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01.02.2013, 20:13 | #1 |
asphaltwaldwesen
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Beiträge: 961
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Danke für deine Ausführungen, Thomas,
denen ich von ganzem Herzen beipflichten möchte! Unsere Silben sind den japanischen Moren nun mal in keiner Weise ähnlich - dennoch hat die japanische Gesellschaft für Haiku irgendwann beschlossen, auch fremdsprachige Dichtung, die sich dann eben der Silben bedient anstelle der Klangeinheiten der Moren, als Haiku anzuerkennen, wenn deren Wesen des geistigen Hintergrunds dem des Haiku entspricht. Folgerichtig wird auch nicht darauf bestanden, dass es sich um exakt siebzehn Silben handeln muss, um haiku zu sein. Da sind andere Dinge, die man aber nur verstehen kann, wenn man sich auch ein wenig mit der Kultur und Geisteshaltung der Japaner auseinandersetzt, wichtiger als Silben-Zählen. (Dadurch wird haiku aber dann doch wieder etwas, das gar nicht sooo ratz-fatz geht, wie das manche gerne hätten... ). Ebenso wie eben nicht alles Sonett ist, das auf den ersten Blick ev. so aussieht. Einige, wenige haiku-Dichtungen nicht-japanischer AutorInnen werden sogar von den Japenern selbst sehr geschätzt - so zum Beispiel die haiku von Imma von Bodmershof, die sich dieser Gedicht- und Meditationsform ihr Leben lang sehr intensiv gewidmet hat und an einem einzelnen sehr lange und intensiv arbeitete. Abgesehen davon ist ein gesamtes haiku kein Sieben-Silber, sondern ein Siebzehn-Silber, so man das möchte. Und außerdem gibts hier doch gar keinen Streit, sondern eine Menge Spaß, Augenzwinkern und respektvolle Stichelei mit einer Riesenportion Selbstironie auf beiden Seiten, sollte das dem aufmerksamen Beobachter entgangen sein... LG, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
01.02.2013, 20:42 | #2 |
Gelegenheitsdichter
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Willst du dir ein Haiku schrauben,
Darfst du wenig dir erlauben. Episch werden? Schnell vergessen! Reimbeschwerden, weil versessen, Alles auf den Vers zu kriegen? Gaijin, dann bleib lieber liegen! Willst du wem die Welt erklären, Über Schlimmes dich beschweren? Dann bist auf dem falschen Dampfer, Westlicher Weltbildverkrampfer! Willst du Haiku, mach auf Zen, Versuch die Welt nicht zu verstehn, Versuch es einfach, sie zu sehn: Mit so nem Haiku könnt was gehn.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (02.02.2013 um 18:35 Uhr) |
01.02.2013, 20:53 | #3 |
verkannt
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Beiträge: 332
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Hallo ihr zwei,
nu ja, ich habe eigentlich gar keine Ahnung,(aber davon jede Menge) ich wollte nur auch mal was sagen und es steht ja auch unter Spaß. Ich weiß echt nichts von Haiku, aber ich kenne jemanden der heißt Heiko, den verstehe ich auch nicht. Und von Sonetten verstehe ich auch nicht wirklich was und überhaupt und sowieso ..., aber verdammt nun bin ich neugierig geworden und werde mal in der Haikuecke graben . Moren? Das hier kein Streit ist habe aber sogar ich begriffen und hätte ich doch mal die Fresse gehalten............. aber ;-), wenn ich manche Krampfsonette sehe, die dann sämtlichen von der Behörde für Sonettellen vorgeschriebenen Kriterien entsprechen, muss ich aua sagen. Hier in diesem Forum kommt das ja, bis auf meine Ausnahme, nicht vor. Lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
01.02.2013, 21:07 | #4 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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@ Walther
Das "G" und das "H" liegen auf der Tastatur gleich nebeneinander - so wird aus einem Gaijin ganz schnell ein Haijin... @ cebrail Schön, dass du dein Antischwurbelsonettgedicht (ausgerechnet in - nicht ganz korrekter - Sonettform, tz-tz-tz!) letzthin noch relativiert hast - ich dachte schon, ich müsste mich angesprochen fühlen! Danke für den Spaß! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
01.02.2013, 21:50 | #5 |
asphaltwaldwesen
Registriert seit: 31.03.2009
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Ok, ok, ich hab in meinem letzten post wohl eindeutig zu wenig Smilies....der war natürlich (wenn auch sachlich fundierten und korrekten Inhaltes) auch als (sehr reale) Satire auf jene Haiku-Verfechter gemeint, die eben dann überall raushängen lassen müssen, dass sie - und nur sie - tatsächlich wissen, worum es bei haiku wirklich geht.
Meine Schuld - hätt ich nicht ganz so knochentrocken anbringen sollen. Ich dachte, die Rechthaberei ist so überzogen, das MUSS eindeutig als joke erkennbar sein, wenn man so mit dem Fuchtelzeigefinger belehrt, wie ich das versucht hab. Klar war mir klar, dass du das mit dem Streit nicht ernst meintest, Cebrail. Und ich hab mir - im Gegensatz zu Erich jedenfalls - verkniffen, darauf hinzuweisen, dass dein Sonett nicht ganz astrein, also aua-frei, ist. Was ja manche doch auch wieder schmerzt. Menno, ist das kompliziert alles. Liebe Grüße, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
01.02.2013, 21:51 | #6 |
verkannt
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Sorry Walther,
da hat sich wohl was überschnitten oder es liegt an den lustigen Zigaretten die hier kreisen ;-). Danke dir das du auf den Haikuzug aufgesprungen bist. So habe ich schon mal ne erste Anleitung. @ fay, ich lese hier gerade von siebzehnsilber, was ist denn das in Euro? Und wo soll ich das mit dem Sonett denn her wissen? Mir sagt doch keiner was, ich male immer ein anderes ab und tausche dann nach und nach die Buchstaben aus. He eky, wer bin ich denn, dass ich mit Steinen werfe? Ich wohne in einer Gummizelle und die kommen alle zurück. Ich danke euch für den Besuch hier und ........... ich will doch nur spielen. Nen Gruß und Prost C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas Geändert von Cebrail (01.02.2013 um 21:54 Uhr) Grund: Nu ja ;-) |
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