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Alt 27.10.2017, 11:07   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Die Sterblichkeit der Seele

Was tust du, Seele, wenn dich das Begreifen,
dass deine Hoffnung dich betrog, erreicht?
Wenn dein Erglühen stiller Kühle weicht,
und leere Tage alle Burgen schleifen,

darin sich deine Zuversicht verschanzte,
als sie noch glauben konnte an ein Sein,
das sich erfüllt im Irgendwann, und rein
besiegen darf, was in den Schatten tanzte?

Was tust du, Seele, wenn du einsam endest,
nie teilen durftest, was das Herz bewegt,
bevor ein Geist, der diesen Schmerz erträgt,
die Seiten schließt, die du verzweifelt wendest?
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline  
Alt 27.10.2017, 20:31   #2
Mondmann
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Hi Erich,
dein Gedicht "Die Vergänglichkeit des Tags" ist meisterhaft schön

und nun lese ich hier und finde mache Sätze sonderbar.

und leere Tage alle Burgen schleifen Geistig-künstlerisches Schmirgelpapier?

Ebenso seltsam: besiegen darf, was in den Schatten tanzte?

Ist das "schwalle, walle?"

Braucht man unbedingt die zweite Strophe?

Wenn nicht, dann event. als vierte Zeile:


Was tust du, Seele, wenn dich das Begreifen,
dass deine Hoffnung dich betrog, erreicht?
Wenn dein Erglühen stiller Kühle weicht,
zur Einsicht bitt're Früchte erntend, reifen.



LG M.
 
Alt 27.10.2017, 21:12   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Mondmann!

Deine Einwände sind Belange persönlichen lyrischen Geschmacks, und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten. Ich werde es nicht immer jedem recht machen können, schon klar.
Danke für die eingehende Beschäftigung mit meinen Zeilen.

Worum es mir hier ging?

Ich überlegte, wie man weiterlebt, wenn man erkennt, dass die großen Träume sich nie erfüllen werden, dass die so ersehnten Ziele obsolet geworden sind oder sich als nicht das herausgestellt haben, was sie hätten sein sollen.

Also so wie ich seit ca. 10 Jahren lebe ...

Und naja, es lebt sich eben auch, teilweise sogar entspannter und ruhiger, was man mit zunehmendem Alter zu schätzen weiß. Man ist kein Getriebener mehr. Aber auch die großen Gefühle verabschieden sich, sofern man sie je hatte - alles wird gleichgültiger, wenn man nicht mehr darauf hofft, dass "da noch irgendwas kommt".

LG, eKy
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Erich Kykal ist offline  
Alt 31.10.2017, 17:00   #4
Felix
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Beiträge: 531
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Lieber Mondmann,
ich stehe nicht in dem Verdacht, Eky in den Himmel zu loben.
Aber wo er Recht hat, sollte der Unwissende schweigen.
Das Schleifen einer Burg hat nichts mit dem Schleifen, sagen wir eines Messers, zu tun. Das scharfe Messer ist, wenn man es richtig macht, geschliffen.
Eine geschleifte Burg hinterlässt einen Trümmerhaufen, eben, weil sie geschleift und nicht geschliffen wurde.
Da unser Eky sehr kritikempfindlich ist, beschränke ich mich auf die beiden ersten Verse (mit der Mahnung Goethes im Hinterkopf, man möge die erste Zeile wohl bedenken:
"Was tust du, Seele, wenn dich das Begreifen,
dass deine Hoffnung dich betrog, erreicht?"
Um des Reimes Willen konstruiert der Autor hier einen unschönen Satz.
Die Frage ist: "Was tust du, wenn dich das ... ereicht?"
Der Autor klemmt in die Frage noch "dass deine Hoffnung dich betrog" und endet mit "erreicht". Das sollte eleganter und flüssiger formuliert werden.
Nach solchem Beginn, den man zweimal lesen muss, verliere ich oft die Lust am Weiterlesen. Doch dann juckte es mich doch und ich las den Eky-typischen Schwurbelsatz:
(Was tust du...
"Wenn dein Erglühen stiller Kühle weicht, und leere Tage alle Burgen schleifen,
darin sich deine Zuversicht verschanzte,als sie noch glauben konnte an ein Sein, das sich erfüllt im Irgendwann, und rein besiegen darf, was in den Schatten tanzte?"
Dem Urteil des Mondmanns "meisterhaft schön" kann ich mich nicht anschließen, dass er "manche Sätze sonderbar" findet, kommt der Sache näher.
Gruß,
Felix

Geändert von Felix (31.10.2017 um 18:14 Uhr)
Felix ist offline  
Alt 31.10.2017, 18:42   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Felix!

Vielen Dank für für diesen beschlagenen Exkurs in dein persönliches lyrisches Geschmacksempfinden.
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Alt 31.10.2017, 20:44   #6
Felix
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Hi Eky,
ich denke, es ist eher ein Thema zum Begriff Syntax. Wo steht geschrieben, dass Poesie nicht deren einfachste Regeln berücksichtigen sollte?
Felix
Felix ist offline  
Alt 31.10.2017, 23:06   #7
Erich Kykal
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Eine ausführliche, sinnige wie sinnvolle Antwort zu geben, die deine Hintergrundmotive aufdeckt und deine vorgeschobenen Argumente ad absurdum führt, bist du mir eigentlich nicht wert.

Dennoch, nur zur Klarstellung in diesem Forum:

Alles ist eine Frage des Standpunktes: Was als "Schwurbelsatz" zu gelten habe, wie man Syntax wahrnimmt, wie man Poesie definiert, wie man Regeln auslegt, was "einfach" sein soll. Somit ist alles an deinem Argument subjektiv und aussagefrei. Hört sich bloß gewichtig an und soll Stimmung machen - für dich, den gebildeten Kenner, und gegen mich, den armen Narren. So ungefähr deute ich deine Kommentare und Aussagen zu meinen Gedichten.

Wenn dir meine Texte zu verschwurbelt sind, dann entweder, weil sie nicht dein Geschmack sind - warum liest und kommentierst du sie dann?
Oder sie übersteigen deine Sprachkompetenz und -durchdringung und hinterlassen dich verwirrt, weil du ständig den Faden verlierst - warum tust du dir das dann an?
ODER geht es hier überhaupt nicht um ernsthaftes Kommentieren, sondern nur um den ständigen Versuch, mich mit oberflächlich subjektivem Gelaber, gewürzt mit eine paar Fachtermini, um es kompetent wirken zu lassen, zu provozieren oder zu diskreditieren, weil du was auch immer einfach nicht ertragen kannst?
(In dieses Bild passt hervorragend dein ätzendes Gemecker "drüben" darüber, dass andere in meiner langen Abwesenheit alte Texte von mir hervorholten und kommentierten.)

Sag selbst - was würdest DU von einem Menschen halten, der ein derartiges Bild vermittelt? Wie würdest du ihn bezeichnen? Rachsüchtig? Kleingeistig? Verbohrt? Missgünstig? Jämmerlich?

Du kannst dein unbestreitbares Talent gern mit platten, nichtssagenden Scherz-, Spass- und Schmähgedichten verschleudern, das geht mich nichts an und ebenso am Arsche vorbei, genau wie deine so armselig offenkundig missgünstigen Kommentare. Ich bin es ja nicht, der sich vor jedem intelligenten Leser nachhaltig damit blamiert ...
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Geändert von Erich Kykal (31.10.2017 um 23:28 Uhr)
Erich Kykal ist offline  
Alt 01.11.2017, 12:00   #8
Felix
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Beiträge: 531
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Hallo Erich Kykal,
ich beginne mich über die unsagbare Duldsamkeit der Forumsleitung zu wundern.
Ich wage es, dem Platzhirsch eine Prise begründeter Kritik unter die hoch getragene Nase zu halten und schon verliert er alle Contenance.
Mich stört es nicht, dass ich Dir eine Antwort "nicht wert" bin (ich bin da wohl ein bisschen "schussfester" als der mimosenhaft reagierende - upps, beinahe hätte ich gesagt Bonsairilke), mich stört Dein durchgehender bissige, fast hasserfüllte Ton, Deine hinter "Schwurbelsätzen" verborgene Arroganz:
"Eine ... sinnige Antwort zu geben, ...bist du mir eigentlich nicht wert"
Hinsichtlich seiner Texte" ... sie übersteigen deine Sprachkompetenz und -durchdringung und hinterlassen dich verwirrt"...
aus begründeter Kritik wird "dein ätzendes Gemecker"
In Frageform (wahrscheinlich fürchtest Du den Auftritt meiner Adjudanten):
"Rachsüchtig? Kleingeistig? Verbohrt? Missgünstig? Jämmerlich?"
Und hier noch das Finale des Brunftschreies:
"...am Arsche vorbei, genau wie deine so armselig offenkundig missgünstigen Kommentare".

Armselig - das liegt im Auge des Betrachters; als Betroffener kannst Du Deine Meinung sagen, aber Urteile müssen andere fällen.
Missgünstig ? Mögest Du Dich in der Gunst seiner Bewunderer sonnen - ich habe nichts dagegen. Wieso sollte ich "missgünstig" sein?

Meine Frage an die Forumsleitung:

Ist das der neue Umgangston im und auf dem Eiland?

Felix

Geändert von Felix (01.11.2017 um 12:06 Uhr)
Felix ist offline  
Alt 01.11.2017, 13:34   #9
Mondmann
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Schmutzige Wäsche von drüben darf hier im Forum nicht gewaschen werden und harmlose bis mittelschwere Kraftausdrücke sind nur mit einem respektvollen Anrede-Weichspüler zu äußern.

Z.B. „Sehr geehrtes Dichter-Rindvieh!“ oder „Hochgeschätzter phrasenreicher Schwurbel-Meister!“

.
Zitat:
Zitat von Felix Beitrag anzeigen
Lieber Mondmann,
ich stehe nicht in dem Verdacht, Eky in den Himmel zu loben.

Hat das jemand behauptet? Ich auch nicht!

Aber wo er Recht hat, sollte der Unwissende schweigen.
Das Schleifen einer Burg hat nichts mit dem Schleifen, sagen wir eines Messers, zu tun. Hab ich das gesagt? Nein!


Dem Urteil des Mondmanns "meisterhaft schön" kann ich mich nicht anschließen

Meisterhaft schön" bezog sich auf Gedicht ""Die Vergänglichkeit des Tags" Steht ja oben!


Felix

Erich schreibt sehr gute hochwertige Gedichte, aber nicht immer.
Dieses gefällt mir nur ansatzweise.


***

Ihr tut gut daran, euch hier im Forum aus dem Wege zu gehen!

MfG M.
 
Alt 01.11.2017, 14:04   #10
Erich Kykal
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Hi Felix!

Nur so als Beispiel für deine schwammigen Verallgemeinerungen, wie du sie gegen mich oder meinen lyrischen Stil zu Felde führst: Das ich ALLE Contenance verlöre, ist eine haltlose Übertreibung, offenkundig um mich als boshaft böswilligen cholerischen Wüterich hinzustellen. Echt jetzt?

Zudem habe ich dich (mich wundert, dass dein Sprachgenie dir das offenbar nicht vermitteln konnte) nie irgendwie "bezeichnet". Ich fragte dich vielmehr, wie DU einen Menschen nennen würdest, der ein solches Charakterbild wie beschrieben vermitteln würde, und gab einige wahrscheinliche Vorschläge zur Auswahl, von denen es nirgendwo hieß, dass du dich mit ihnen identifizieren oder auf sie beschränken müsstest.
Die Formulierung ist eindeutig, und wenn du Beleidigungen siehst, wo keine sind, sehe ich mich nicht dafür in der Verantwortung.

Und nochmals: Wenn dich meine Sprache - auch in den Kommis - überfordert, such dir doch Feinde in DEINER Liga, die offenkundig, so wie du es ja immerzu propagierst, ein simpleres Deutsch präferiert!
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