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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 22.12.2009, 23:28   #1
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard Mit dem Winter reisen

Mit dem Winter reisen


Eiskristalle auf sonnenwarmer Haut,
vertrauensvolle Worte brechen endlich auf.
In der Bewegung nach vorne streifen
unsere Schatten unendlich weites Weiß.

Der Horizont nimmt unsere Gedanken
mit seiner Ehrlichkeit gefangen.
Dämmernder Lichtschein liegt tief
zwischen noch fernen Bergen.

Die Kälte versucht sich an uns festzubeißen,
Schneeflocken tanzen mit dem Fahrtwind.
Den Winter um uns und im Herzen Sommer,
halten wir die Augen auf.


Sebastian Auer ©






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Musikempfehlung dazu:
Snow Patrol - WOW
[url]http://www.youtube.com/watch?v=JaWdz4sjyWI[/u
rl]
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Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.

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Alt 22.01.2010, 11:27   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Hallo falscher Denker,

das ist ein Stück lyrischer Poesie, das irgendwie untergegangen ist. Vielleicht liegt es daran, daß der Ort des Fadens etwas unglücklich gewählt wurde. Vielleicht wäre es dem Text hier http://www.gedichte-eiland.de/forumdisplay.php?f=11 - unter "Ausflug in die Natur" - anders ergangen.

Die letzte Strophe, besonders die Verse 3 und 4, haben es mir besonders angetan. Das ist sehr schön geschrieben, finde ich.

LG W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 25.01.2010, 17:52   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Denker,

so kann eine "Winterreise" auch stattfinden.

Romantisch, "bildschön" (wörtlich gemeint) und den Frösten mit dem Sommer im Herzen trotzen.
Dein Gedicht ist alles: Natur, Lichtblick und eine schöne Liebeserklärung.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 28.01.2010, 11:41   #4
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo Denker.

welch ein bezauberndes Gedicht. Erst beim 2. Lesen fiel mir auf, dass es sich hierbei um ein reimfreies Werk handelt. Worte und Bilder sind gut gewählt. Wenn auch draußen der Winter stolz sein Zepter schwingt, so hat das lyr. ich wohl endlich sein Glück gefunden. Die 2. Zeile:

vetrauensvolle Worte brechen endlich auf

bringt mich zu jenen Schluß. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (28.01.2010 um 11:45 Uhr)
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Alt 28.01.2010, 20:19   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.908
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Hallo Denkerlein,

ich vermute, daß du immer noch "so falsch" wie früher denkst und das Pferd mal wieder von hinten aufzäumst.

Kann es sein, daß sich in deinem Text zwei gefunden haben, die angefeindet werden?
Die sich vielleicht in der gesellschaftlichen Isolation befinden, denen jede Menge Steine in den Weg gelegt werden und die man die Kälte spüren lässt?

Ein Lichtlein liegt für sie noch in weiter Ferne und es liegt noch ein steiler Weg vor ihnen, aber ihre ehrlichen Gedanken und Gefühle trotzen diesen Unbillen und sie schauen hoffnungsvoll in die Zukunft.

Denn wie sagt man so schön, auf Regen folgt auch wieder Sonnenschein, also wird auf den Winter auch wieder ein Sommer folgen.
Und solange man diesen im Herzen trägt, kann man auch den Winter mit all seinen Schikanen ertragen.

Solange man die Augen offenhält...

So könnte ich dein Gedicht verstehen.

Schöne Symbolik und feine Bilder runden deinen Text ab.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 30.01.2010, 20:33   #6
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Hallo Sebastian,
Zitat:
Den Winter um uns und im Herzen Sommer,
Das ist eine wunderschöne und lobens- und nachahmenswerte Lebensweise.
So kann den Liebenden oder Freunden, die zusammenhalten, nichts Böses und Schlechtes geschehen oder zumindest
werden sie es unbeschadet überstehen, wenn es denn Probleme geben sollte.

Mir gefällt dein Text auch sehr gut, auch oder gerade weil er keine Reime hat.
Ein Beweis dafür, dass der freie vers auch sehr schön und flüssig klingen kann.

Lieben Gruß,
katzi^^
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 16.02.2010, 12:53   #7
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 107
Standard Überrascht und zufrieden

Hallo ihr Lieben


Ich wollte mal wieder nur kurz vorbei schauen und entdeckte diese wundervollen Kommentare zu einem Gedicht, dass ich auf Reaktion eines genannten Liedes und einer persönlichen Situation einfach niederschreiben musste.

@Walther
Ich danke dir für das große Lob und werde so gleich auf deine Nachricht antworten (Ich hoffe es ist nicht zu spät)
Allerdings habe ich es bewusst in diesen Themenbereich geordnet, wie schon von den anderen erwähnt, es strahlte für mich eine offene, aber irgendwie positive Einstellung aus.

@Liebe treue Dana

Es ist immer schön dich zu lesen und es freut mich, dass dir meine Bilder so "schön" gefallen. Es war mir wichtig dem Winter, der Natürlichkeit, der Liebe und der eigenen Selbstfindung in diesem Werk einen Platz zu geben. Ich wollte einmal die Liebe (freundschaftlich oder eben mehr) so darstellen, dass sie nicht nur das Warme zum Kalten ist, sondern das die Kälte zum Warmen dazugehört Und trotzdem sollte der Inhalt möglichst frei bleiben.


@Ich wurde ganz ruhig...als ich deinen Kommentar gelesen habe...Hallo ruhelos

Auch dir ein herzliches Dankschön für die lieben Worte. Da ich nicht gut reimen kann ist es mir immer sehr wichtig Gedichte zu schreiben, die einen Leser trotz alledem in ihrer Form packen ohne zu verpacken
Es freut mich wenn auch bei dir die Worte positiv ankamen.

@Hey Faldi
Du denkst nicht falsch, du denkst sehr viel, das lob ich mir!
Deine Aussagen geben dem Ganzen noch mehr mögliche Tiefe und ich finde diese Interpretation gar nicht schlecht. Mein Ziel war es im Kern, dem Winter etwas Positives in seiner augenscheinlichen Härte zu geben. Den grade im Winter kommen wir alle näher zusammen, können uns nerven, streiten und fieren in dieser Nähe ein. Stillstand, den niemand wollte, den jeder spürt oder verdrängt. Dies wäre wohl die Folge. Ob wir nun glauben das Kerzenschein alleine uns wieder befreit und Sommer bringt ist da die Frage. Ich glaube entscheidend ist wirklich das eine, was @Tigeraugeauch so schön zitiert hat:

"Den Winter um uns und im Herzen Sommer,"

Was wir aus unserem Unmut und Zufriedenheit machen hängt nicht nur von unserem Äußeren ab, sondern von dem was wir in uns erlauben und wirklich wollen.

Ich mag den Winter in seiner Tiefe.

Somit auch dir ein Dankeschön, liebe Chavali.

Ihr habt mich sehr glücklich mit euren Kommentaren gemacht und es freute mich, dass trotz meiner seltenen Kommentare und Besuche ich doch noch irgendwie da bin


Liebe Grüße

f.D. alias Sebastian
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Alt 17.02.2010, 18:28   #8
ginTon
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hallo lieber denker,,

der Aufbau deines Gedichtes gefällt mir stilistisch sehr gut und auch inhaltlich
mag ich es sehr gerne, da es im Grunde die Freude an der Kälte und dieser
Jahreszeit im Grunde hervorhebt...

stilistisch wie gesagt sind mir vor allem die Endungen aufgefallen, benutzt du
noch in der ersten Strophe durchgängig Assonanzen, die ja im Grunde auch eine
Reimform sind...so verliert sich selbst dieser sagen wir Halbreim in den letzten
beiden Zeilen der zweiten Strophe, um in der letzten Strophe gänzlich zu
verschwinden...der Abschluß jedoch ist ein strophenübergreifender reiner
Reim, oder eine Wiederholung zur zweiten Zeile der ersten Strophe, die
meiner Meinung somit eine tiefere Bedeutung erlangen...


vertrauensvolle Worte brechen endlich auf.


.....
halten wir die Augen auf.


die eine Zeile spricht demnach von Aufmerksamkeit und die andere von
Vertrauen,, im Grunde sehr schöne Zusammenwirkungen,, jemanden seine
Aufmerksamkeit zu schenken und somit auch Vertrauen..in so fern schwingt
nicht nur des Winters Kälte in deinem Text mit, sondern sagen wir ist nur der
glitzernde Rahmen ...gerne mit beschäftigt..liebe Grüße gin
__________________
© Bilder by ginton

Schtjel Sam Abys Mje Uchiel!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2010, 13:32   #9
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Hallo ginton


Ich danke dir für diesen tollen Kommentar, als Lyrikschluckauf fällt mir oft selbst erst durch die Leser auf, was ich beim schreiben wohl im Rausch verarbeite. (Diesen Rausch bezeichne ich nun mal als legal )

Ich finde deine Gedankengänge geben dem Ganzen mehr Tiefe und vor allem

Zitat:
"in so fern schwingt
nicht nur des Winters Kälte in deinem Text mit, sondern sagen wir ist nur der
glitzernde Rahmen"

sagt vieles aus, auch wenn ich hier noch beifügen will, das für mich als Autor der Winter nicht nur ein glitzernder Rahmen in diesem Werk ist, er ist die Zeit die der Liebe, der Freundschaft, dem Vertrauen mentalen Beweis abverlangt.
Ohne das der Winter an sich für mich hier eine kalte Rolle einnimmt.

Liebe Grüße


f.D., Sebastian
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