effeff
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Alt 22.11.2011, 15:20   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Lieber Carlino,

wenig Worte, die viel aussagen.
Zitat:
Hölzerne Lippen
Die Worte
Knarrend wie Dielen
Ich sehe darin Lügen und "falsch Zeugnis reden" .
Vielleicht auch Betrug an Gefühl.
Zitat:
Tränende Augen
Der Sorte
Zielen und Schielen
Üble Nachrede, die einem Rufmord gleicht - das kann für die Betroffenen eine Katastrophe sein.
Zitat:
Hängen und Würgen
Vorsicht ich treff
Treff voll ins Schwarze
Aus dem Effeff
Für manche ist es ein Leichtes, skrupellos Ruf und Leben zu zerstören...

Kann sein, dass ich vollkommen falsch liege mit meiner Deutung.
Vielleicht verfolgst du ja mit dem Text eine ganz andere Absicht.

Auf alle Fälle sehr interessant und aussagefähig.

Gerne nachgedacht hat mit lieben Grüßen,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 24.11.2011, 09:13   #3
Carlino
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 04.03.2009
Beiträge: 356
Standard

Liebe Chavali,

Du hast mit Deiner Interpretation voll ins Schwarze getroffen! Die hölzernen Lippen, an denen Millionen hängen, die knarrenden Worte aus selbstherrlich-routiniertem Munde, die krokodils-tränenden Auges die mediengerechte Verrisse gleichsam aus dem Effeff produzieren, waren hier mein Thema.

Danke sagt Carlino mit herzlichen Grüßen aus dem Westend

Geändert von Carlino (24.11.2011 um 09:46 Uhr)
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Alt 25.11.2011, 05:13   #4
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Guten Morgen, Carlino,

das ist ein hochinteressantes Werk, denn es setzt sich (mit ein paar von dir vorgenommenen Ergänzungen), aus Redewendungen, Sprichworten, metaphorischen Begriffen (in Abwandlungen) zusammen. Erst mal ein Kompliment für die Idee!

"Hölzern", das bedeutet ja soviel wie "steif, ungelenk, linkisch"
"Knarrend wie Dielen" kannte ich nicht, hast du das "selbst erfunden"?
"Tränende Augen" - ich kenne: "Da tränen mir die Augen"
"Zielen und Schielen" - ich kenne: "Wer ständig nach dem Himmel schielt, auf Erden oft daneben zielt."
"Hängen und Würgen" - "Mit Hängen und Würgen", das entstammt den Zeiten, als es bei Hinrichtungen noch keine Falltüre gab, die dem Deliquenten rasch das Genick brach. Aufhängen war zuvor eine besonders langwierige (und äußerst grausame!) Angelegenheit, das konnte Stunden dauern, bis der Hingerichtete es endlich "geschafft" hatte. (Ich finde den "Ursprung" dieses Wortes ausgesprochen grausig ... )
"Treff voll ins Schwarze" - ist klar. Auf Zielscheiben ist in der Mitte ein schwarzer Kreis.
"Aus dem Effeff" - da gibt es viele Vermutungen, woher das stammt, genau geklärt ist das nicht. Juristen, Kaufleute, abgeleitet von einem lateinischen Spruch ...

Ich habe mich, nachdem ich Chavis Deutung und deiner Zustimmung eigentlich nichts mehr "hinzufügen" kann, dann ein wenig um den "Aufbau" des Gedichts gekümmert. Bei "Effeff" habe ich gegoogelt, denn ich kannte den Begriff und seine Bedeutung, aber mich interessierte auch, woher er "stammt". Nicht, dass ich jetzt bedeutend schlauer wäre, bei ca. einem halben Dutzend möglicher "Ursprünge".

Auf jeden Fall habe ich dein Gedicht sehr gerne gelesen und unter diesem Aspekt auch ein wenig "anders" gesehen; denn: Wenn wir uns ständig Redewendungen, geflügelte Worte, Sprichworte und Ähnliches "ausdenken", dann wäre es unter Umständen gut, wir würden sie auch mal beherzigen!

Liebe Grüße

Stimme
__________________
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