Gedichte-Eiland

Sidgrani · 08.01.2010, 21:06

Walsicht

Als Wal da hat man es nicht leicht,
man wird andauernd rumgereicht.
Erst Ahab an den Speck mit ging,
sein Schicksal ist ein ander Ding.

Dann Jona, den ich einst verschlang,
drei Tage war ihm ziemlich bang.
Damals hat Fisch man mich genannt,
doch das erwähn ich nur am Rand.

Das Mädchen, das die Wale ritt,
sogar bei so was spiel’n wir mit.
Warum wir uns am Strand aufbahr’n,
das werdet ihr wohl nie erfahr’n.

Dann gibt’s noch den berühmten Sohn
mit Namen Paul, wer weiß das schon.
Der James hat ihn bekannt gemacht,
denn Paul tat alles mit Bedacht.

So sag als Wal ich jetzt und stolz:
„Wir sind aus einem guten Holz.
Viel Leid habt ihr uns schon getan,
Bedenkt, wir geh’n euch nur voran.“

ginTon · 08.01.2010, 21:47

hallo mandrillo,,

absolut auf den Punkt gebracht..normalerweise hast du aus dem ganzen sogar
noch ein sehr nachdenkliches Werk gemacht,, einerseits das was bei mythen
usw immer im hintergrund mitschwingt..zB der böse wolf usw

...andererseits die kirchliche nichtanerkennung, naturwissenschaftlicher Teilge-
biete und dies erst vor ca. 200 Jahren, falls überhaupt

und als letztes die Jagd nach diesem Mythos Tier, welches uns schon so lange
begleitet...richtig gutes Werk...

LG gin

Medusa · 09.01.2010, 08:11

Guten Morgen Mandrillo,

ich weiß nicht so recht, was ich von Deinem Gedicht halten soll.
Einerseits hast Du fleißig recherchiert und bringst den Nichtwissenden den Mythos Wal nahe; lässt auch neben dem Humor die wichtige Anklage nicht missen, das gefällt mir

.
Zudem liest es sich sehr schön flüssig, ich hätte gerne noch weiter gelesen

.
Andererseits strotzt dieses Gedicht vor Inversionen. Gewiss, bei humorvollen Versen können die Verdrehungen den Witz unterstreichen, aber soooo viele? Ich könnte mir Dein Gedicht sehr gut unter "Natur" oder "Nachdenkliches" vorstellen; dann allerdings ohne Inversionen.

Ich habe Dein Gedicht gerne gelesen und mich damit beschäftigt.
Liebe Grüße,
Medusa.

Sidgrani · 09.01.2010, 11:53

Hallo ginton, hallo Medusa,

ich freue mich über eure Kommentare, das macht Mut.

Wegen der vielen Inversionen gehe ich mit dem Gedicht noch mal in Klausur!

Liebe Grüße
Mandrillo

08.01.2010, 21:06	#1
Sidgrani Von Raben umkreist Registriert seit: 27.12.2009 Ort: Am Niederrhein Beiträge: 1.051	Aus der Sicht eines Wales Walsicht Als Wal da hat man es nicht leicht, man wird andauernd rumgereicht. Erst Ahab an den Speck mit ging, sein Schicksal ist ein ander Ding. Dann Jona, den ich einst verschlang, drei Tage war ihm ziemlich bang. Damals hat Fisch man mich genannt, doch das erwähn ich nur am Rand. Das Mädchen, das die Wale ritt, sogar bei so was spiel’n wir mit. Warum wir uns am Strand aufbahr’n, das werdet ihr wohl nie erfahr’n. Dann gibt’s noch den berühmten Sohn mit Namen Paul, wer weiß das schon. Der James hat ihn bekannt gemacht, denn Paul tat alles mit Bedacht. So sag als Wal ich jetzt und stolz: „Wir sind aus einem guten Holz. Viel Leid habt ihr uns schon getan, Bedenkt, wir geh’n euch nur voran.“

08.01.2010, 21:47	#2
ginTon Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 14.02.2009 Ort: Mainz Beiträge: 12.431	hallo mandrillo,, absolut auf den Punkt gebracht..normalerweise hast du aus dem ganzen sogar noch ein sehr nachdenkliches Werk gemacht,, einerseits das was bei mythen usw immer im hintergrund mitschwingt..zB der böse wolf usw ...andererseits die kirchliche nichtanerkennung, naturwissenschaftlicher Teilge- biete und dies erst vor ca. 200 Jahren, falls überhaupt und als letztes die Jagd nach diesem Mythos Tier, welches uns schon so lange begleitet...richtig gutes Werk... LG gin __________________ © Bilder by ginton High Times on Wall Street, are Hard Times on Main Street! (Bruce Springsteen) Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

09.01.2010, 08:11	#3
Medusa Gesperrt Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Berlin Beiträge: 2.213	Guten Morgen Mandrillo, ich weiß nicht so recht, was ich von Deinem Gedicht halten soll. Einerseits hast Du fleißig recherchiert und bringst den Nichtwissenden den Mythos Wal nahe; lässt auch neben dem Humor die wichtige Anklage nicht missen, das gefällt mir . Zudem liest es sich sehr schön flüssig, ich hätte gerne noch weiter gelesen . Andererseits strotzt dieses Gedicht vor Inversionen. Gewiss, bei humorvollen Versen können die Verdrehungen den Witz unterstreichen, aber soooo viele? Ich könnte mir Dein Gedicht sehr gut unter "Natur" oder "Nachdenkliches" vorstellen; dann allerdings ohne Inversionen. Ich habe Dein Gedicht gerne gelesen und mich damit beschäftigt. Liebe Grüße, Medusa.

09.01.2010, 11:53	#4
Sidgrani Von Raben umkreist Registriert seit: 27.12.2009 Ort: Am Niederrhein Beiträge: 1.051	Hallo ginton, hallo Medusa, ich freue mich über eure Kommentare, das macht Mut. Wegen der vielen Inversionen gehe ich mit dem Gedicht noch mal in Klausur! Liebe Grüße Mandrillo

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