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05.02.2012, 23:55 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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SehEnsucht - Parodie auf Eichendorffs "Sehnsucht"
Aus Trotz wegen der ganzen romantischen Verschleierung und erhabenen Metaphorik:
SehEnsucht - Sucht nach Sehen Ich rieb mir im stillen die Kerne, Am Fenster ich staunend stand; Wie sehnlich und ach! wie gerne Hätt ich doch dies Paar gekannt... Als Maid dort den Herrn verwöhnte Da hab ich's mir heimlich gemacht. Wie ich sie mitreißen könnte In der prächtigen Sommernacht! Zwei junge Gesellen hingen Mit mir dann am Bergeshang Wohin wir des öfteren gingen Mit Fernglas, Nöten und Drang. Meist droben, in dünnen Lüften Wo der stillste Atem schon "kracht", Beschauten wir fremde Hüften Und wi**sten in die Waldesnacht. Wir sangen von Damenbildern Von Eicheln, die drüben im Hain In dämmrigen Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein Wo wir Mädchen erregt belauschten - Ach, wie hat es das gebracht! - Und verzückt im Laudanum rauschten, In der prächtigen Sommernacht! Orignaltext von Joseph von Eichendorff: Sehnsucht Es schienen so golden die Sterne, Am Fenster ich einsam stand Und hörte aus weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. Das Herz mir im Leib entbrennte, Da hab' ich mir heimlich gedacht: Ach wer da mitreisen könnte In der prächtigen Sommernacht! Zwei junge Gesellen gingen Vorüber am Bergeshang, Ich hörte im Wandern sie singen Die stille Gegend entlang: Von schwindelnden Felsenschlüften, Wo die Wälder rauschen so sacht, Von Quellen, die von den Klüften Sich stürzen in die Waldesnacht. Sie sangen von Marmorbildern, Von Gärten, die über'm Gestein In dämmernden Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein, Wo die Mädchen am Fenster lauschen, Wann der Lauten Klang erwacht, Und die Brunnen verschlafen rauschen In der prächtigen Sommernacht. Anmerkungen: Habe die Metrik so gut es ging 1:1 übernommen. Damit der Effekt wirklich ganz zur Geltung käme müsste man den Originaltext eigentlich auswendig können. Geändert von Lord Skarak (06.02.2012 um 00:19 Uhr) |
09.02.2012, 20:58 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Lord,
diese Idee hatte ich auch einmal - doch eben beim "Überprüfen" musste ich erkennen, dass es mir nicht ganz gelungen ist, Eichendorffs Metrik 1:1 zu halten. Ohne ins Schwärmen ob des Inhalts zu geraten (sowohl bei deiner als auch meiner Parodie), finde ich die "Worteübung" nicht schlecht. Die Taten selbst sind verwerflich. Ich denke, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich "meinen Eichendorff", der einst unerkannt blieb, hier einfüge. Mit befriedigtem Grinsen gelesen, Dana Es schienen so trüb die Laternen, am Eckhaus der Paule stand, wollt grad diskret sich entfernen, da blitzte Blaulicht ins Land. Er fasste den Knopf und er flennte: Ich hab mir dabei nichts gedacht, nur so viel, na ja ich könnte mir die Blase entleeren bei Nacht. Die zwei Polizistinnen gingen, zurück blieb Paule, sehr bang, das Martinshorn hörte er singen noch viele Nächte lang. Bedrückende Alptraumgeschichten verfolgten ihn jede Nacht, er müsst sein Geschäfte verrichten, wobei ihn die Masse verlacht. Er sah sich samt Namen auf Bildern in Medien und selbst im Verein mit offener Hose auf Schildern, so unerträglich die Pein. Dann saßen die zwei Politessen die Blase entleerend am Strauch. Glückselig und selbtsvergessen dacht' Paule - die tun es ja auch! (Dana, 31. 10. 2010)
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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