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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 13.07.2014, 12:04   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Lied der Bäume

Wurzeln halten uns fest
geben uns Sicherheit
Äste wachsen in den Himmel
tragen unsre Sehnsucht weit.

Blätter entspringen den Zweigen
flüstern im Wind
kannst du lauschen und schweigen
kleines Menschenkind?

Mit Erde und Luft
untrennbar verbunden
so haben wir
unsre Bestimmung gefunden.

Wir sind immer zusammen
und auch allein
doch viele Menschen
können das nicht sein.


"Bäume sind Gedichte, die Erde in den Himmel schreibt." (Khalil Gibran)
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Alt 14.07.2014, 15:52   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo wüstenvogel,

ich mag Bäume, ja, ich liebe sie! Wo Bäume sind, da bin auch ich. Nicht nur im Sommer, nein,
zu jeder Jahreszeit.
Man muss sich nur mal im Winter das unbelaubte Astwerk an großen Bäumen genau ansehen.
Wie majestätisch ihre Äste in den Himmel ragen...
Und wie sie im Frühjahr neu erwachen und im Herbst die Laubfärbung.
Und die Ruhe, die sie ausstrahlen. Als könnte man von ihnen Trost und Zuwendung erwarten...

Von daher hat mir deine Hommage an die Bäume, dein Lied der Bäume selbst, sehr gut gefallen!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2014, 16:44   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.416
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Standard

Hallo Wüstenvogel,

Ich finde Bäume sehr interessant und sind aufgrund ihrer Erscheinung
irgendwie charkterlich geprägt. Inhaltlich mag ich das Gedicht sehr,
formal möchte ich zwei drei kleine Dinge anmerken...

Zitat:
Wurzeln halten uns fest
geben uns Sicherheit
Äste wachsen in den Himmel
tragen unsre Sehnsucht weit.
Das uns in der zweiten Zeile würde ich nicht wiederholen, da es meist
nur als Füllwort benutzt wird. Uns hat zwar eine große Bedeutung, geht
in Gedichten jedoch meist abhanden. Hinzu kommt das "unsre" in Zeile 4
den selben Wortstamm hat..

Zitat:
Blätter entspringen den Zweigen
flüstern im Wind
kannst du lauschen und schweigen
kleines Menschenkind?
Gefällt mir an sich sehr gut die Strophe. Persönlich würde ich jedoch
Menschenkind nicht durch "klein" nochmals zu verniedlichen. Das ist
Effekthascherei und durch das Substantiv allein wirkt die Strophe.

Zitat:
Mit Erde und Luft
untrennbar verbunden
so haben wir
unsre Bestimmung gefunden.
OK

Zitat:
Wir sind immer zusammen
und auch allein
doch viele Menschen
können das nicht sein.
In Zeile 2 tendiere ich zu "stehen" allein. "Und auch" das sind zwei Kurz-
wörter, Füllwörter, Verbindungswörter hintereinander gebraucht, da hört
sich das Verb dynamischer an...

insgesamt ein Text mit schönem Inhalt...LG Gin
__________________
© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 14.07.2014, 20:52   #4
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Lied der Bäume

Hallo Chavali,

danke für deine Worte.
Bäume sind für mich eine der faszinierendsten Lebensformen unseres Planeten - eben "Gedichte".

Hallo Gin Ton,

zum Teil gebe ich dir Recht.

Dreimal "uns" in einer Strophe ist zuviel.

Das "kleine" Menschenkind bezieht sich auf eine kleines Mädchen,
zu dem die Bäume sprechen - eingebettet in eine Kurzgeschichte.

Aber auch hier kann man das weglassen.

In der letzten Strophe möchte ich das "und auch" beibehalten,
um die Gleichzeitigkeit von "zusammen und allein" auszudrücken.

Allerdings gibt es jetzt auch eine veränderte letzte Strophe - sozusagen eine zweite Version.

Das geänderte Gedicht sieht jetzt so aus:


Wurzeln halten uns fest
verleihen Sicherheit
Äste wachsen in den Himmel
tragen unsre Sehnsucht weit.

Blätter entspringen den Zweigen
flüstern im Wind
kannst du lauschen und schweigen
Menschenkind?

Mit Erde und Luft
untrennbar verbunden
so haben wir
unsre Bestimmung gefunden.

Wir sind immer zusammen
und auch allein
geben vielen Lebewesen Heimat
lassen sie sein.

Vielen Dank für deine kritisch-konstruktiven Anmerkungen.

Das Gedicht hat dadurch auf jeden Fall gewonnen!

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2014, 00:46   #5
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Hallo Wüstenvogel,
auch mir gefallen Deine Baumgedanken gut.
Alle meine Überlegungen nach dem ersten Lesen des Originals hat ginTon schon ausgesprochen.
Der Text hat durch die vorgenommenen Veränderungen wesentlich gewonnen.

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und Dir vorschlagen, die letzte Strophe ganz wegzulassen, da sie nichts Wesentliches beiträgt. Im Gegenteil: Das Wesentliche sind die Bäume und davon kommst Du hier völlig ab.
Das schmälert mM nach den ganzen Text sehr.

Sehr gerne unter Deinen Bäumen verweilt.

LG von Lai

PS: Jetzt ist mir noch was eingefallen. Was hältst Du davon?

Wurzeln halten uns fest
verleihen Sicherheit
Äste wachsen in den Himmel
tragen unsre Sehnsucht weit.

Mit Erde und Luft
untrennbar verbunden
haben wir unsre
Bestimmung gefunden.

Blätter entspringen den Zweigen
flüstern im Wind
kannst du lauschen und schweigen
Menschenkind?
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (17.07.2014 um 00:53 Uhr)
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2014, 17:03   #6
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Lied der Bäume

Hallo Lailany,

danke für deine Worte.

Den Bezug zu den Menschen möchte ich gerne lassen.

Als ich die letzte Strophe geschrieben habe,
musste ich an den wunderschönen Ausspruch von Nazim Hikmet denken:

"Leben - frei und einzeln wie ein Baum
und brüderlich wie ein Wald - das ist unsre Sehnsucht."

Von daher können wir viel von Bäumen lernen.

Liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
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