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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 03.06.2011, 14:48   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Lieb Ännchen

Ich wart auf mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich wart auf mein Ännchen,
sie kommt heut zur Nacht.
Ich freu mich, mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich hab uns, mein Ännchen,
ein Bett wohl gemacht.

Kaum hebt sich zum Tage der zeitige Morgen,
ist mir keine Ruhe, muss stehen und wachen,
denn heute noch hör ich ihr fröhliches Lachen,
ja heute noch enden mir Kummer und Sorgen!

Und schlägt hoch im Turme das Mittagsgeläute,
so findet der Klang mich schon harrend im Garten.
Ein Wächter am Tor, so will ich auf sie warten:
Sie küsst meine Tränen noch heute, noch heute!

Ich wart auf mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich wart auf mein Ännchen,
sie kommt heut zur Nacht.
Ich freu mich, mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich hab uns, mein Ännchen,
ein Bett wohl gemacht.

So bald wird es Abend, die Wege entgleiten
ins sterbende Licht, doch ich seh sie nicht winken,
wo ferne die schmerzenden Blicke versinken
in düsteren Schatten und Nachtüberbreiten.

Ein Stern flüstert sanft an der salzigen Wange:
Sie kommt nicht! Sie kommt nicht! Ich bleibe allein.
Mein Herz ruft die Frage, die Seele stimmt ein:
Wie lang werd ich warten auf sie noch, wie lange?

Ich wart auf mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich wart auf mein Ännchen
wie immer zur Nacht.
Ich warte, mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich hab uns, mein Ännchen,
ein Bett wohl gemacht...
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (17.02.2019 um 20:09 Uhr)
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Alt 03.06.2011, 17:55   #2
horstgrosse2
Gedankenspringer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Ort: Schönbrunn
Beiträge: 192
Standard

@Erich


Grüße Erich, mein Gedichtegärtner. Dein Ännchen ist gut. Verbesserungsvorschläge zu machen eine Rachität. Wenn ich mir dein Reimschema anschaue, bin ich ein Waisenknabe.


Und schlägt hoch im Turm das Mittagsgeläute,
x X x x X x XxxXx
Wolltest du es so haben?

Wie ein Wächter am Tor will ich auf sie warten:
X x Xx x X x X x x Xx ; hier auch?

.


Mein Herz ruft die Frage, meine Seele stimmt ein:
x X x x Xx, Xx Xx x X, hier auch?
.
Habe ich richtig geixt, oder falsch?

Zitat:
„ins sterbende Licht, doch ich seh sie nicht winken,
wo ferne die schmerzenden Blicke versinken“
.

Hm, diese Konstellation scheint mir etwas seltsam.
Vorschlag:



ins sterbende Licht, doch ich seh sie nicht sinken,
wo ferne die schmerzenden Blicke ertrinken.
Blicke ertrinken( weinen)

So Erich, jetzt schreib ja nicht, mein Kommen war für die Katz.
Bis bald.

Geändert von horstgrosse2 (03.06.2011 um 18:05 Uhr)
horstgrosse2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2011, 11:29   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, lieber Erich,

wieso erinnert mich das nur so an ein Volkslied?

Also, abgesehen davon, finde ich, dass dir ein schönes Lied gelungen ist. Der Melodie konnte ich sofort folgen.

Da machte ich etwas, was ich nicht immer mache, aber nach horstgrosses Kommi wollte ich das nachprüfen.

Ein paar "schiefe Töne" sind leider drin, da muss ich ihm zustimmen.

Zitat:
Ich wart auf mein Ännchen, xXxxXx
oh Ännchen, lieb Ännchen! xXxxXx
Ich wart auf mein Ännchen, xXxxXx
sie kommt heut zur Nacht. xXxxX
Ich freu mich, mein Ännchen, xXxxXx
oh Ännchen, lieb Ännchen! xXxxXx
Ich hab uns, mein Ännchen, xXxxXx
ein Bett wohl gemacht. xXxxX

Kaum hebt sich zum Tage der zeitige Morgen, xXxxXxxXxxXx
ist mir keine Ruhe, muss stehen und wachen, xXxxXxxXxxXx
denn heute noch hör ich ihr fröhliches Lachen, xXxxXxxXxxXx
ja heute noch enden mir Kummer und Sorgen! xXxxXxxXxxXx

Und schlägt hoch im Turm das Mittagsgeläute, xXxxXxXxxXx (Turme, dann passt's)
findet der Klang mich schon harrend im Garten. XxxXxxXxxXx (Vorschlag: "dann findet ..." passt.)
Wie ein Wächter am Tor will ich auf sie warten: xxXxxXxxXxXx (Vorschlag: Als Wächter am Tor will ich hier auf sie warten
Sie küsst meine Tränen noch heute, noch heute! xXxxXxxXxxXx

Ich wart auf mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich wart auf mein Ännchen,
sie kommt heut zur Nacht.
Ich freu mich, mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich hab uns, mein Ännchen,
ein Bett wohl gemacht.

So bald wird es Abend, die Wege entgleiten xXxxXxxXxxXx
ins sterbende Licht, doch ich seh sie nicht winken, xXxxXxxXxxXx
wo ferne die schmerzenden Blicke versinken xXxxXxxXxxXx
in der Bäume Verschatten und Nachtüberbreiten. xxXxxXxxXxxXx
(Entschuldige, aber hier kann ich keinen passenden Vorschlag machen, die Zeile müsste umgeschrieben werden)

Sanft flüstert die Nacht an der salzigen Wange: xXxxXxxXxxXx
Sie kommt nicht! Sie kommt nicht! Ich bleibe allein. xXxxXxxXxxX (Vorschlag: ... Ich bleibe alleine.)
Mein Herz ruft die Frage, meine Seele stimmt ein: xXxxXxXxXxxX (na gut, im Prinzip könntest du beide Zeilen so lassen, aber: Das ganze Lied ist so schön harmonisch durchgängig im Metrum und im Rhythmus ...)
Wie lang werd ich warten auf sie noch, wie lange? xXxxXxxXxxXx

Ich wart auf mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich wart auf mein Ännchen
wie immer zur Nacht.
Ich warte, mein Ännchen,
oh Ännchen, lieb Ännchen!
Ich hab uns, mein Ännchen,
ein Bett wohl gemacht...
Ich kann mir nicht helfen, es gefällt mir viel zu gut, und ich will es perfekt, absolut egoistisch bestehe ich in diesem Fall darauf.

Na, komm schon, Symmetriejunkie, gib dem Metrumjunkie eine Chance ...

Das hier ist wieder ein "echter Kykal". Wunderbar, wie Inhalt, Wortwahl und Melodie harmonieren und mir das Bild der Sehnsucht zeichnen.

Sehr gerne im "Takt" gesummt (singen ist bei mir keine gute Idee) und das Lesen genossen!

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2011, 23:43   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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kann es sein, dass es das gibt -
unser erich is valiebt?
oder schrieb er theoretisch
von der liebe? so pathetisch?

jetzt vermute ich, das ännchen
hat es angetan dem männchen!
feine maid, die einen mann
so zum schnurren bringen kann!

"stimme" musste es gleich ixen -
doch das braucht man nicht bei nixen!
ännchen hat es kuschlig nett,
füllt man ihr das wasserbett.

na, dann wünsch ich gute nacht -
(dieses lied hat spaß gemacht!)
erich sinkt ins weiche kissen -
wie, muss man nicht wissen müssen....


(hoffentlich fliegt jetzt nicht gleich ein schuh in meine richtung.....)

was für ein lied!
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2011, 00:13   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

da du noch nicht geantwortet hast, gehe ich davon aus, dass Ännchen gekommen ist.

Weißt du, was der Clou wäre? Wenn du es in der "Tonrubrik" für uns singen würdest.
Mit Gesang könntest du die kleinen Metrikfehlerchen ausräumen, indem du die Betonung der Melodie anpasst. (Es heißt doch, dass man bei Liedtexten fast gar nicht auf Metrik angewiesen ist.)

Ich habe mir beim Lesen etliche Melodien angeeignet, auch ausgedacht.
Das Werk fordert direkt dazu auf.

Im 22. Jahrhundert wird man rechechieren und behaupten, dass Volkweisen als Gedankengut nicht mehr üblich waren. Aber im 21. da gab es einen Dichter, der uns eine schöne Volksweise (oder viel mehr) hinterlassen hat. In damals üblichen Gedichteforen wurde er dafür gefeiert.


Lyrisch herausragend ist für mich diese Stelle:

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
So bald wird es Abend, die Wege entgleiten
ins sterbende Licht, doch ich seh sie nicht winken,
wo ferne die schmerzenden Blicke versinken
in der Bäume Verschatten und Nachtüberbreiten.
Eine schöne, neue und sehr romantische Seite von dir.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2011, 09:41   #6
Erich Kykal
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Hi, Horstgrosse2!

Oje, mich darfst du um "x"e nicht fragen - da kenn ich mich Null aus. Ich bin ein reiner "Aus-dem-Bauch-heraus-Dichter", höre nur auf meine innere Melodie. Die einzige - nach meinem Gefühl - zurecht korrigierte Zeile ist die mit dem "Turme" und dem "Mittagsgeläute".


Hi, Stimme!

Dein Vorschlag mit dem "Turme" ist gut, wird sofort eingefügt. Bei allen anderen Stellen, die du monierst, kann ich deiner Argumentation leider nicht folgen: Beim Lesen finde ich keine Ungleichgewichte.
"...versinken // in der Bäume Verschatten und Nachtüberbreiten." - Was soll nun an dieser Zeile unpassend sein? Ich finde sie sogar besonders gelungen. Was genau gehört da umgeschrieben??!


Hi, larin!

Ich werfe nicht mit Schuhwerk, holde Dichterin, schon gar nicht auf solch ein Talent wie dich! Bussi!


Hi, Dana!

Man sagt mir zwar eine gute Stimme nach, aber ich habe, sagen wir mal, Probleme, mich dergestalt öffentlich zu "entblättern". Bleiben wir beim Schreiben!
Wenn du eine Melodie dazu komponieren willst - nur zu! Aber singen soll es jemand anders.
Das Ännchen ist übrigens reine Fiktion...seufz.


Euch allen vielen Dank für eure wertigen und freundlichen Beiträge, die umso höher zu schätzen sind, als ich selbst ja ein fürchterlich "sparsamer" Beitragschreiber bin, der eure Höflichkeit nur allzu oft nicht oder nur sporadisch erwidert! Verbeuger!


LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 15:55   #7
Chavali
ADäquat
 
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Hi, eKy,

Zitat:
Das Ännchen ist übrigens reine Fiktion...seufz.
Irgendwie beschleicht mich das seltsame Gefühl, es könnte doch ein Körnchen Wahrheit beinhalten...?
Es passt alles so guuuuddddd

Hier wurde schon gewerkelt und sich ausgetauscht, so dass für mich nur noch eine Gefallensbekundung
nötig ist.
Also: Nett und interessant gemacht - ja, als Lied ganz hervorragend sogar!


LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 15.06.2011, 14:19   #8
Erich Kykal
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Chavali!

Vielen Dank für dein Lob! Nö, ich muss dich enttäuschen - für mich war das eine reine Fingerübung in Sachen Lyrich. Aus dem romantischen Sich-Versehnen-Alter bin ich endgültig raus (puh!).

LG, eKy
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