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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 29.07.2013, 08:03   #1
Christel Vent
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Der blaue Planet

Der blaue Planet,
noch schwebt er durchs All
doch oh weh,
was hat man ihm angetan.

Sein Kleid ist zerrissen,
sein Herz tut weh,
am ganzen Körper kann
man seine Wunden sehn.

Sein Kopf voller Beulen,
wo einst schöner Wald,
seine Brust, einst Liebe,
heut voller Asphalt.

Seine Arme und Beine
hat man verbogen,
einst Flüsse,
die man aus seiner Bahn gezogen.

Sein Körper kann nicht mehr atmen,
er ist mit Rissen und Wunden bedeckt.
Der Mensch schlachtet ihn aus und hofft,
das er noch etwas in seinen Eingeweiden entdeckt.

Die Welt, sie lebt,
ist eine Schöpfung wie du und ich,
doch was machen wir?
Schlagen ihr täglich ins Gesicht.

Hören nicht ihr Warnen,
hören nicht ihr Klagen,
glauben noch immer,
sie könnte das alles ertragen.

Ein kranker Körper,
der einst wunderschön,
er kann nicht mehr für uns sorgen,
wann werden wir es endlich verstehn?

Lang kann er nicht mehr warten,
sonst ist er tot,
er schlägt zurück
in seiner Not.

Seine Haut ist voller Risse
und die muß er schließen,
das müssen die Menschen
durch Erdbeben büßen.

Seine Wunden brennen,
er muß sie kühlen,
wir können es an den
schweren Stürmen fühlen.

Sie tragen sein Fieber
in das Meer,
und das beschädigt
die Eisberge sehr.

Ihre Tränen erhöhen den Wasserstand,
Überschwemmungen ziehen durchs Land.
Alles Leben wird dezimiert,
bis sich die Erde hat regeneriert.

Sie ist Gottes Schöpfung,
braucht Liebe wie du und ich.
Ohne Liebe kein Leben,
warum verstehen wir Menschen es nicht?

- Christel Vent -

Geändert von Christel Vent (29.07.2013 um 11:42 Uhr) Grund: bessere Lesbarkeit (Tip von Chavali)
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Alt 29.07.2013, 11:27   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Christel Vent,

willkommen auf unserer Dichter-Insel

Du wirfst mit deinem Text eine gute Frage auf:
Zitat:
Ohne Liebe kein Leben, warum verstehen wir Menschen es nicht?
und schilderst in eindrucksvollen Worten das Dilemma unserer schönen Erde,
dem blauen Planeten.

Nun ist dieses Thema schon oft verdichtet worden, aber man sollte niemals müde werden,
darauf hinzuweisen.

Von daher gefallen mir deine Zeilen, obwohl sie - schon äußerlich von einem Gedicht doch recht entfernt sind.
Gewiss, du hast Reime benutzt, aber mir kommen die erwähnten Komponenten doch wie eine Aufzählung daher.
Zitat:
Der blaue Planet, noch schwebt er durchs All
doch oh weh, was hat man ihm angetan.
Sein Kleid ist zerrissen, sein Herz tut weh,
am ganzen Körper kann man seine Wunden sehn.
Sein Kopf voller Beulen, wo einst schöner Wald,
seine Brust, einst Liebe, heut voller Asphalt.
Seine Arme und Beine hat man verbogen,
einst Flüsse, die man aus seiner Bahn gezogen.
Es ist etwas mühsam, diesen Blocksatz zu lesen.
Vielleicht wäre weniger mehr und vor allem - bring doch die Zeilen ein wenig in Form, etwa so:

Der blaue Planet,
noch schwebt er durchs All
doch oh weh,
was hat man ihm angetan.

Sein Kleid ist zerrissen,
sein Herz tut weh,
am ganzen Körper kann
man seine Wunden sehn.

Sein Kopf voller Beulen,
wo einst schöner Wald,
seine Brust, einst Liebe,
heut voller Asphalt.

Seine Arme und Beine
hat man verbogen,
einst Flüsse, die man
aus seiner Bahn gezogen.



...usw.


Was meinst du?
Sagt dir nicht so zu?


Gern geschaut hat mit einem Gruß an dich
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 11:43   #3
Christel Vent
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Vielen Dank für deinen Tip, Chavali!

Christel
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Alt 10.12.2013, 11:34   #4
gerig1
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2013
Ort: Oberösterreich
Beiträge: 35
Standard

Zitat:
Zitat von Christel Vent Beitrag anzeigen
Sie ist Gottes Schöpfung,
braucht Liebe wie du und ich.
Ohne Liebe kein Leben,
warum verstehen wir Menschen es nicht?
- Christel Vent -
...finde diesen letzten Absatz sehr gut, vor allem auch vom Inhalt, dass "Liebe" dann doch die einzig wahre Macht im Leben darstellt, die den Kern aller Existenz und allen Lebens erst möglich macht - und allein Eigenliebe noch zu keiner nachhaltig, positiven Entwicklung führt, sondern vielmehr Liebe (oder wenn man so will würde in abgeschwächter Form auch Toleranz und Akzeptanz etwas helfen) zur Gesamtheit, zur Natur, zu aller Existenz eben.

hatte sehr ähnliche Intuitionen bei meinem ersten Dichtversuch, den ich hier reingestellt habe!
__________________
Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Lucius Annaeus Seneca

Geändert von gerig1 (10.12.2013 um 11:36 Uhr)
gerig1 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2014, 08:47   #5
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Christel Vent,

auch wenn du hier kaum antwortest, möchte ich dir trotzdem sagen, dass ich diese Art der Dichtung als sehr naiv und einseitig empfinde.
Die Erde als ein lebendes Wesen mit Gefühlen darzustellen, passt ja nun überhaupt nicht mehr in das heutige Weltbild. Dieser Himmelskörper ist nunmehr 4,5 Milliarden Jahre alt und war, und ist es noch immer, ständigen Veränderungen unterworfen. Zwar weiß ich, was deine Zeilen ausdrücken sollen, doch so, wie du es hier darstellst, ist es beileibe nicht, höchstens in einer infantilen Weltsicht. Dieser Planet ist weder krank, noch hat er Wunden, weil er eben kein lebender Organsimus ist, und er kann sehr wohl noch einige Zeit für alle Wesen sorgen.
Selbst wenn der Mensch durch gewisse Eingriffe Veränderungen hervorgerufen haben sollte, bedeutet das noch lange nicht sein Ende, sondern eben nur eine Umgestaltung. Wie wir Menschen damit zurecht kommen werden, ist allerdings eine andere Frage.
Nur einmal angenommen, der Mensch würde aussterben, dann würde sich die Natur in wenigen Jahrhunderten wieder hergestellt und reguliert haben, so als wäre nichts geschehen.
Die ganze Umweltreligion ist nur ein Ausdruck des Egoismus, der sich um das Überleben der Spezies Homo Sapiens dreht und entspringt nicht aus der Sorge um den Planeten als solchen.
Das solltest du vielleicht einmal bei künftigen Gedichten berücksichtigen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
Narvik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2014, 00:26   #6
Schamansky
Furzeulenlyriker
 
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Registriert seit: 30.12.2013
Ort: Northampton, UK
Beiträge: 190
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Treffen sich zwei Erden im Weltraum.

"Au weia, du siehst übel aus!"
"Ja, ich habe Menschen!"
"Ach so. Naja, das geht vorbei."
Schamansky ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2014, 19:11   #7
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Christel,

es tut mir leid - Schamansky hat es verdichtet und auf den Punkt gebracht.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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