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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

 
 
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Alt 16.06.2014, 19:22   #14
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Lieber Sid,

jetzt wirds aber höchste Zeit, endlich auf Deine Anmerkungen einzugehen. Ich habe alles sacken lassen, bin nochmal einen Schritt zurückgetreten, um etwas Abstand zu gewinnen, und komme zu folgendem Ergebnis:


Zitat:
Zitat von Sidgrani Beitrag anzeigen
Wenn es stickig wird, kann man nur schwer bzw.kaum atmen, vielleicht lässt sich damit etwas anfangen, wie z.B.: "Beklemmung, wenn ..." oder "Atem stockt, wenn".
Ja, wie ich sehe, bekommst Du die gleichen Bilder heraus, die ich in die Formulierung hineingesteckt habe. Das ist schon mal gut. Ich möchte den Leser die beklemmende Atmoshäre spüren lassen, dabei aber nicht zu tief in die Gruselkiste greifen, sonst könnte das Ganze allzu leicht in die Schundsparte abgleiten. Mit dem "Grauen" in V2 habe ich ja schon ein ziemlich schweres Geschütz aufgefahren. Mehr verträgt die Strophe m.E. nicht, und da bin ich eigentlich ganz dankbar für einen Fetzen trockene Umganssprache wie "stickig wirds". Ich hänge aber nicht dran und würde ihn ohne weiteres durch einen gleichwertigen Schnipsel ersetzen. Da er Thomas gefällt und ich ihn nicht unpassend finde, lasse ich ihn erstmal stehen.


Zitat:
Zitat von Sidgrani Beitrag anzeigen
Hast du bewusst "Leute" gewählt, weil es anonymer klingt, als Menschen oder Nachbarn?
Ja, genau.


Zitat:
Zitat von Sidgrani Beitrag anzeigen
"Lügengebäude" drückt für mich nicht präzise genug aus, was sich hinter der Fassade verbirgt, weil es sich eigentlich nur auf den direkten "Tatort" bezieht. Die Außenwelt, also die "Wegschauenden" bzw. die nicht "Wahrhabenwollenden" sind schließlich erheblicher Teil des Dramas. Die letzten fünf Silben sollten dies auch zum Ausdruck bringen - oder?
Ich vermute, Du würdest etwas anderes ausdrücken wollen als ich. Meine Absicht war es, dem Leser, der das düstere Geheimnis kennt und nun die Sache aus der Perspektive der unwissenden "Leute" zu sehen bekam, das Wort in seiner Doppeldeutigkeit quasi auf die Zunge zu legen. Es geht nicht darum, die "Leute" anzuklagen, sondern die Eingeweihten für die Thematik zu sensibilisieren. Ob das so funktioniert, kann ich nicht sagen. Vielleicht kannst Du es jetzt anders lesen? Oder reden wir aneinander vorbei? Am besten, Du sagst nochmal kurz Bescheid.


Liebe Syranie, lieber Hollerith,

vielen Dank für Eure interessierten Kommentare! Ich antworte Euch gemeinsam und zeige mal kurz das Gerüst der sapphischen Ode. Es ist eine der antiken Odenformen (davon gibts eine ganze Menge, sie werden meist nach dem Dichter benannt, der sie einführte) die die ollen Griechen gerne verwendet haben. Die Dichterin Sappho bevorzugte jeweils drei fünfhebige trochäische Verse mit einem Daktylus im dritten Fuß und einem Adoneus (Daktylus-Trochäus) als Abschlussvers. Das sieht geixt dann so aus:

X x X x X x x X x X x
X x X x X x x X x X x
X x X x X x x X x X x
X x x X x

Diese Strophenformen sind also längst aus der Mode gekommen und werden eigentlich nur noch von ausgesprochenen Freaks (wie mir) verwendet. Die getragene, sehr ausgeprägte Versigkeit verträgt keinen Reim und eignet sich gut für schweren Stoff wie dieses beklemmende Thema.


Lieber Thomas,

mal sehen, wann ich nochmal ein so ernstes Thema zu packen kriege. Es ist halt ein Vielfaches an Aufwand, verglichen mit meinen albernen Dingern, aber ich werde es im Auge behalten.


Liebe Grüße Euch allen
Claudi
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