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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

 
 
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Alt 27.03.2013, 11:43   #13
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

ich mag mir auch kein Urteil über jene erlauben, die so etwas tun.

Normalerweise nimmt man sich auch jenen Menschen an, die mit diesem Gedanken spielen und man versucht, sie davon abzubringen.

Oft ist es ja auch wirklich "nur" ein Hilfeschrei, weil sich jemand mit seinen Sorgen, Ängsten und Nöten allein gelassen fühlt oder vor der Zukunft fürchtet.
Es gibt aber auch jene, welche die Sorgen, die sich andere um sie machen, gezielt (be)nutzen, um ein bestimmtes Ziel damit zu erreichen.

Sicher sein kann man sich aber in keinem Fall und das ist es ja, was die Sache so schwierig macht, denn wirklich in jemanden hineinschauen, können wir nicht.

Manchmal aber kann es doch heilsam sein, etwas zu tun, was das Gegenüber nicht erwartet, um eine bestimmte Wirkung damit zu erzielen.

Es ist und bleibt eben ein Balanceakt. .. .


Hi Lord,

ich bin mir darüber im Klaren, dass solch ein Text nicht unbedingt die gewünschte Wirkung bei einem Betroffenen hervorruft.

Ich glaube vielmehr, dass diejenigen, die sich wirklich zum Suizid entschlossen haben, das Ding auch in die Tat umsetzen.
(Ich selbst kannte zwei Menschen meiner Altersstufe, die es vollbracht haben. Da kam aber keine große Ankündigung. In einem Fall noch nicht einmal ein Abschiedsbrief, so dass wir bis heute rätseln, warum er dies tat.)

Es gibt aber eben auch jene, die sich nicht sicher sind und mit der direkten Ankündigung einer solchen Tat lediglich Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten.
Da könnte es schon wirken, denn letztlich tangiert es die Welt nicht wirklich, ob einer sich umbringen will oder nicht.
Wenn man ihm dies klarmachen kann, ist das eigentlich schon die halbe Miete, denn damit entfällt ein Teil seiner Motivation.

Der Text sollte auch keine wissenschaftliche oder grundsatzpsychologische Diskussion lostreten, sondern lediglich eine Satire sein, die - zugegeben - ziemlich zynisch und bösartig klingt.
Aber genau dieses herzlose Verhalten lässt den ankündigenden Selbstmörder in einen Spiegel blicken, denn seine Vorgehensweise, nämlich die Gefühle der anderen für seine Zwecke auszunutzen, zeugt von derselben Einstellung.

Wie gesagt, das trifft auf keinen Fall auf alle Betroffenen zu, aber eine Menge solcher Ankündigungen haben genau dies zum Ziel...


Servus Erich,

fangen wir mal mit der Widmung an.
Du hast Recht, eigentlich bedarf es dieser nicht, in jenem Fall aber inspirierte mich ein Text von Lord Skarak zu diesen Zeilen, so dass ich diesen nicht unerwähnt lassen wollte. Seine Idee lag schließlich meinem Sonett zugrunde.

Ansonsten aber hast du die Zielgruppe, an die dieser Text gerichtet ist, gut erkannt und beschrieben (jener wehleidig selbstverliebte Sichselbsttötenwollender).

Ich denke, diesem kannst du mit einer solch bitterbösen, zynisch gefühllosen Satire doch ganz schön den Schneid abkaufen.
(Eine Ex-Freundin verlangte nach der vollzogenen Trennung einmal von mir, ich möge sie doch nur einmal ein paar Minuten in meiner Wohnung allein lassen. Ich antwortete, ich sei doch nicht verrückt, wenn sie sich das Leben nehmen wolle, dann könne ich ihr ein Seil zur Verfügung stellen, vor dem Haus stände schließlich eine Birke, denn eine solche Schweinerei wolle ich nun wirklich nicht in der Wohnung haben. Das hatte gewirkt, ehrlich.)

Natürlich wirkt so etwas nicht bei jedem, aber manchmal spürt man es eben einfach, dass hier nur ein verzweifelter Erpressungsversuch vorliegt.

Da kann solch eine Umkehrpsychologie durchaus recht hilfreich sein...

Zwei deiner Vorschläge habe ich dankbar umgesetzt und dementsprechend den Text geändert.
Von S2Z4 mag ich mich nicht trennen...


Vielen Dank für eure Kommentare und Gedanken zum Thema. Ich fand diese Diskussion sehr anregend...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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